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Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Beowulf möglich ist, hier, unmittelbar auf der anderen Seite des Terminus, lässt darauf schließen, dass Justynás Vermutungen über die wahrscheinliche Reaktion der Mantys bedauerlicherweise korrekt sind. Ich vermute sogar, dass die Planetare Direktion offiziell gegen dieses Unternehmen Einspruch erheben wird: Es ist übereilt und ganz und gar nicht durchdacht – und es wird höchstwahrscheinlich zu hohen Verlusten auf unserer Seite führen!«

Kapitel 8
    »Ich weiß nicht recht, Luis.«
    Gouverneur Oravil Barregos zögerte und nahm einen Schluck von dem wirklich ausgezeichneten mayanischen Burgunder, den Konteradmiral Luis Rozsak für das Abendessen ausgewählt hatte. Trotz des Namens schmeckte der Wein ganz und gar nicht wie der Burgunder, der auf Alterde angebaut wurde. Für seine Herstellung wurden mayanische Goldpflaumen gekeltert, keine Weintrauben. Der Geschmack erinnerte Rozsak eher an einen schweren, fruchtigen Portwein. Aber ihn hatte natürlich seinerzeit niemand gefragt, wie man das Getränk nennen solle. Der mayanische Burgunder war Barregos’ Lieblingsjahrgang. Dennoch ließ die Miene des Gouverneurs nicht vermuten, dass er eine besondere Köstlichkeit genoss. Seufzend ließ er den Weinkelch wieder sinken.
    »Ich weiß nicht recht«, wiederholte er und betrachtete nachdenklich die gelbbraune Flüssigkeit in seinem Glas. »So wie man Sie vor Congo fertiggemacht hat, und wenn man dann noch bedenkt, dass ausgerechnet Rajampet, dieser Wahnsinnige, da ganz offensichtlich das Sagen hat … Ich muss zugeben, dass zumindest ich angesichts der Umstände kalte Füße bekomme.«
    Rozsak lehnt sich in seinem Sessel zurück, den eigenen Weinkelch in der Hand, und blickte über den kleinen Küchentisch hinweg den Gouverneur des Maya-Sektors aufmerksam an. Er kannte Oravil Barregos schon lange. Noch nie hatte er erlebt, dass Barregos kalte Füße bekommen hatte. Vor allem nicht, wenn es die Sepoy-Option betraf.
    Andererseits , dachte der Admiral, haben wir auch nie so kurz davor gestanden, die Operation durchzuziehen. Außerdem hatten wir in unseren Überlegungen nie die Möglichkeit berücksichtigt, es könnte zu einem offenen Krieg zwischen der Liga und jemandem wie den Mantys kommen. Und angesichts geheimnisvoller Angreifer mit unsichtbaren Sternenschiffen hätte das wahrscheinlich sogar Alexander der Große persönlich nicht gänzlich gelassen aufgenommen. Und für einen Halbgott hat sich Oravil – gesegnet sei sein machiavellistisches kleines Herz! – wahrlich noch nie gehalten!
    »Ich gebe Ihnen recht, man hat uns wirklich fertiggemacht«, entgegnete Rozsak nach kurzem Schweigen. »Und genaugenommen war es ganz allein meine Schuld.«
    Er gestand es ein, ohne mit der Wimper zu zucken. Abwehrend hob er die Hand, als Barregos dieser Selbstanklage widersprechen wollte.
    »Ich will damit nicht sagen, ich hätte anhand dessen, was ich für gegeben gehalten habe, die falschen Entscheidungen getroffen«, erklärte er. »Aber ich habe mich viel zu sehr in Sicherheit gewiegt. Wir alle haben das, was wir für gegeben gehalten haben, einfach als die Wahrheit erachtet. Oder sagen wir besser: Wir alle haben geglaubt, wir wüssten genau, was das bedeutet.« Er zuckte mit den Schultern. »Wir wussten, dass Mesa Luff und seine Leute als Söldner zum Einsatz gebracht hat – Söldner, bei denen man guten Gewissens abstreiten kann, etwas mit ihnen zu tun zu haben. Und anhand dessen, was vor Monica mit den Mantys passiert ist, hatten wir angenommen, Mesa könnte diese Söldner mit schweren Schiffen aus solarischen Werften unterstützen – und genau das haben sie ja auch getan. Unser Fehler – nein: mein Fehler! – war es nun, wie selbstverständlich davon auszugehen, dass sie, wenn sie schon solarische Schiffe verwenden, auch Raketen der SLN einsetzen würden. Meine gesamte Taktik basierte auf der Annahme, meine Gegner wären in ihrer Reichweite sehr eingeschränkt und könnten sich unmöglich effektiv zur Wehr setzen.« Wieder zuckte er die Achseln, und seine Augen wirkten vor Verbitterung unnatürlich dunkel.
    »Sie haben sich getäuscht, ja. Aber dann gilt das für jeden anderen auch«, gab Barregos zu bedenken. »Edie Habib und Watanapongse haben doch ganz genauso gedacht.«
    »Natürlich. Die konnten und können genauso wenig Gedanken lesen wie ich. Die Annahme war logisch. Es gab keinerlei Anzeichen, die könnten Raketengondeln im Schlepptau haben – hatten sie ja auch nicht. Aber wenn die tatsächlich

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