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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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Einrichtung sehr alt ist, viel älter als die Ära, von der ich spreche, denn diese lag nur wenige Jahrhunderte vor der Diaspora. Ursprünglich hatte die Sklaverei keine besondere Verbindung zu genetischen Gegebenheiten. Als die betreffende Epoche jedoch näher rückte, gründeten die Menschen ihr System der Sklaverei zusehends auf die Abstammungslehre, wie sie sie verstanden. Das Schlüsselkonzept war damals der Begriff der ›Rasse‹.«
    Eine Reihe von Zuhörern, die anscheinend etwas von Genetik oder von Geschichte verstanden, runzelten nachdenklich die Stirn, offenbar um zu ergründen, wie ein derart vager ethnologischer Begriff wie ›Rasse‹ an ein politisches System gekoppelt sein konnte. Die meisten Umstehenden allerdings blickten Du Havel nur verwirrt an.
    »Sie müssen sich erinnern«, erklärte Du Havel, »dass die Diaspora noch weit in der Zukunft lag, mehrere Jahrhunderte sogar. Damals waren die genetischen Varianten innerhalb der Spezies Mensch nicht nur relativ simpel, sondern auch weitgehend allotrop. Lange isolierte Genpools, denen zum größten Teil einige wenige simple und offensichtliche somatische Merkmale zu Eigen waren, hatten erst in jüngerer Zeit zu einem systematischen und regelmäßigen Kontakt zueinander gefunden. Infolgedessen begannen diejenigen Menschen, die eine jüngere Mutation gemeinsam hatten, welche einen Hang zum Albinismus und ein paar andere oberflächliche Eigenschaften favorisierte, und die zufällig zur damals vorherrschenden ›Rasse‹ gehörten, die anderen zu versklaven. Eine bestimmte andere ›Rasse‹ wurde besonders gern unterworfen, eine genetische Variante, die sich zeitweilig auf dem Kontinent Afrika herausgebildet hatte. ›Schwarze‹, so nannte man sie. Die damals anerkannte, aus heutiger Sicht aber rein pseudowissenschaftliche Erblehre behauptete von ihnen, dass sie sich für ein Dasein als Diener besonders gut eigneten. Eine Annahme, die, wenn man den abergläubischen Unsinn wegnimmt, auf nichts anderem beruhte als dass sie dunkle Haut hatten, üblicherweise gekoppelt mit...«
    Er lieferte eine rasche Skizze des Phänotyps, der allgemein unter den Afrikanern dieser alten Zeitepoche gefunden worden war. Als er fertig war, blickten ihn die meisten Zuhörer mit einer recht gezwungenen Miene an. Die Zekich war einen ganzen Schritt von ihm zurückgewichen, als wollte sie sich dadurch von dem plötzlich enthüllten Königsmörder in ihrer Mitte distanzieren.
    Nun, Königsmörder trifft es nicht ganz. Du Havel versuchte sich auf seine eingerosteten Lateinkenntnisse zu besinnen. Hm. Wie könnte man jemanden treffend bezeichnen, der vorschlägt, eine königliche Familie zu versklaven ?
    Oversteegen andererseits hatte der Stegreifvorlesung mit einem immer breiteren Lächeln und nicht dem leisesten Anzeichen für Verwirrung zugehört. Der Sternenschiffkommandant ist offensichtlich ein vielschichtiger Mann, überlegte Du Havel. Zu viele, die sich für Politologie interessierten, wussten mit Geschichte nichts anzufangen, obwohl diese doch erst Rahmen und Bezugspunkte für jene Wissenschaft setzte, und schon gar nicht mochte man sich mit etwas so weit Zurückliegendem wie den barbarischen, vortechnischen Gesellschaftsformen der Prä-Diaspora-Erde befassen. Oversteegen hingegen eindeutig schon. Denn anders als die meisten Gesichter ringsum zeigte er eine Miene der reinen, simplen Belustigung.
    »Was für ein Spaß!«, rief er aus. »Ich wär’ gern dabei gewesen, als Sie das mit Elizabeth besprachen!« Grinsend schüttelte er den Kopf. »Sie hatten ’ne Audienz bei ihr, wenn ich mich recht entsinn’. Vor zwo Tagen, glaube ich, war’s - und ’ne ziemlich lange, wenn die Nachricht’nmeldungen stimmen. Das Thema ist doch bestimmt aufgekommen.«
    Die meisten Umstehenden sahen noch gequälter drein. Mehrere Personen starrten Oversteegen sogar wütend an. Du Havel fand das interessant, wenngleich nicht überraschend. Trotz all ihrer oft lautstarken öffentlichen Dispute mit der Queen des Sternenkönigreichs hatten die allermeisten Mitglieder der Freiheitlichen Partei die gleiche kulturelle Haltung wie die meisten Manticoraner, sogar die Angehörigen des linken Flügels der Partei, aus denen die Menge zum Großteil bestand.
    Gewiss, die Königin wurde von ihren Beratern furchtbar fehlgeleitet, besonders von den imperialistischen Kriegstreibern unter den Zentralisten und Kronenloyalisten.
    Aber trotzdem.
    Sie war schließlich die Königin!
    »Ich kann es nicht fassen«,

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