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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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Kopf ein Glöckchen anzuschlagen. Bevor er sich jedoch wirklich auf den Gedanken konzentrieren konnte, ergriff Ginny das Wort.
    »Sie sind von einer der Mfecane-Welten, richtig?«
    Die Frau nickte. »Ndebele, der schlimmeren von beiden. Das galt sogar, bevor der OFS uns übernommen hat.« Sie verbeugte sich leicht vor Ginny. »Mein Name ist Thandi Palane. First Lieutenant im Marinecorps der SLN, gegenwärtig Offizier im Stabe von Captain Luiz Rozsak. Ich bin erstaunt, dass Ihnen unsere Welten ein Begriff sind. Sie sind recht unbekannt.«
    In ihrer beiläufigen Art, mit der Ginny Victor noch immer verunsicherte, streckte sie die Zunge heraus und zeigte die genetisch aufgeprägte Markierung Manpowers. Als Palane sie sah, erstarrte sie.
    Victor wollte schon ärgerlich werden, da bemerkte er, dass die Starre des Lieutenants von Zorn herrührte und nicht von Abneigung.
    »Die stinkenden Schweine«, fauchte sie. Sie spitzte die Lippen, als hätte sie von etwas Fauligem gekostet.
    Ginny reichte ihr ein Glas. »Hier, trinken Sie das. Es schmeckt ungefähr genauso schlimm, aber es ist bloß Schnaps.«
    Palane nahm den Drink und leerte das Glas mit einem raschen Schluck zur Hälfte. Victor bemerkte, wie ihre Augen dabei immer ruhig blieben; zu keinem Zeitpunkt - und das war schwer, wenn man ein Getränk herunterstürzte - setzte sie sich einem Angriff aus. Damit war seine vorläufige Vermutung bestätigt, dass sie eine Meisterin des Kampfsports sei. Jung hin oder her - sie war eine gefährliche Frau.
    Nachdem sie das Glas wieder abgesetzt hatte, sagte sie zu Ginny: »Dann werden Sie einige von uns gesehen haben. Ich habe gehört, Manpower mag unseren Stamm.«
    »Nicht ganz. Sie haben sich schon etliche Generationen lang nicht mehr mit Sklavenfang befasst, deshalb ist der Original-Mfecane-Stamm mittlerweile ausgedünnt. Aber doch, sie haben mit vielen davon begonnen. Man bevorzugt diese genetischen Anlagen bei den Kampf- und Schwerstarbeitsvarianten ihrer Produkte.«
    »Ja, das passt.« Erneut spitzte Palane die Lippen, als habe sie etwas Abscheuliches gekostet. »Ich bin mir nicht ganz sicher, wer schlimmer war: die Gründer von Manpower Unlimited oder meine Vorfahren. ›Die zwote große Bantu-Völkerwanderung‹, ha! Stellen Sie sich vor, diese Kretins haben sich Hochschwerkraftwelten als Siedlungsplaneten ausgesucht! Um, wie sie sagten, die ›ursprünglichsten Erbanlagen des Menschen‹ zu verbessern. Durch Kindersterblichkeit, allgemein kurze Lebensspannen und dem Ressourcenmangel, der für Hochschwerkraftplaneten typisch ist - ganz zu schweigen, dass sie trotz ihrer großen Worte nichts besaßen, um uns einen Start zu ermöglichen waren wir ein hoffnungsloser Fall, als unsere Welten wiederentdeckt wurden.«
    Sie hob die Hand und blickte darauf hinab. Unter der elfenbeinfarbenen Haut war der Verlauf ihrer Venen schwach zu erkennen. »Und um die Ironie komplett zu machen, führte das schwache Sonnenlicht auf Ndebele - auf Zulu nicht so sehr - zu Melaninmangel. Bantu, die blasser sind als Wikinger, das muss man sich erst einmal vorstellen! Dennoch entstand eine genetische Abart, die körperlich leistungsfähiger ist als jede andere bekannte Variante. Na toll. Dadurch waren wir genau das, wonach der OFS gesucht hatte.«
    Victor war ein wenig überrascht zu hören, wie ein Offizier der SLN ihre Feindseligkeit gegenüber dem OFS derart offen ausdrückte, aber nicht sehr. Er wusste, dass besonders viele Rekruten der solarischen Marines von den Protektoratswelten stammten, weshalb das OFS sie nur dann einsetzte, wenn es gar nicht mehr anders ging. Er hatte von wenigstens einem Fall gehört, in dem ein OFS-Sicherheitsbataillon während einer Befriedungsaktion von solarischen Marines dezimiert worden war, die es eigentlich hatten unterstützen sollen. Ein unglücklicher Fall von ›irrtümlichem Eigenbeschuss‹, hatte es offiziell geheißen; unerklärt war geblieben, wie irrtümlicher Eigenbeschuss« bei einem ganzen Bataillon zu sechzig Prozent Verlusten führen konnte.
    Palane richtete ihren Blick von Ginny auf Victor. »Sie sind Victor Cachat, wenn ich mich nicht irre. An Ihren Rang kann ich mich nicht erinnern, aber sie gehören zu Kevin Ushers Leuten.« Ihre Augen wanderten zu Ginny zurück. »Und wenn mich nicht alles täuscht, sind Sie daher Virginia Usher.«
    Zum ersten Mal, seit Palane sich in das Gespräch eingemischt hatte, ergriff Naomi Imbesi das Wort.
    »Ihre Ich-bin-nur-ein-simpel-gestrickter-Soldat-Nummer bekommt

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