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Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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anders gewesen wäre, hätte er sie erkennen müssen: Vier breite Streifen am Ärmel ihres Skinsuits und vier goldene Sterne zeichneten sie als Flottenadmiral aus. Und hätte auch das noch nicht ausgereicht, wäre allein schon das sechsbeinige Haustier auf ihrer Schulter Hinweis genug gewesen. Filareta entging nicht, wie eisig der Blick aus Harringtons braunen Mandelaugen ausfiel, als sie ihn nun aus dem Holoabbild heraus anschaute.
    Einen Moment lang blieb Harringtons Aufzeichnung noch reglos, dann gab Sedgewick den Befehl ein, das übertragene Material abzuspielen.
    »Flottenadmiral Filareta«, sagte sie dann, und der Tonfall ihres sonoren Soprans war ebenso eisig wie ihr Blick. »Falls Sie es nicht bereits selbst herausgefunden haben, mein Name ist Alexander-Harrington. Ich habe die Ehre, das Kommando über den Verband innezuhaben, dessen Aufgabe die Verteidigung dieses Systems ist. Dass ich nicht nur Ihren Namen kenne, sondern auch weiß, dass Sie der Oberkommandierende der Elften Flotte sind, sollte Ihnen Hinweis genug sein: Ich weiß genau, warum Sie hier sind. Falls Sie jedoch weitere Belege dafür benötigen sollten, wie gründlich Ihre Pläne durchkreuzt wurden, weise ich für das Protokoll darauf hin, dass mir noch mehr bekannt ist: Sie haben sich dieser souveränen Sternnation genähert, um Unternehmen Heiliger Zorn durchzuführen. Die Namensgebung erscheint mir recht … ironisch für die gewaltsame Eroberung des Sternenimperiums von Manticore durch die Solarian League Navy, ohne dass man sich zuvor um so lästige Kleinigkeiten wie eine förmliche Kriegserklärung gekümmert oder das Parlament der Liga selbst befragt hätte. Vermutlich ist man in der Liga diese Vorgehensweise mittlerweile gewohnt, und wahrscheinlich ist es bislang auch immer leidlich gut gelaufen.
    Aber glauben Sie mir eines, Admiral: Dieses Mal wird es nicht leidlich gut laufen!«
    Harringtons Lächeln ließ Filareta unwillkürlich an eine Rasierklinge denken. Die Baumkatze auf der Schulter des manticoranischen Admirals entblößte nadelscharfe Reißzähne.
    »Vielleicht vertrauen Sie ja tatsächlich auf die Berichte Ihrer Geheimdienste, der Yawata-Schlag habe unsere gesamte Systemverteidigung empfindlich geschwächt. Ich versichere Ihnen, das ist nicht der Fall. Zudem halte ich es auch für möglich, dass Sie glauben, weil mein Schlachtwall nur aus vierzig Superdreadnoughts besteht, befänden Sie sich im Kräftevorteil. Für den Fall, dass Sie tatsächlich dergleichen denken sollten, möchte ich Ihnen noch einmal in Erinnerung rufen, was Admiral Crandall widerfahren ist. In Admiral Gold Peaks Schlachtordnung befand sich kein einziger Superdreadnought.«
    Harrington legte eine kurze Pause ein, damit das eben Gesagte auch sacken konnte. Dann fuhr sie im gleichen eisigen Tonfall fort.
    »Ich setze Sie hiermit offiziell in Kenntnis, Admiral, dass Sie manticoranischen Hoheitsraum verletzen. Weiterhin informiere ich Sie, dass das Sternenimperium von Manticore Ihre Anwesenheit hier, gerade angesichts der zahlreichen vorangegangenen eklatanten und grundlos aggressiven Übergriffe der Solaren Liga auf das Sternenimperium, als kriegerischen Akt ansieht. Sollten Sie sich nicht umgehend aus manticoranischem Hoheitsgebiet zurückziehen, werden Ihrer Majestät Navy und deren Verbündete auf diesen kriegerischen Akt mit äußerster Gewalt reagieren. Mir wurde aufgetragen, Ihnen Folgendes zu übermitteln: Sollten Sie nach dieser offiziellen Warnung die Hypergrenze überqueren, werden Kaiserin Elisabeth I. und ihre Regierung dies als unanfechtbaren Beweis dafür ansehen, dass die Solare Liga trotz aller scheinheiligen diplomatischen Protestnoten aktiv den Krieg mit Manticore anstrebt. Sollte dem tatsächlich so sein, können Sie Ihren Krieg gern haben.«
    Wieder eine Kunstpause. Harringtons unnachgiebige braune Augen glühten vor Selbstbewusstsein.
    »Was auch immer die Leute, die Sie hierhergeschickt haben, geplant haben mögen, Admiral: Sie haben keinerlei Chance, Ihr Missionsziel zu erreichen! Sollten Sie es trotzdem versuchen, vor allem nach dieser Warnung, lastet die Verantwortung für sämtliche Konsequenzen auf Ihren Schultern sowie auf den Schultern der korrupten Bürokraten, die Sie hierhergeschickt haben – ohne jegliche rechtmäßige Autorität oder moralische Rechtfertigung. Nur um das noch einmal deutlich zum Ausdruck zu bringen: zu erwähnten Konsequenzen gehören der Tod tausender Ihrer Flottenangehörigen ebenso wie der offene Krieg

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