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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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sich überhaupt für das Tun der Familie Imbesi interessierten. Jedenfalls nicht genug, um kostspielige und schwer zu beschaffende Spionagegeräte auf sie zu richten.
    Die Imbesis gehörten offiziell zur politischen Opposition Erewhons und nicht zu den Familien, die in der augenblicklichen Regierung vertreten waren. Für fast jeden, der nicht von Erewhon stammte, bedeutete dies, dass sie in der politischen Gleichung kein wichtiger Faktor sein konnten. Die inoffiziellen Methoden, mit denen Erewhons dominante Familien herrschten, waren für Menschen, die Erewhons Geschichte und Traditionen nicht kannten, zu fremdartig. Nicht so sehr, weil es formlos zuging - die Kumpelwirtschaft der Eliten in der
    Solaren Liga waren schließlich berüchtigt sondern weil es ehrenwert war. Gewiss, Erewhon war von einem Haufen Verbrecher gegründet worden, doch diese Verbrecher waren reich und erfolgreich geworden, weil sie, welchen anderen Sünden sie auch frönten, sich an ihr Wort gebunden fühlten - und sie begingen niemals den Fehler, das alte Sprichwort zu vergessen: Das Leben ist ein ständiges Auf und Ab.
    Aus diesen Gründen pflegten die Familien, die gegenwärtig Erewhon beherrschten, enge Bindungen zur Familie Imbesi und achteten darauf, dass niemand diese Familie tödlich beleidigte, denn es war möglich, dass sie wieder an die Macht gelangte, und ganz und gar nicht unwahrscheinlich. Nicht einmal verärgert sollte sie werden. Unter Erewhonern war »Sterblichkeit kein abstraktes Konzept.
    Naomi konnte den unausgesprochenen Gedanken ihres Onkels sehr gut folgen. »Genug gesagt«, murmelte sie. Sie bedachte Victor Cachat mit einem letzten Blick, der sicherstellen sollte, dass sie ihn wiedererkannte, wo immer in der Menge er auch stand, doch das war alles. Naomi war als Verführerin längst nicht so erfahren, wie sie sich gern einredete, doch die Grundlagen beherrschte sie schon längst. Mit einem Blick in das starre junge Gesicht war ihr klar, dass eine Verführung Victor Cachats große Geschicklichkeit erforderte.
    »Mein Motto. Niemals taktlos.«
    Imbesi beschloss, dass er ein öffentliches Lachen wagen durfte. Zu große Steifheit war schließlich eine ganz eigene Art von Fehler.
    »Seit wann? Wie war das damals ... versuch gar nicht erst zu behaupten, du hättest den Pool vor der Statue in Sears vergessen ... was ich durchmachen musste, um diese Sache zu vertuschen.«
    »Sei du nicht taktlos, Onkel. Ich war damals jung und dumm. Außerdem bin ich heute nicht betrunken - ich habe keinen Tropfen angerührt. Und dieser Kerl ist eine Herausforderung, Freddie Havlicek war nur süß.« Fest sagte sie: »Deshalb zählt es nicht.«
    Andere erewhonische Notabilitäten auf der Empore waren längst nicht so vorsichtig. Auch sie hatten Victor entdeckt, kaum dass er aus der Menge hervortrat. Hatten Ginny entdeckt, um genau zu sein, und folgten ihr mit Blicken, als sie näher kam. Sowohl im Falle der beiden Männer als auch der Frau stand Ginnys Figur mit ihrem Interesse in Zusammenhang, aber eigentlich nicht sehr. Die drei Familien, die gegenwärtig die erewhonische Politik bestimmten, versuchten schon seit Monaten, eine private Verbindung zur neuen Regierung von Haven herzustellen, und fragten sich ausnahmslos, ob ...
    Lange brauchten sie sich nicht zu wundern. »Das ist Virginia Ushers Gespiele«, wisperte Jack Fuentes Alessandra Havlicek zu.
    Es gelang ihr, vor der Öffentlichkeit die übliche erewhonische Kaltblütigkeit aufrechtzuerhalten, doch ihre geflüsterte Antwort trug Spuren von Spott mit sich. »Kein Sinn für Geschmack, da haben wir den Beweis. Mit mir hätte sie erheblich mehr Spaß ... Herrgott im Himmel, so wie der aussieht, sitzt er in Habachtstellung auf dem Klo.«
    Auf ihrer anderen Seite saß der dritte Angehörige des Trios, das den Planeten mehr oder minder regierte, ebenfalls in der beschriebenen Haltung da. Tomas Hall warf einem der solarischen Offiziere, die sich um Cassetti scharten, einen bedeutsamen Blick zu. Als der Navy-Lieutenant den Blick bemerkte, löste er sich von der Gruppe und kam herbei.
    Mit einem weiteren Blick lenkte Hall die Aufmerksamkeit des Lieutenants auf Ginny und Victor. Als Lieutenant Manson sie sah, verzog er in leichter Verachtung die Lippen.
    »Ha! So macht sich die Nutte also einen schönen Tag mit ihrem Boyfriend. Man nennt das dann Respektbekundung vor dem Angedenken eines Heiligen.«
    »Sind Sie sicher?«
    Manson zuckte mit den Achseln. Wie schon das höhnische Lächeln erschien

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