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Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gehen lassen und war dann rasch nach Agueda weitergefahren.
    In Agueda war man ebenso überrascht gewesen wie in Limbo (und auch nicht viel erfreuter). Allerdings vermutete Magellan, dass Präsidentin Loretta Twains feurige Verurteilung der ›anmaßenden, eklatanten Missachtung der Rechte und der Souveränität unabhängiger Sternnationen‹ eher für das Protokoll gedacht war und wahrlich nicht von Herzen kam. Anders als Roulette war Agueda rund dreihundertfünfzig Lichtjahre von Sol entfernt. Die Bürger von Agueda hielten nicht allzu viel von der repressiven Regierung Limbos und deren … Verbindung zum Liga-Amt für Grenzsicherheit. Trotzdem galt es natürlich immer noch, den Schein zu wahren. Deswegen hatte Magellan auch peinlichst darauf geachtet, die Hoheitsgrenze von zwölf Lichtminuten Umkreis einzuhalten und jegliche Aktivitäten auf den Terminus selbst zu beschränken. Zudem hatte er sich makellos höflich verhalten und Captain Forstchen und Präsidentin Twain versichert, er habe nicht die Absicht, die Leitplattformen von Aguedas Astro-Lotsendienst einzunehmen.
    Selbstverständlich hatte er auch nicht die Absicht, auch nur ein Schiff solarischer Kennung den Agueda-Terminus passieren zu lassen. Das aber stand auf einem anderen Blatt.
    Das ist das Schöne an diesen Hyperbrücken , dachte Magellan. Solange man sich nicht im Vorfeld ankündigt, weiß niemand, dass ein Schiff kommt. Man erfährt es erst bei dessen Eintreffen. Er lächelte dünn. Schade aber auch!
    »Klar zum Rekonfigurieren auf Warshawski-Segel. Auf mein Kommando, Rung-wan«, befahl Talmadge.
    »Aye, Sir«, bestätigte Lieutenant Commander Hwo Rung-wan, der Bordingenieur der Otter . »Klar zum Rekonfigurieren auf Segel.«
    Talmadge nickte und betrachtete das Manövrierdisplay, als Senior Chief Powell die Otter langsam und vorsichtig in die richtige Position für den Transit brachte. Kaum dass Powell diese Position in einer einzigen fließenden Bewegung erreicht hatte, blinkte das Icon des Schiffes grün auf.
    »Focksegel zum Transit setzen«, sagte Talmadge.
    »Focksegel setzen, aye, Sir. Setzen Focksegel – jetzt.«
    Abrupt wurde der Impellerkeil der Otter auf halbe Kraft gesetzt. Die Vorschiff-Emitter generierten nun ein kreisförmiges Warshawski-Segel, statt ihren Teil zum Antrieb im Normalraum beizutragen. Das Warshawski-Segel der Otter hatte einen Durchmesser von mehr als sechshundert Kilometern und wäre im Normalraum gänzlich nutzlos gewesen. Doch der Bug von HMS Otter trat bereits aus dem Normalraum aus.
    »Bereit zum Setzen des Großsegels«, fuhr Talmadge fort, als sein Schiff sich nur unter dem Schub der Heckemitter langsam vorwärtsbewegte. In einer Ecke des Manövrierdisplays erschien eine neue Datenanzeige, und Talmadge beobachtete, wie die Zahlen beständig nach oben kletterten, je tiefer das Focksegel in den Terminus vorstieß. Im Vergleich zum Manticoranischen Wurmlochknoten war der Agueda-Terminus kaum mehr als eine Kräuselwelle im Raum. Doch auch das ging immer noch um mehrere Größenordnungen über das hinaus, was die Impelleremitter eines Schiffes hätten produzieren können. Wenn die Karten tatsächlich so genau wie erwartet waren, blieb ihnen hier in beiden Richtungen ein Spielraum von beinahe zwanzig Sekunden. Aber sollten die Karten doch nicht stimmen und die Otter die sichere Zone verlassen, bevor das Großsegel gesetzt war, würden sie nicht einmal mehr mitbekommen, wie sie starben.
    Die immer rascher ansteigenden Zahlen überquerten die Schwelle. Das Focksegel zog nun hinreichende Energie aus den sich auf ewig in rasender Fahrt durch den Knoten quälenden Gravwellen, um dem Schiff Vortrieb zu verschaffen. Ein kurzes Nicken, und Talmadge gab den nächsten Befehl.
    »Großsegel setzen.«
    »Setzen Großsegel, aye, Sir«, bestätigte Lieutenant Commander Hwo. Kurz erzitterte die Otter , als ihr Impellerkeil gänzlich verschwand und am anderen Ende des Schiffsrumpfes ein zweites Warshawski-Segel erblühte.
    Der Übergang von Impellerantrieb auf Segel gehörte zu den schwierigsten Aufgaben eines Steuermanns, selbst wenn er dabei die vollständige Unterstützung der Lotsenstation eines Terminus erhielt. Doch falls Senior Chief Powell über das Fehlen dieser Unterstützung besorgt sein sollte, ließ sie es sich nicht anmerken. Gelassen bewegten sich ihre Hände über die Instrumente. Voller Selbstsicherheit leiteten sie die Otter ohne das leiseste Zittern durch die Rekonfigurierung. Die ganze Zeit über blieb das

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