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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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Waffe - adäquat, solange man den Arbeitssklaven auf Congo den stählernen Stiefel in den Nacken setzte, aber zu nicht viel mehr imstande. Tatsächlich legte Manpower überhaupt keinen Wert darauf, dass sie zu viel mehr in der Lage wären, und darum ging die gegenwärtige Situation weit über die Rahmenbedingungen ihrer Fähigkeiten hinaus, was Lassiter jedes Mal Albdruck bereitete, sobald er an die potenziell entsetzlichen Folgen eines einzigen unruhigen Fingers am Abzug dachte.
    Leider war es ein typischer Fall, in dem man es machen konnte, wie man wollte, es war und blieb falsch. Wenn einer seiner Sicherheitsleute die Sache vermasselte, zog man ihn zur Verantwortung. Befahl er Arnold hingegen, seine Leute abzuziehen, und trotzdem ging etwas schief, dann würde sich im
    Rat schon jemand finden, der die Ansicht vertrat, Lassiter sei an allem Schuld, weil er seine Ressourcen nicht angemessen eingesetzt habe. Als ob er in diesem Moment überhaupt noch etwas...
    Das war merkwürdig. Wieso öffneten sie die ...?
    Die Andockröhre hatte gerade erst die Hauptpersonenschleuse der Felicia berührt, als die riesigen Tore ihrer speziellen ›Frachtschleusen‹ sich schlagartig öffneten. Kamal Lassiter riss die Augen auf, doch seine Verblüffung schlug beinahe sofort in Panik um, als menschliche Leiber aus den klaffenden Öffnungen quollen. Nicht die ungeschützten Körper von Sklaven, sondern gepanzerte und bewaffnete Gestalten, die mit der Geschwindigkeit von Geschossen die Lücke zwischen dem Schiff und der Galerie überwanden.
    Die Überraschung war komplett. Trotz der Spannung und der besorgten Vorsichtsmaßnahmen, die bei der Ankunft der Felicia eingeleitet worden waren, hatte niemand in der Raumstation auch nur mit der Möglichkeit eines tatsächlichen Angriffs gerechnet. Nicht, nachdem Victor Cachats Strategie alle Überlegungen auf die Forderungen des Terroristen Templeton gelenkt hatte. Lassiter versuchte noch immer, die neuen Informationen zu verarbeiten, und bemühte sich fieberhaft, sie in Zusammenhang zu bringen, als die ersten Durchbruchteams der Marines die Armoplastscheibe der Hangargalerie erreichten.
    Der Generaldirektor wich taumelnd einen, zwei Schritte zurück, als die Marines mit Traktorsohlen an der Scheibe aufsetzten. Sie landeten und hafteten daran mit der Mühelosigkeit einer Stubenfliege, und Kamal Lassiters Gesicht wurde kreidebleich, als er endlich begriff, was er da beobachtete. Er warf sich herum und rannte, wie vom Wahnsinn besessen, zum nächsten Galerielift, doch dazu war es schon zu spät.
    Sechs Dreierteams von Marines knallten Breschenringe auf den Armoplast. Jeder dieser Ringe durchmaß etwa drei Meter und haftete augenblicklich. Die Marines traten von ihnen zurück und lösten die Sprengung aus. Präzise geformte, gerichtete Plasmaflammen schnitten sechs perfekte Kreise durch das harte und an sich feuerfeste Material, so leicht, als wäre es nicht widerstandsfähiger als altmodisches Fensterglas.
    Die Folgen für die Personen auf der Galerie, von denen niemand einen Raumanzug trug, waren genauso unappetitlich wie vorhersehbar.
    Thandi sah zu, wie die Atemluft explosionsartig aus den Breschen entwich, die ihre Teams gebrannt hatten. Datenchips, unbefestigte Möbelstücke, Papierblätter und menschliche Wesen wurden mitgerissen, ins gierige Vakuum gesaugt, bevor interne Sperrschotten und Notluken sich schlossen und die Luft verströmenden Wunden abbanden.
    »An alle Tango-Lima-Alfa-Einheiten, hier Kaja. Phase Eins beendet. Beginn Phase Zwo.«
    Die goldenen Dreiecke auf ihrem HUD blinkten erneut zur Bestätigung, und Thandis Sturmtruppen schwärmten durch die Öffnungen, nachdem die Notfallsysteme der Raumstation freundlicherweise die Luftströme unterbunden hatten, die bis eben aus ihnen gefaucht waren.
    Thandi kam, Berrys Ermahnung gehorchend (und Lieutenant-Colonel Huang stillem, aber demonstrativen Beispiel folgend), mit der dritten Welle, nicht der ersten. Dennoch war sie als Erste an der Kontrollkonsole im Zentrum der Galerie. Sie befasste sich ein Dutzend angespannte Sekunden lang damit, dann grunzte sie zufrieden. Ruth und Colonel Huang hatten bei der Planung Recht gehabt: Die Konsole war ein solarisches Standardgerät. Sie blickte nach hinten und wartete, bis auch der letzte ihrer Ballroomer durch die Breschen gekommen war, dann drückte sie einen Knopf.
    Langsam senkten sich vor dem Armoplast Stahlblenden herab. Sie dienten eigentlich dem Schutz vor der Kollision mit kleineren

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