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Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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– das eine braun, das andere topasfarben – wandten sich der dritten Anwesenden zu.
    »Ich spreche das wirklich ungern an, Admiral«, sagte Pritchart und gestattete sich ein schiefes Grinsen, »aber ich vermute, dass Sie etwas weniger Erfahrung damit haben, sich mit Idioten der Legislative herumzuschlagen, als Ihre Majestät und ich.«
    »Da wäre ich mir gar nicht so sicher, Eloise«, widersprach Elizabeth und verzog das Gesicht. »Vergessen Sie nicht: Admiral Alexander-Harrington ist eine Gutsherrin. Soweit ich weiß, verfügen Gutsherren zwar in einem Maße über uneingeschränkte Macht, von der Sie oder ich nur träumen können, aber auch Gutsherren müssen sich immer noch um das Konklave der Gutssiedler kümmern. Und dabei war Honor immer sehr umtriebig – zumindest, wann immer wir ihr gestattet haben, die Uniform abzulegen. Außerdem ist sie Abgeordnete im Konklave der Gutsherren auf Grayson und in unserem Oberhaus. Sie hat schon einige Zeit im politischen Schützengraben verbracht und war während des erbaulichen Zwischenspiels mit diesem Idioten High Ridge in vorderster Linie bei der Opposition dabei. Honor weiß also besser darüber Bescheid, wie so etwas läuft, als ihr unschuldiges Auftreten vermuten ließe.«
    »Ja, das wird wohl stimmen.« Pritchart neigte den Kopf zur Seite. »Man vergisst nur allzu leicht, womit Sie sich alles schon befasst haben, Hoheit.«
    »Ungeachtet der Bemerkungen Ihrer Majestät möchte ich nicht einmal so tun, als hätte ich in der Legislative so viel Erfahrung wie Sie beide«, erwiderte Honor. »Andererseits hat Ihre Majestät durchaus recht: Unerfreuliche politische Grabenkämpfe sind mir nicht gänzlich unvertraut. Und Sie beide sind ja mittlerweile so erschöpft, dass man mit Fug und Recht von Schlafwandeln sprechen kann. Sie wirken derart ausgelaugt, dass es ein Wunder wäre, wenn Sie anders als pessimistisch gestimmt wären. Ach, hätte ich geglaubt, es bringe etwas, hätte ich Sie beide jede Nacht persönlich ins Bett gescheucht, nur damit Sie anständige acht Stunden Schlaf finden!«
    Ein kurzer Moment des Nachdenkens reichte, und Pritchart wusste, dass der manticoranische Admiral nicht scherzte. Gut, die Präsidentin der Republik Haven war es wahrlich nicht gewohnt, ›ins Bett gescheucht‹ zu werden. Dennoch war sie bereit anzunehmen, dass Honor Alexander-Harrington dieses Kunststück wirklich zustande brächte, wenn sie es denn darauf anlegte.
    »Interessant, dass du das sagst, Honor«, meinte Elizabeth. »Mein geliebter Gemahl hat gerade gestern Abend etwas ganz Ähnliches gesagt. Oder war es vorgestern?«
    »Wahrscheinlich eher vorgestern. Justin ist deutlich besser darin, dafür zu sorgen, dass du dich wirklich ausruhst, als dafür zu sorgen, dass du daran denkst , dich auszuruhen.«
    »Wohl wahr«, meinte Pritchart und mühte sich, unbeschwert zu klingen. Doch ihr war bewusst, dass zumindest Honor den Schmerz sofort gespürt hatte, den sie bei dem Gedanken an die Nächte empfand, in denen Javier Giscard dafür gesorgt hatte, dass sie sich ausruhte. »Aber im Augenblick interessiert mich wesentlich mehr, weswegen Sie unsere Einschätzung für übermäßig pessimistisch halten, Admiral. Zweifellos haben Sie recht, dass wir beide müde sind, und ich weiß auch, wie Müdigkeit und Besorgnis das Urteilsvermögen trüben. Aber das bedeutet doch nicht zwangsweise, dass wir unrecht haben und Sie richtig liegen.«
    »Selbstverständlich nicht, Madame Präsidentin.« Honor lehnte sich zurück, nahm einen Schluck Old Tilman und zuckte die Achseln. »Trotzdem glaube ich, Sie beide unterschätzen, wie gut sich verkaufen lässt, was Sie einander abgerungen haben. Ihr Angebot, Madame Präsidentin, uns gegen Filareta beizustehen, wird Ihnen – weil Sie dieses Angebot ohne Not gemacht haben, ja, gegen Ihren eigenen Vorteil! – im Sternenimperium viel Wohlwollen einbringen. Dass Elizabeth wiederum auf jegliche
    Reparationsforderungen verzichtet, wird in Nouveau Paris für Beruhigung sorgen … ganz zu schweigen davon, dass es diesem widerlichen Younger völlig den Boden unter den Füßen wegzieht!«
    Die Vorstellung besaß so viel Anziehendes, dass Honor verträumt lächelte.
    »Dein eigener Vorschlag, der Republik die Zweite Flotte zurückzugeben, wird ein Übriges tun, Honor«, meinte Elizabeth. Dieses Mal nickte Pritchart.
    »Ganz gewiss! Und Gleiches gilt für Admiral Tourvilles überschwänglichen Bericht, wie gut seine Leute nach der Kapitulation behandelt wurden«,

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