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Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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der sie beobachtete, viel zu viel verriet. Aber sie konnte nichts dagegen tun.
    »So sicher er sich eben sein kann.« Brinton-Massengale zuckte mit den Schultern. »Sie wissen doch selbst, wie er ist, Felicia. Aber Yang Kee sagt, der Antrag sei bereits fest eingeplant. Reid steht nicht auf der heutigen Rednerliste, Yung-Thomas hingegen schon. Yung-Thomas werde zugunsten von Reid auf seine Redezeit verzichten. Das hat Yang Kee zumindest von jemandem aus Nengs Stab gehört.«
    »Ich verstehe.« Mehrere Sekunden lang dachte Hadley angestrengt nach. Dann holte sie tief Luft. »Ham, ich möchte, dass Sie in unsere Delegatenbüros zurückkehren.«
    »Darf ich fragen, warum?« Brinton-Massengales Tonfall klang nicht, als wolle er widersprechen, sondern lediglich überrascht. Auch seine Miene verriet nichts als reines Interesse.
    »Ich möchte, dass jemand auf Sir Lyman aufpasst – ein offizielles Delegationsmitglied, nicht nur jemand aus dem Stab. Es muss jemand sein, an dem sich auch kein Uniformträger einfach so vorbeidrängelt.«
    »Sie meinen, jemand könnte den Botschafter angreifen?« Nun wirkte Brinton-Massengale noch überraschter als zuvor. Hadley schüttelte den Kopf.
    »Nein, das eigentlich nicht. Aber ich möchte auch kein Risiko eingehen. Bitte seien Sie so freundlich, zuvor noch Ihren Kode für eine Abstimmungsvollmacht zu meinen Gunsten einzugeben, damit ich notfalls auch für Sie mit abstimmen kann! Nicht, dass das noch allzu viel bringen wird.«
    »Klar«, sagte Brinton-Massengale. Er gab den Kode ein. Doch bevor er die Loge verließ, wandte er sich noch einmal an Hadley. »Was meinen Sie, worum es hier geht? Abgesehen davon, dass es uns wahrscheinlich nicht gefallen wird, meine ich.«
    »Das könnte alles Mögliche sein«, erwiderte Hadley grimmig. »Aber wenn Reid dabei das Szepter schwingt, dann dürfte es etwas ziemlich Großes sein. Wahrscheinlich …« Sie stockte und schüttelte den Kopf. »Nein, ich werde mich jetzt nicht in Spekulationen ergehen. Wir wissen es ja schon bald. Und jetzt ab mit Ihnen!«
    Parlamentspräsidentin Jasmine Neng stammte aus dem Solsystem (es schien beinahe schon Tradition zu sein, dass Präsidenten aus dem Heimatsystem der Menschheit ausgewählt wurden). Geboren und aufgewachsen war Neng auf einem Habitat im Asteroidengürtel. Sie war hochgewachsen und sehr schlank, mit auffallend heller Haut und bemerkenswert dunklen Augen. Neng wusste ganz genau, wo die wahre Schaltstelle der Macht in der Solaren Liga lag. Sonst hätte man sie nie für ihre derzeitige Position ausgewählt.
    Auf dem Podium mitten im Sternensaal saß sie im thronartigen Sessel des Parlamentspräsidenten. Den Sessel selbst hob eine acht Meter hohe geschwungene Säule aus vielfarbigem Marmor (herrlich warme Honigtöne fanden sich darin, Obsidianbraun, Schwarz und Umbra) auf ein Niveau, höher als die Delegationslogen der untersten Etagen. Die weiteren Reihen des Saales jedoch stiegen noch höher hinan. Die indirekte Beleuchtung unter der gewaltigen, halbkugelförmigen Kuppel sorgte für eine gedämpfte, ruhige Atmosphäre. Hoch darüber stand im Osten Luna am Himmel, und die glitzernde Vielzahl der Sterne erstreckte sich jenseits davon bis in die Unendlichkeit. Säule und Sessel der Parlamentspräsidentin aber lagen im Lichtkegel von Scheinwerfern, die versteckt in den Boden eingelassen waren. Oberhalb von Nengs Konsole schwebte in leuchtendem Grün und Blau ein herrlich-detailliertes Hologramm von Alterde.
    Hadley war schon immer der Ansicht gewesen, der Sternensaal sei wunderschön. So sollte es ja auch sein. Schließlich war dies der Versammlungsort für die demokratisch gewählten Delegaten der mächtigsten Nation, die die Menschheit je hervorgebracht hatte. Doch so schön und prächtig der Saal auch sein mochte, die Versammlungen hier waren eine einzige Farce. Und das wusste auch die Frau, die dort oben auf der Marmorsäule thronte.
    Die Sprechzeit des Delegaten, der gerade das Wort hatte – mit eintöniger Stimme verlangte er im Auftrag seiner Wähler Einblick in das OPP, das Offizielle Parlamentsprotokoll – war abgelaufen, und so nahm er wieder Platz. Hadley hatte keine Ahnung, ob der Delegat überhaupt alles ausgesprochen hatte, was ihm auf dem Herzen gelegen hatte. Aber er konnte jederzeit weitere Sprechzeit beantragen und genau dort fortfahren, wo er dieses Mal unterbrochen worden war. Wer von den Delegaten hatte denn schon Wichtigeres zu tun?
    Hadley ließ den Blick über den Sternensaal

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