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Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Blutbad der Schlacht von Manticore dachte. Dieses Blutbad aber wollte sie nicht den Manticoranern anlasten. Sie wusste und respektierte, dass der Gegner damals nur genau das getan hatte, was sie selbst bei einem Angriff auf ihr Heimatsystem auch getan hätte. Sie wusste, dass das Sternenimperium nur geschickt manipuliert worden war (wie die Republik auch) – und zwar manipuliert von jemandem, der es auf die Vernichtung beider Sternnationen anlegte. Aber weil DeLaney das wusste, wollte sie unbedingt die in die Finger bekommen, die seinerzeit das Gipfeltreffen von Torch sabotiert und die Zweite Flotte in den Mahlstrom der Zerstörung geschickt hatten. Eben diesen Feind wollte DeLaney vernichten; sie war von echter, lodernder Leidenschaft getrieben, und sie war bereit, an der Seite eines jeden zu kämpfen, der ihr bei der Vernichtung dieses Feindes zu helfen vermochte.
    »Auf den Punkt genau, Frazier«, mahnte Tourville und entließ DeLaney aus seinem Blick. »Auf den Punkt genau!«
    Die Elfte Flotte überquerte die Hypergrenze und raste mit einer Annäherungsgeschwindigkeit von etwas mehr als fünftausend Kilometern in der Sekunde auf Sphinx zu. An Bord der Schiffe spürte man natürlich nichts von dieser immensen Geschwindigkeit, und doch schien in dem Augenblick, in dem das Icon des Flaggschiffs die bernsteinfarben markierte Hypergrenze von Manticore-A erreichte, ein kollektiver, lautloser Seufzer die ganze Flaggbrücke von SLNS Philip Oppenheimer zu erfassen.
    Schweigend und grimmig betrachtete Flottenadmiral Filareta den Hauptplot. Tango-Zwo stand immer noch tatenlos im All! Die Mantys versuchten nicht einmal, seiner gewaltigen Flotte auszuweichen. Tief in seinem Herzen pochte wie ein heißer Schmerz echte Vorfreude. Er spürte, dass es seinem Stab nicht anders ging. Dennoch war da noch eine andere Empfindung: Filareta wusste, dass es jetzt kein Zurück mehr gab. Jetzt war auf Gedeih oder Verderb die Entscheidung gefallen. Trotz all der Simulationen mit den neuen Raketen, trotz der gewaltigen zahlenmäßigen Überlegenheit dem Verband Tango-Zwo gegenüber aber schien niemanden ungerührt zu lassen, was Sandra Crandall widerfahren war.
    Klar, machen sie sich Sorgen! Ach verdammt, Übermenschliches darf man von den Leuten ja wohl kaum erwarten! , dachte Filareta kühl. Aber was auch immer uns hier widerfahren mag, Tango-Zwo ist auf jeden Fall erledigt. Vierzig Superdreadnoughts können es verdammt noch mal nicht mit der Abwehrbewaffnung von vierhundertunddreißig Schiffen gleicher Größe aufnehmen!
    Eine Minute verging. Zwei Minuten. Drei.
    Die Geschwindigkeit der Elften Flotte stieg auf 5647 Kps. Die Hypergrenze lag nun 963 000 Kilometer hinter der Oppenheimer , der Abstand zu Tango-Zwo betrug nur noch 12,3 Millionen Kilometer. Die Mantys befanden sich, selbst wenn man beim Angriff auf ballistische Flugphasen verzichtete, bereits 3,2 Millionen Kilometer innerhalb der Reichweite unter Antrieb der Cataphracts. Allerdings ließen sämtliche Prognosen erwarten, dass über eine Distanz von einundvierzig Lichtsekunden hinweg die Treffgenauigkeit erbärmlich ausfallen würde. Andererseits brauchte sich Filareta nur um vierzig Zielobjekte Gedanken zu machen, und jeder einzelne seiner Superdreadnoughts hatte zwölf Raketengondeln im Schlepp. Damit verfügte seine Flotte über mehr als fünftausend Gondeln, und jede einzelne enthielt zehn Raketen. Darüber hinaus gab es ja auch noch die bordeigenen Werfer. Jeder seiner Superdreadnoughts hatte zwar je Breitseite zwei Werfer eingebüßt, damit das Aegis-System installiert werden konnte. Aber damit blieben jedem Schiff immer noch dreißig Werfer pro Breitseite. Bei Absetzung aller Gondeln und einer zeitgleichen Breitseite aller Superdreadnoughts würden mehr als 64 000 Raketen gleichzeitig abgefeuert.
    Allerdings hatten die Simulationen deutlich gemacht, dass sich mehr als 17 000 Raketen gleichzeitig überhaupt nicht mehr lenken ließen. Also könnte Filareta zur Verstärkung seiner Breitseiten bei jeder Salve aus den Gondeln 4200 Raketen absetzen und damit zwölf derartiger Salven nacheinander abgeben, bevor die Gondeln erschöpft wären. Pro Salve wären das mehr als vierhundert Raketen für jedes Wallschiff aus Tango-Zwo. Der Beschießungsplan sah indes vor, die gesamte erste Salve nur auf die Hälfte der Zielobjekte zu konzentrieren. Kein jemals gebauter Superdreadnought könnte eine Salve aus achthundertfünfzig Großkampfschiffraketen abwehren, niemals! Es war also nur

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