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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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Virginia Usher interessiert sind.«
    »Das sind wir doch schon durchgegangen, Luiz. Ich glaube, dass sie im Augenblick nach jedem Strohhalm greifen, den Haven in ihre Richtung wirft. Obwohl es wahrscheinlich eine Beleidigung für einen ehrlichen Strohhalm ist, Ushers Frau mit ihm zu vergleichen.«
    Erneut schüttelte Rozsak den Kopf. »Ich glaube, wir ziehen vorschnelle Schlüsse. Jetzt, wo ich ihn leibhaftig gesehen habe.«
    Habib runzelte die Stirn. »Wen meinst du?«
    Irgendwie machte Rozsak deutlich, dass er über Virginia
    Usher und ihren Begleiter sprach, ohne dass er in ihre Richtung blickte oder auf sie wies. »Ihren Liebhaber, Edie. Den angeblichen Liebhaber eher. Wenn du eine Gelegenheit hast - nicht jetzt -, dann sieh ihn dir mal genau an. Der Bursche ist ein junger Wolf aus dem Bilderbuch und kein Gigolo.«
    Habib verstand sich nicht so gut wie Rozsak auf diese erbärmlich unmilitärischen Schattenoperationen, doch sie war weder dumm noch schwer von Begriff. Deshalb warf sie nicht einmal aus dem Augenwinkel einen Blick auf das Pärchen, das gerade auf die Empore stieg. Ihr Stirnrunzeln vertiefte sich nur, während sie versuchte, sich das Wenige, was sie vom Gesicht des jungen FIA-Beamten gesehen hatte, zu Gedächtnis zu rufen.
    »Kann mich nicht erinnern«, gestand sie. »Ich schaue ihn mir später näher an, wenn die Feier richtig losgegangen ist. Soll ich inzwischen noch etwas für dich erledigen?«
    Rozsak zögerte kurz. »Ja«, sagte er dann. »Sag Lieutenant Palane, sie soll unauffällig zu mir kommen. Mach ihr klar, dass sie sich ganz beiläufig geben soll.«
    »Sie wollten mich sprechen, Sir?«
    Die Geschicklichkeit des Lieutenants beeindruckte Rozsak. Die meisten jungen Offiziere hätten die Zwanglosigkeit viel zu weit getrieben, wenn man ihnen befahl, sich beiläufig zu geben. Thandi Palane andererseits gelang es, wirklich ungezwungen zu wirken - als wäre sie gerade zufällig bei einem gesellschaftlichen Anlass auf ihren Vorgesetzten getroffen und tauschte einige Belanglosigkeiten mit ihm, bevor sie weiterging-
    Er wusste, dass Ndebele selbst nach den Maßstäben des OFS ein Höllenloch war. Die mühelose List der jungen Frau musste wohl eine Nebenwirkung ihrer traurigen Vorgeschichte sein.
    »Ich möchte Sie um etwas bitten, Thandi, aber bevor ich es ausspreche, will ich deutlich machen, dass es Ihnen freisteht, den Auftrag abzulehnen. Wenn er Ihnen zuwider ist, dann sagen Sie es. Ich würde es Ihnen nicht verübeln. Ich gebe Ihnen mein Wort darauf.«
    Der hochgewachsene Lieutenant blickte kurz zu ihm hinunter. Dann sah Palane, die ein Seufzen nicht ganz unterdrücken konnte, von ihm fort.
    »Die Antwort lautet ›ja‹, Captain, worum es auch geht. Ich kann es mir schon denken. Ich wünschte nur ...« Sie schüttelte leicht den Kopf. »Schon gut.«
    Als sie sich ihm wieder zuwandte, zeigte ihr Gesicht einen gefassten Ausdruck. »Worum geht es, Sir? Oder genauer, um wen, sollte ich wohl fragen.«
    Er lächelte sie kurz schief an. »Wenn ich noch nie angemerkt habe, dass ich Sie für blitzgescheit halte, Lieutenant Palane, dann möchte ich mein Versehen hier und jetzt korrigieren.« Er nickte leicht in Richtung des Pärchens, das sich gerade mit Jessica Stein unterhielt.
    »Um ihn. Den jungen Mann, der Virginia Usher begleitet.«
    Palane warf einen raschen Blick auf die fragliche Person. »Sieht aus wie ein zäher kleiner Bastard«, murmelte sie.
    »Ich bitte Sie nicht, mit ihm zu schlafen, Thandi. Ob Sie es tun oder lassen, ist allein Ihre Entscheidung. Wenn Ihnen nicht danach ist, dann lassen Sie es. Mich interessiert allein, ob Sie es könnten.«
    Sie wirkte ein wenig überrascht. »Wieso ...?«
    »Sagen wir einfach, wir überprüfen eine Tarngeschichte, wie wäre es damit?«
    Palane betrachtete das Pärchen erneut. Diesmal verweilte ihr Blick länger auf den beiden, denn beide sahen eindeutig nicht in ihre Richtung. Darum bemerkte sie auch, in welcher Weise die Frau dem jungen Mann über den Rücken streichelte.
    »Es heißt, er sei ihr Geliebter. Finden Sie für mich heraus, ob das wirklich stimmt.«
    Thandi riss die Augen auf. Dann stahl sich zum ersten Mal seit dem Beginn des Gesprächs ein humorvoller Ausdruck in ihr Gesicht.
    »Ach du Scheiße. Verzeihen Sie, Sir. Von Teint und Gesichtszügen abgesehen, könnte dieser - wie habe ich ihn genannt? - dieser zähe kleine Bastard direkt von den Straßen Mzilikazis kommen. Und er ist jedenfalls kein Helot. Die Art Kerl, dem niemand, der bei

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