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Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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leider nicht behaupten, dass mich das sonderlich überrascht, gerade angesichts der gleichbleibend katastrophalen Entscheidungen, die solarische Flaggoffiziere – und wo ich es mir recht überlege, vor allem Flaggoffiziere der Schlacht flotte – seit geraumer Zeit zu treffen pflegen. Ist denn bislang noch niemandem, der eine solarische Uniform trägt, aufgefallen, dass Sie bei keinem einzigen der Gefechte, die Sie provoziert haben, die Oberhand behalten konnten? Außer wenn Ihre mutigen Soldaten das Feuer ohne Vorwarnung auf Schiffe eröffnet haben, die nicht einmal ihre Keile hochgefahren hatten, natürlich! Und ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass das hier und jetzt nicht der Fall ist.«
    Sie schürzte die Lippen. Ihre braunen Augen funkelten geringschätzig, und die Verachtung in ihrer Miene und ihrer Stimme gleichermaßen kam aus tiefstem Herzen.
    »Natürlich kann ich Sie nicht davon abhalten, Ihre Flotte geradewegs in eine Katastrophe hineinzusteuern, die noch weit größer ausfallen wird als das, was Sandra Crandall über sich hat ergehen lassen müssen. Aber ich warne Sie erneut davor, dass diese Kommunikation aufgezeichnet und der Anklagebehörde zur Verfügung gestellt wird – selbstverständlich kostenfrei! –, sobald Sie vors Kriegsgericht gestellt werden … vorausgesetzt natürlich, dass Sie zu den wenigen Überlebenden dieses Debakels gehören sollten, das der Navy der Solaren Liga unmittelbar bevorsteht. Ich wiederhole die Warnung, die ich Ihnen bereits habe zukommen lassen: Sollten die Ihnen unterstellten Streitkräfte die Hypergrenze dieses Systems überqueren, wird man Sie angreifen und Ihre Flotte vernichten. Anschließend werden sich die Solare Liga und das Sternenimperium von Manticore und dessen Verbündete im Krieg befinden.
    Alexander-Harrington, Ende.«
    »Alexander-Harrington, Ende.«
    Angesichts der beißenden Verachtung in Harringtons Sopranstimme bebten Massimo Filaretas Nasenflügel. Doch er riss sich zusammen und dachte erst einmal nach.
    Bislang hatte ihr Gespräch mehr als zweieinhalb Minuten der Zeit gekostet, die ihm noch geblieben war. In etwas mehr als drei Minuten würde die Elfte Flotte die Hypergrenze erreichen. Mit den an Daniels ergangenen Anweisungen hatte sich Filareta noch ein kleines Sicherheitspolster verschafft, aber trotzdem musste innerhalb der nächsten zwei Minuten die Entscheidung fallen.
    Diese verfluchte Manticoranerin musste wahnsinnig sein! Sie war im Verhältnis zehn zu eins unterlegen; ihr Verband stand mit einer Geschwindigkeit von null relativ zum Planeten im All, während die Elfte Flotte mit mehr als fünftausend Kilometern pro Sekunde zu ihr aufkam. Wenn Harrington wirklich darauf hoffte, unter derartigen Umständen noch vor ihm fliehen zu können, mussten die Kompensatoren ihrer Verbände noch viel, viel leistungsstärker sein, als selbst die ungeheuerlichsten Berichte über die Schiffe der Mantys erwarten ließen.
    Es sei denn, sie glaubt wirklich, sie könnte uns mit ihren verdammten Raketen zu Klump schießen, bevor wir in Gefechtsreichweite kommen, trotz unseres Geschwindigkeitsvorteils , dachte Filareta. Genau, das könnte es sein! Aber sie befindet sich doch schon in Reichweite unserer Raketen, ob sie das nun weiß oder nicht. Unsere Treffgenauigkeit mag ja jämmerlich ausfallen. Aber wir können sie erreichen, und ich habe zehnmal so viele Schiffe wie sie! Ich gehe hier keinerlei Risiko ein. Hier wird es keine taktische Lage geben, in der die verdammten Mantys Abstand halten und uns dann außerhalb unserer eigenen effektiven Reichweite abschießen wie die Tontauben. Das hier sieht ganz nach einer Gelegenheit aus, mehr als ein Drittel ihres noch verbliebenen Schlachtwalls auszuschalten. Und mit einer solchen Verlustrate können die nicht einmal dann überleben, wenn sie es tatsächlich schaffen, im Gegenzug meinen gesamten Verband aufzureiben.
    Aber verdammt, das muss ihr doch auch klar sein! Also warum stachelt sie mich regelrecht zum Angriff an?
    Wieder blickte er zum Zeitdisplay hinüber. Dann atmete Flottenadmiral Filareta tief durch und traf eine Entscheidung. Zackig gab er Sedgewick ein Zeichen.
    »Mikro live, Sir«, erwiderte der Signaloffizier. Mit finsterer Miene blickte Filareta in den Aufzeichner.
    »Sie haben ganz offenkundig eine sehr hohe Meinung von Ihrer Kampfkraft, Admiral«, begann er kühl. »Nun, und ich habe eine sehr hohe Meinung von der Kampfkraft meiner Flotte. Ich denke, wir werden einfach abwarten

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