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Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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müssen, wer von uns beiden denn nun recht hat. Sie haben zehn Minuten, sich zu entscheiden. Wenn Sie bis zu diesem Zeitpunkt nicht die Keile gestrichen haben, um Ihre Schiffe zu übergeben, wird es keine weitere Gelegenheit dazu geben.
    Filareta, Ende.«

Kapitel 3
    »Die Cantata hat transistiert, Sir.«
    »Danke, Frazier.«
    Frazier hat ja während seines langen Aufenthalts auf Manticore einiges an Fortschritten gemacht , ging es Lester Tourville durch den Kopf. Aber mehr Fantasie als früher hat er immer noch nicht. Wann immer etwas über Commander Frazier Adamsons Zuständigkeitsbereich als Operationsoffizier hinausging, erwies er sich als so unflexibel wie eh und je. Vor seinem geistigen Auge sah Tourville Adamson die ganze Zeit über ein Schild hochhalten: ›Bin anderweitig beschäftigt, bitte nicht stören!‹ Hin und wieder konnte das Tourville in den Wahnsinn treiben. Manchmal allerdings fragte sich der Admiral, ob von Mutter Natur mit weniger Fantasie ausgestattet worden zu sein nicht doch von Vorteil war.
    Wahrscheinlich aber nicht. Denn es brauchte geistige Flexibilität, das Sperrfeuer aus Ereignissen zu verarbeiten, die verarbeitet sein wollten, wenn sie über Tourville hereinbrachen. So wie jetzt: Unvermittelt war er statt Kriegsgefangener wieder Kommandeur der Zweiten Flotte (auch wenn es nicht dieselbe Zweite Flotte war, mit der er seinerzeit das Doppelsternsystem von Manticore erreicht hatte). Die neue Zweite Flotte nämlich gehörte zum havenitischen Kontingent dessen, was nach einer Idee von Eloise Pritchart mittlerweile als Grand Fleet bezeichnet wurde.
    Tourville erschien der Begriff passend. Statt alle anderen einer einzigen Flotte unterzuordnen, herrschte so Gleichrangigkeit unter den Flotten der unterschiedlichen Sternnationen, die nun gemeinsam operierten. Tourville meinte zwar, eine Unterordnung hätte ihm nicht sonderlich viel ausgemacht. Aber er wusste, dass so mancher havenitische Offizier darüber anders dachte. Daheim in Nouveau Paris hätte es in jedem Fall den Zorn so einiger Politiker hervorgerufen – vor allem derjenigen, die meinten, sie könnten aus ihrem lautstarken Protestgeschrei politisch Kapital schlagen. Ach verdammt, diese Sorte Politiker ärgerte ja schon, dass Herzogin Harrington das Oberkommando über die neue Flotte übertragen worden war, ganz egal, welchen Namen diese Flotte nun trug!
    Eine Flotte neu aufzubauen und dabei durchstarten zu müssen war kein Zuckerschlecken. Aber da Tourville (dem die zweifelhafte Ehre zuteilgeworden war, ranghöchster Havenit in manticoranischer Kriegsgefangenschaft zu sein) während der Gefangenschaft gestattet gewesen war, mit den Angehörigen seines Stabs in Kontakt zu bleiben, war dieser noch funktionsfähig: ein eingespieltes Team, das ihm jetzt seine Aufgabe erleichterte. Dieses eingespielte Team allerdings davon zu überzeugen, ab sofort müsse man mit statt gegen die Mantys kämpfen, war verständlicherweise auch nicht leicht gewesen. Nach all den Jahren des erbitterten Krieges hatte Tourville selbst Schwierigkeiten, sich auf den neuen Kurs einzuschwören. Adamson hingegen hatte sein Mangel an Fantasie die Sache extrem vereinfacht.
    »Signal von Commander Pruitt, Sir.« Lieutenant Commander Anita Eisenberg war nach wie vor der mit Abstand jüngste Stabsoffizier, den Tourville je gehabt hatte. Doch ihre Beförderung während ihrer Zeit als Kriegsgefangene hatte sich der vormalige Lieutenant mehr als verdient. Eigentlich benötigte Tourville einen Signaloffizier gar nicht so dringend. Doch Eisenberg hatte sich mittlerweile auch in vielerlei anderer Hinsicht schlichtweg unentbehrlich gemacht. »Die Cantata leitet jetzt den Download ein.«
    »Danke, Ace.« Tourville warf ihr ein kurzes Lächeln zu, dann richtete er den Blick wieder auf Adamson. »Irgendwelche Veränderungen, Frazier?«
    »Keine, soweit ich sehe, Sir.« Adamson klang ein wenig geistesabwesend. Konzentriert betrachtete er einen Sekundärplot, dessen Daten dank des Downloads von HMS Cantata auf den neuesten Stand gebracht wurden. »Sieht so aus, als behielte Filareta seine Beschleunigung bei. Er wird also die Hypergrenze in vier Minuten überqueren. Und dann … « Befriedigung statt Geistesabwesenheit war es jetzt, was die Miene des Operationsoffiziers verriet. Wenn es um Taktik ging, hatte er viel Fantasie, und auf den Moment jetzt freute er sich schon, seit man dem Stab den ganzen Operationsplan erklärt hatte. » Dann ist er so richtig im Eimer.«
    Tourville

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