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Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sein. Außerdem bekommen wir schon jetzt Mehrstufenraketen für unsere Arsenalschiffe. Es wird aber noch eine Weile dauern, bis die ersten Gondelleger-Dreadnoughts fertiggestellt sind. Die ersten gondellegenden Schlachtkreuzer allerdings sollten wir in etwa zehn Monaten erhalten. Mitte Oktober rechne ich mit den ersten Testläufen. Trotz des Yawata-Schlags bin ich mir ziemlich sicher, dass die Mantys gegen Rajampet mindestens so lange durchhalten – ein echter Künstler von einem Strategen, der Kerl, zwo linke Hände zu haben ist nichts dagegen! Allein schon der Fahrtzeiten wegen verschafft uns Rajampet die nötigen zehn Monate. Und wie gesagt: Kolokoltsov und MacArtney werden schon bald alle Hände voll damit zu tun haben, offen ausbrechende Unruhen zu ersticken. Ihnen bleibt keine Zeit, sich mit uns zu befassen. Das bedeutet, dass wir höchstwahrscheinlich wenigstens ein paar Geschwader Wallschiffe in Dienst stellen können, bevor Rajampet zu dem Schluss kommt, es sei an der Zeit, auch uns einen auf den Deckel zu geben.«
    Wieder nickte Barregos. Rozsak erzählte ihm hier nichts Neues. Barregos war von Anfang an bewusst gewesen, dass sein Plan das geschickte Vorgehen verlangte, das der Admiral in seinem Szenario beschrieb. Den Sturm, der sich gerade zusammenbraute, hatte der Politiker schon vor langer Zeit kommen sehen. Doch selbst er hatte nie damit gerechnet, dass zwischen Liga und Sternenimperium Krieg ausbrechen könnte. Die unmittelbar bevorstehenden Umwälzungen würden der Liga ein für allemal die ihr typische Selbstgefälligkeit austreiben. Es würde die Mandarine an deren Spitze noch mehr entsetzen, als Barregos das bei seinen ursprünglichen Plänen zu erwarten gewagt hatte. Doch um sein Ziel zu erreichen, würde er diesen Sturm nicht nur aushalten müssen, sondern ihn gezielt nutzen. Er musste sich all der Fallwinde und Gegenströmungen bedienen, die das Unwetter mit sich brachte.
    Und Fallschirmspringen mitten im Gewitter war schon immer ein gefährliches Hobby, nicht wahr, Oravil? , fragte er sich selbst. Jetzt ist es wohl an der Zeit herauszufinden, ob du wirklich die innere Stärke hast, das alles durchzuziehen.
    Barregos nahm einen weiteren Schluck Wein. Dabei dachte er darüber nach, wie viele Jahre der Mühen, der sorgfältigen Planung und der vorsichtigen Anwerbung von Mitstreitern ihn bis zu diesem Punkt gebracht hatten. Wie viel Vertrauen er sich erst hatte erwerben müssen! Während er diesem Gedanken nachhing, begriff er: Er war beunruhigt, ja, aber in gleichem Maße von Feuereifer erfüllt.
    Niemand, der Oravil Barregos kannte, würde bestreiten, dass der Gouverneur des Maya-Sektors immensen Ehrgeiz besaß. Das wusste Barregos auch selbst. Er hatte akzeptiert, dass er niemals wirklich glücklich würde, solange er nicht echte Macht besäße. Er wollte Entscheidungen treffen dürfen. Er wollte beweisen, dass ihm diese Macht schlichtweg zustand, dass er klüger, besser, qualifizierter war als jeder andere, um die Zügel der Macht in Händen zu halten. Er war auch bereit zuzugeben, dass er durchaus nichts dagegen einzuwenden hatte, wenn mit der Macht Wohlstand einherging – und alles, was sonst noch dazugehörte.
    In vielerlei Hinsicht entsprach Barregos damit genau dem Profil eines Sektorengouverneurs oder eines Grenzsicherheitskommissars des Liga-Amtes. Das erklärte, zumindest teilweise, wie er bis zu seinem derzeitigen Posten hatte aufsteigen können. Doch es erklärte nicht alles. Die Bürokraten, die ihn als einen der ihren anerkannten, hatten genau mit dieser Annahme einen gewaltigen Fehler gemacht: Sie hatten nicht begriffen, dass Oravil Barregos, anders als sie selbst, sich auch Gedanken um die Menschen machte, über die er herrschte. Er hatte begriffen, wie verkommen das System mittlerweile war, wie viel Korruption herrschte. Er hatte auch begriffen, welche Reaktionen die Ausbeutung der Protektorate durch die Grenzsicherheit zwangsläufig hervorrufen musste.
    Ob Barregos, Luis Rozsak und all die anderen Männer und Frauen, die sich der Sepoy-Option verschrieben hatten, Erfolg hätten oder nicht: Der Sturm zog auf, und die Konfrontation der Liga mit dem Sternenimperium von Manticore gab diesem Sturm nur noch mehr Energie. Bald würde er durch die gesamte erforschte Milchstraße fegen! Und genau darum ging es doch. Bräche dieser Sturm los, würden Chaos und Verwirrung auch die Protektorate erfassen. Wie stets nach dem Zusammenbruch eines großen Reiches würden Warlords nach dem

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