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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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einem Erewhoner diese Geste als überschwänglich. »Wir haben selbst ein wenig nachgeforscht. Wo immer Ushers Begabungen liegen - ich bin von ihm nicht so sehr beeindruckt wie viele sie erstrecken sich jedenfalls nicht auf sein Privatleben. Egal wohin sie geht, seine Frau hält ihn zum Narren.«
    Hall nickte, und Manson entfernte sich wieder. Wenigstens die Bewegungen des Lieutenants waren hinreichend unauffällig. Einem Beobachter wäre er lediglich als ein solarischer Offizier aufgefallen, der mit einem erewhonischen Prominenten bei einem öffentlichen Ereignis eine beiläufige Höflichkeit austauschte. Vorsichtig war Manson schon allein deswegen, weil er niemanden merken lassen wollte, dass er von dem Erewhoner unter der Hand Geld erhielt.
    Daher traute der Erewhoner ihm kein bisschen. Dennoch hatten sich Mansons Informationen - bislang - stets als hinreichend verlässlich erwiesen.
    »Was meint ihr?«, fragte Fuentes leise. Wie Imbesi verließen sich auch die drei beisammensitzenden Erewhoner voll und ganz auf ihre Verzerren Dennoch gehörte Vorsicht zu ihren Gewohnheiten, schon seit ihrer Kindheit.
    »Nehmen wir es für bare Münze«, sagte Havlicek.
    »Ich neige dazu, euch zuzustimmen«, entgegnete Hall. Insgeheim allerdings teilte er Havliceks Zuversicht nicht auf ganzer Linie. Alessandra war gewöhnlich sehr scharfsinnig, doch ihre sexuelle Orientierung verführte sie manchmal zu vorschnellen Schlüssen. Insbesondere, das hatte er schon früher bemerkt, neigte sie zur Abneigung gegenüber schönen Frauen, die ihre Heterosexualität allzu unverhohlen zur Schau stellten, und tat sie als ›kleine Dummchen‹ ab. Aber ...
    Hall bemerkte die nicht sonderlich subtile Weise, in der Virginia Usher ihren Begleiter liebkoste, während sie sich der Empore näherten. Wenn sie es schauspielerte, dann sehr gut.
    »Ich neige dazu, euch zuzustimmen«, wiederholte er. Dann unterdrückte er mit der gleichen Mühelosigkeit wie Imbesi einen Seufzer. »Gibt es in der neuen havenitischen Regierung denn nicht wenigstens eine Person mit mehr Hirn als eine Termite?«
    »Was für ein Hohlkopf«, zischte Henri Guthrie. Der havenitische Botschafter auf Erewhon gab sich keine Mühe, seine Wut zu verbergen, als er Virginia Usher anblickte.
    »Wer von beiden?«, schnaubte Jacqueline Pallier. »Sie oder ihr Mann?«
    »Beide. Sie, weil sie in einer Situation herumhurt, die schon verfahren genug ist - und er, weil er blöd genug ist, sie tun zu lassen, was sie will.« Virginia Usher hatte die Stufen erreicht, die zur Empore heraufführten, und Guthrie blickte in eine andere Richtung, denn er hatte beschlossen vorzugeben, sie nicht bemerkt zu haben, was durchaus plausibel war, da er sie nicht persönlich kannte. Wie sie aussah, wusste er nur durch die Holofotos, die das gleiche Kurierboot überbracht hatte, an Bord dessen die Idiotin nach Erewhon gekommen war. Botschafter Guthrie wollte verdammt sein, wenn er zuließ, dass die Umtriebe eines Flittchens seiner Pflicht in den Weg gerieten.
    »Um Gottes willen«, murmelte er, »die Manticoraner machen auch so schon einen Aufstand wegen jeder Kleinigkeit. Wenn sie herausbekommen, dass Kevin Ushers Frau hier ist...«
    Pallier zuckte mit den Schultern. »Ich glaube, Sie machen sich zu große Sorgen. Zum einen ist das manticoranische Botschaftspersonal ausschließlich aus trüben Tassen zusammengesetzt; zum zweiten können aber auch trübe Tassen darauf kommen, dass man hier nur eines sieht: den Beweis für das alte Sprichwort ›Einmal Nutte, immer Nutte.‹«
    »Wie ich sehe, frönt Lieutenant Manson wieder seinen alten Angewohnheiten«, murmelte Rozsak. Der Captain hatte sich gerade erst mit Habib von der Menge gelöst, die sich um Jessica Stein scharte.
    »Ja, das hab ich auch gemerkt«, entgegnete Habib säuerlich. Der Commander gab sich keine besondere Mühe, leise zu sprechen. Habib besaß ein großes Zutrauen in die Verzerrer, die Rozsak und sie trugen, denn es handelte sich um das allerbeste in der Solaren Liga erhältliche Gerät. Vermutlich konnte es sich sogar mit manticoranischen Produkten messen.
    »Ich soll also endlich die Schranke senken? Es wäre mir ein Vergnügen, das kannst du mir glauben.«
    Rozsak schüttelte den Kopf. »Nein, nein. Wir werden zwangsläufig immer einen verräterischen kleinen Gauner in unserer Mitte haben. Solange wir ihn kennen, können wir den Schaden begrenzen - und ihn uns sogar zunutze machen. Ich frage mich allerdings, wieso die Erewhoner so sehr an

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