Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
er vorsichtig zurück, »diese Entscheidung des Sternenimperiums als effektiven Wirtschaftskrieg gegen die Liga auslegen.«
    »Ja, möglicherweise wird es einige geben, die das tun.« Carmichael nickte. Sein Blick durchbohrte den Solarier. »Man könnte die Geschehnisse in New Tuscany und Spindle auch als kriegerischen Akt gegen das Sternenimperium auslegen, Herr Staatssekretär. Wahrscheinlich obliegt es sowohl dem Sternenimperium wie auch der Solaren Liga, dem Rest der Galaxis vor Augen zu führen, dass sie eine einvernehmliche Lösung für alle Spannungen und alle … strittigen offenen Punkte suchen. Gewiss wird Außenminister Roelas y Valiente Sie bereits anhand unserer bisherigen Noten darüber in Kenntnis gesetzt haben, dass das Sternenimperium von Anfang an dieser Ansicht gewesen ist.«
    Kolokoltsov verspürte das beinahe übermächtige Bedürfnis, sich über seinen Schreibtisch zu beugen und den Manticoraner, der ihm gegenübersaß, zu erwürgen.
    »Ich bin mir sicher, dass sämtliche dieser strittigen Punkte zu gegebener Zeit geklärt werden, Herr Botschafter«, sagte er stattdessen nur.
    »Oh, da bin ich mir auch sicher, Herr Staatssekretär.« Wieder dieses kalte, dünne Lächeln.
    »Ich werde dem Minister Ihre Note noch heute vorlegen, Herr Botschafter«, versprach Kolokoltsov. »Gibt es sonst noch etwas, das Sie zu besprechen wünschen?«
    »Da wäre tatsächlich noch eine Kleinigkeit, Herr Staatssekretär.« Das Lächeln des Manticoraners hätte einem Hai zur Ehre gereicht. Mit einem Mal fühlte sich Kolokoltsov unbehaglich.
    »Und was für eine Kleinigkeit wäre das?«, fragte er.
    »Nun, das Sternenimperium ist, wie gesagt, überzeugt, es würde die Gefahr unerfreulicher Zwischenfälle verringern, wenn wir unsere Handelsschiffe aus solarischem Hoheitsgebiet abziehen. Zugleich allerdings würden wir unsere Pflichten sträflich vernachlässigen, wenn wir nicht auch Maßnahmen ergriffen, den solarischen Handelsverkehr zu beschützen.«
    »Den solarischen Handelsverkehr beschützen?«, wiederholte Kolokoltsov verständnislos. Bestätigend nickte Carmichael.
    »Ja. Bedauerlicherweise hält die Bevölkerung des Sternenimperiums im Augenblick nicht gerade damit … hinter dem Berg, wie sie über die Solare Liga denkt. Gewiss haben Ihnen schon Ihre ins Sternenimperium entsandten Botschafter und Attachés von entsprechenden Demonstrationen berichtet. Vereinzelt ist es sogar schon zu Vandalismus gekommen. Das ist natürlich äußerst bedauerlich, aber unter den Umständen vielleicht auch verständlich.«
    Sein Tonfall hätte das gesamte Amazonasbecken in eine zweite Sahara verwandeln können. Buchstäblich wochenlang hatte man Carmichaels Botschaftsgebäude regelrecht belagert: Im Zuge ›spontaner‹ Demonstrationen hatten solarische Bürger ihrem Unmut über die manticoranische Arroganz Ausdruck verliehen und Gerechtigkeit für Admiral Josef Byng und Flottenadmiral Sandra Crandall gefordert. Bei einigen dieser Demonstrationen war es sogar zu Ausschreitungen gekommen – und das war mehr, als deren Organisatoren aus dem Ministerium für Bildung und Aufklärung beabsichtigt hatten.
    »Wie dem auch sei, und wie die Obrigkeit hier in Chicago auch schon meinen Mitarbeitern erklärt hat: Es ist nun einmal nicht immer möglich, die Bürger davon abzuhalten, ihrem Unmut und ihrer Entrüstung Luft zu machen, so unangemessen die entsprechenden Emotionen auch sein mögen und trotz entsprechender Bemühungen der Obrigkeit. Bedauerlicherweise gilt das im Sternenimperium ebenso. Darum ist meine Regierung zu dem Schluss gekommen, es sei unabdingbar, jegliche weiteren Zwischenfälle zu vermeiden, bis die bisherigen gründlich untersucht und entsprechende Maßnahmen ergriffen wurden. Auch wenn wir nicht der Ansicht sind, die Royal Manticoran Navy trage die Verantwortung für die … Ereignisse aus jüngster Zeit, sind wir uns doch voll und ganz bewusst, dass viele Bürger der Solaren Liga, einschließlich der Liga-Regierung, diese Einschätzung nicht teilen. Tatsächlich glauben nur allzu viele, die RMN sei in allen Fällen der Aggressor gewesen. Bislang stützen sämtliche unserer Untersuchungen diese Einschätzung zwar nicht, aber wir wollen das trotzdem nicht von vornherein ausschließen. Daher hat meine Regierung beschlossen, es sei das Beste, unsere Kampfschiffe nicht allzu sehr in die Nähe der Ihren zu bringen … und auch nicht in die Nähe Ihrer Handelsschiffe.«
    »Sie wollen sämtliche Ihrer Kampfschiffe in den

Weitere Kostenlose Bücher