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Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zu befriedigen: Alles, was wir darüber verlauten lassen, wird man mit Skepsis betrachten. Selbst Simões kann nur einzelne Aspekte davon bestätigen.«
    Zustimmend seufzte Pritchart. Zur Überraschung ihrer beiden manticoranischen Gesprächspartnerinnen stieß sie gleich darauf ein belustigtes Schnauben aus.
    »Ja, Eloise?«, fragte Elizabeth nach.
    »Ich musste gerade an ein Gespräch mit Tom Theisman denken. Da haben wir über genau das Gleiche gesprochen«, erwiderte die Präsidentin und blickte Honor fragend an. »Haben Sie, Hoheit, Admiral Foraker nicht bereits kennengelernt?«
    »Ja, das stimmt«, erwiderte Honor. »Warum fragen Sie?«
    »Mir ist gerade aufgegangen, dass ich während dieses Gesprächs prophetische Gaben entwickelt haben muss. Unmittelbar nachdem Cachat und Zilwicki Simões zu uns gebracht hatten, sprachen Tom und ich darüber, was für ein Glücksfall dieser Mesaner für unseren Nachrichtendienst doch ist. Je länger das Gespräch dauerte, desto enthusiastischer wurde Tom … bis ich ihn fragte, wie hilfreich wohl Shannon Foraker für einen anderen Nachrichtendienst wäre, sobald es um Dinge gehe, die außerhalb ihres Fachgebiets lägen.«
    »Ach du meine Güte!« Einen Moment lang starrte Honor die Präsidentin an, schüttelte dann den Kopf. »Meine Hochachtung, ein wirklich wunderbar eingängiger Vergleich! Er trifft den Nagel auf den Kopf!«
    »Entschieden zu gut sogar!«
    Pritcharts Lächeln wirkte ein wenig angespannt. Bedauerlicherweise hatte sie recht: Herlander Simões war tatsächlich eine Art männliches Gegenstück zu Shannon Foraker … und das gleich in mehrerlei Hinsicht. Genau wie Foraker hatte er sich so sehr in seiner Forschung vergraben, dass er das vielzitierte ›große Ganze‹ kaum vom Hörensagen kannte. Außerdem hatten die Sicherheitskräfte des Mesanischen Alignments seinen Tunnelblick ganz offenkundig auch noch nach Kräften unterstützt. Und noch eine Ähnlichkeit zu Foraker gab es: Simões’ unpolitisches Desinteresse an dem System, in dem er so lange gelebt hatte, war schlagartig ins Gegenteil verkehrt worden. Foraker waren seinerzeit auch ganz plötzlich die Augen für die Realität geöffnet worden. Und das hatte Folgen gehabt: Es hatte die Systemsicherheit im Lovat-System vierundzwanzig Superdreadnoughts gekostet. Es war unwahrscheinlich, dass Simões dem Alignment Derartiges antun würde. Sein Überlaufen aber mochte langfristig betrachtet weitaus dramatischere Folgen haben als Forakers Konfrontation mit der Realität. Aber genau das war das Problem: Langzeitfolgen trugen wenig dazu bei, das aktuelle und vordringlichste Probleme zu lösen – die Ratifizierung des Bündnisvertrags.
    Niemand würde Simões jemals wieder in die Selbstvergessenheit zurücktreiben können. Doch seine wilde Entschlossenheit, alles in seiner Macht Stehende zu tun, das Alignment zu zerschlagen, änderte nichts daran, dass er kaum Konkretes über die Strategie des Alignments zu berichten wusste, über dessen militärische Ressourcen, über die Unterschiede zwischen der allgemein bekannten Machtstruktur des Mesa-Systems und der geheimen Machtstruktur des Alignments und wie das Ganze zusammenpasste. Vor dem Tod seiner Tochter hatte Simões dergleichen nicht interessiert. Nach deren Ermordung hatte er aber nicht gleich damit begonnen, über alles Wichtige Notizen zu machen – nur für den Fall, er würde eines Tages zum Feind überlaufen.
    Jack McBrydes Tod war, der Gedanke kam der Präsidentin sofort wieder hoch, tragisch gewesen. Ein Großteil dessen, was Haven und Manticore mittlerweile über das Alignment wussten, verdankten beide Systeme McBryde. Er hatte die Informationen seinerzeit Victor Cachat und Anton Zilwicki zukommen lassen, um die beiden Agenten dazu zu bewegen, ihm und Simões beim Überlaufen behilflich zu sein. Die Forensiker von Kevin Ushers Federal Investigative Agency hatten Beweismittel gefunden, die zumindest einige von McBrydes Behauptungen stützen. Das waren die einzigen handfesten Beweise, und Pritchart war für dieses Wenige immens dankbar. Aber ohne McBrydes Zeugenschaft vor Kongress und Parlament blieben Mesas Gegnern deutlich mehr Fragen als Antworten. Mehr Antworten aber würde den erwarteten Kampf um die Ratifizierung des Bündnisvertrags immens vereinfachen.
    Und mal ehrlich, Eloise , sagte sie zu sich selbst, auch für die Medien wäre McBryde deutlich überzeugender als Simões! Ich persönlich glaube ja wirklich alles, was Simões uns erzählt hat,

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