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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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wedelt mit
    dem Schwanz, weil er um Futter bettelt; ehrlich, er ist kein Robo-Saboteur. Also wag es ja nicht, ihn zu sezieren.«
    Anton konnte noch nicht sagen, welchen Beruf Berry einmal ergreifen würde. Das Mädchen litt an einem mentalen Problem, das, obwohl es der geistigen Gesundheit wahrscheinlich sehr gut tat, in einer modernen Gesellschaft ein schweres Handicap sein musste: Sie interessierte sich für alles, konnte sich aber für nichts begeistern. Vom Temperament her mehr eine Generalistin als eine Spezialistin, erstaunte Berrys emotionale Stabilität Anton insgeheim noch immer - umso mehr, zog man die Entsetzlichkeiten in Betracht, die sie als Kind durchgemacht hatte -, doch sie zeigte kein besonderes Talent für gleich welchen Beruf.
    Berry machte darüber hin und wieder selbst Witze. Er lächelte und erinnerte sich an ein anderes Gespräch während des Abendessens, das sich erst vor wenigen Monaten zugetragen hatte, als Helen auf ihrem ersten längeren Urlaub von der Raumakademie von Saganami Island auf Besuch war.
    »Es ist offensichtlich, Daddy«, hatte Berry ausgerufen. »Ich wäre nur in zwei Dingen wirklich gut: als Hausfrau - und das nenne ich einen überholten Beruf - oder als Königin.« Berry spitzte nachdenklich die Lippen: »Eine konstitutionelle Monarchie würde mir am besten in den Kram passen. Als Despotin wäre ich eine Niete. Ich bin zu umgänglich.«
    »Dann werd Anwältin«, hatte Helen eingeworfen, als sie den Mund gerade nicht voll Essen hatte. »Soweit ich weiß, gibt es nie offene Stellen für Königinnen, und als Anwältin könntest du dich genauso in alles Mögliche einmischen.«
    »Ich mische mich nirgendwo ein«, entgegnete Berry ein wenig gereizt.
    »Nein, natürlich nicht«, erwiderte Helen, »aber jeder vertraut dir alles Mögliche an. Das heißt, du würdest sogar eine fabelhafte Anwältin abgeben.«
    Antons leibliche Tochter unterbrach sich kurz und schau-
    feite sich eine Essensmenge mit einer Geschwindigkeit in den Mund, die Anton für anatomisch unmöglich hielt. Irgendwo im Bauch des Mädchen musste sich ein Dämon eingenistet haben.
    Helens Metabolismus jagte ihm immer wieder gelinde Furcht ein. Im Alter von vierzehn war sie eher zierlich gewesen, vier Jahre später jedoch auf einhundertfünfundsiebzig Zentimeter gewachsen, ohne wohl schon ihre volle Größe erreicht zu haben. Ihre Muskulosität hatte sie von Anton, ihre Größe hingegen von der Mutter, in deren Familie hochgewachsene Menschen vorherrschten - auch wenn die Mutter nicht dazugehört hatte.
    »Ich möchte aber keine Anwältin werden.«
    »Natürlich nicht. Na und? Hausfrau oder Königin möchtest du eigentlich auch nicht werden. Beim einen würdest du dich zu Tode langweilen - du hast zu viel Verstand, um nur noch von Babys zu schwärmen -, und wie gesagt, für das andere gibt es keine offenen Stellen. Also«, beschloss Helen triumphierend ihre Ausführungen, leerte den Teller und nahm sich Nachschlag, »musst du Anwältin werden. Ergebnis des Ausschlussverfahrens.«
    Schaufel, schaufei. Anton machte sich allmählich Gedanken um die maximale Traglast des Tisches.
    »Ich habe es dieses Semester auf der Akademie gelernt, im Kurs über Einführung in die Logik.« Schaufel, schaufei. Wie die meisten Möbelstücke in Cathys Stadthaus war der Tisch eine Antiquität. Hübsches Ding, gewiss. Doch wenn Helen daran aß, hätte Anton sich eher eine Industrie-Werkbank gewünscht. »Mein Prof hat immer wieder gern einen Philosophen von früher zitiert. ›Sobald man das Unmögliche eliminiert hat, muss, was immer übrig bleibt, so.. .‹ ach, wie hat er es noch formuliert?«
    Helen verstummte kurz, um den Dämon zu füttern. »Fällt mir nicht mehr ein. ›So unglaubhaft‹ glaube ich. Egal...« Sie verstummte wieder. Der Dämon raste offenbar noch immer vor Hunger. » ... was immer übrig bleibt, so verrückt es auch klingt, muss die richtige Antwort sein. Also wirst du Anwältin, Berry. Denk an meine Worte.«
    Dem winzigen Lächeln auf ihren Lippen zufolge vermutete Anton, dass Berry sich an das gleiche Gespräch erinnerte wie er.
    »Mir wäre es lieber, wenn du zuhören könntest, Berry«, sagte er. »Welche Entscheidung ich auch treffe - wir treffen sie betrifft auch dich.« Er sah Du Havel an und fuhr fort: »Mich interessiert auch, was Sie davon halten.«
    Du Havel nickte. »Wenn Sie meinen. Ich warne Sie, Anton, ich bin Theoretiker - kein pragmatischer Spion.«
    Mittlerweile hockte Ruth vor Spannung auf der

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