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Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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die beiden einen Mesaner mitgebracht haben. Und besagter Mesaner stellt allerhand Informationen bereit. Informationen, die, ehrlich gesagt, praktisch allem widersprechen, was wir bislang über Mesa zu wissen glaubten.«
    »Wie bitte?«
    Es war absurd, wie ruhig Benton-Ramirez’ blieb. Aber das konnte man ihm nicht vorwerfen. Es war schlichtweg unmöglich, eine derartige Information aufzunehmen, ohne sich sozusagen geistig zu verschlucken. Es gab nämlich kein Sonnensystem, dem der beowulfianische Nachrichtendienst mehr Aufmerksamkeit geschenkt hätte als Mesa oder über das er besser informiert gewesen wäre. Schon seit Leonard Detweiler und seine Mitquerulanten nach Mesa umgezogen waren, war dieses System sozusagen Beowulfs böser Zwillingsbruder. Mesa war das bösartigste Krebsgeschwür der gesamten Galaxis, der Primärtumor aller Metastasen. Seit auf Beowulf die Begründer jener ›Gesellschaft‹ geboren worden waren, schämte man sich dort für diesen Umstand aus tiefstem Herzen.
    Die Möglichkeit, der beowulfianische Nachrichtendienst könne Mesa falsch eingeschätzt haben, war das eine. Benton-Ramirez hatte nachrichtendienstliche Fehler immer für möglich gehalten. Mesa wusste schließlich von Beowulfs Interesse am System. Mesa hatte auch schon immer alles Erdenkliche unternommen, um den Zentralen Nachrichtendienst der Republik Beowulf in die Irre zu führen. Aber Mikulin wollte hier eindeutig nicht auf einen oder ein paar Fehler im ansonsten richtigen Gesamtbild hinaus – das verriet sein Tonfall ebenso deutlich wie sein Gesichtsausdruck.
    »Wenn stimmt, was uns zugetragen wurde, liegen wir bei dem, was wir bislang über Mesa zu wissen glaubten, voll daneben. Dann wären wir einem Lügengebäude aufgesessen, das Mesa extra für uns gebaut hat«, fuhr Mikulin nun mit rauer Stimme fort. »Ich bin allerdings noch nicht bereit, alles bislang Gehörte schon jetzt für bare Münze zu nehmen. Um ehrlich zu sein, mag ich nicht glauben, dass man uns derart in die Irre geführt hat. Das bereits erwähnte Zusammentreffen von Kaiserin und Präsidentin hat ja erst vor weniger als vierzig Stunden stattgefunden. Bislang läuft alles nur auf einen vorläufigen Bericht hinaus – Gott allein weiß, wie viele Lücken es darin noch gibt! Aber angenommen, an der ganzen Sache ist tatsächlich etwas dran, verfolgt Mesa eigene Pläne. Ich rede hier von Plänen, die deutlich weiter gehen, als nur Geld mit dem Gensklavenhandel zu verdienen oder uns immer wieder mit der Nase darauf zu stoßen, wie sehr sie den Beowulf-Kodex verachten – und das schon seit Jahrhunderten. Und nicht nur das: Die Mantys haben die ganze Zeit über recht gehabt mit ihrer Behauptung, Mesa stecke auch hinter den Geschehnissen vor Talbott. Für den Yawata-Schlag gilt das Gleiche. Der Grund dafür war nicht nur, dass mit der Übernahme des Talbott-Quadranten die Grenzen des Sternenimperiums Mesa zu nahe gekommen wären. Anscheinend hegen die Mesaner Pläne, die die gesamte menschliche Spezies betreffen! Ich denke, bei einem können wir uns sicher sein: Wenn die bereits Pläne für das Sternenimperium und die Republik Haven geschmiedet haben, dann haben die auch für uns ein paar Überraschungen vorbereitet!«

Kapitel 11
    »Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass Ihre Leute das wirklich ratifizieren?«, fragte Elizabeth Winton beinahe schon launig.
    »Im Augenblick für längst nicht so wahrscheinlich, wie es das vor einiger Zeit noch gewesen wäre«, erwiderte Eloise Pritchart. Sie saß am anderen Ende des kleinen Konferenztisches im Mount Royal Palace. »In den letzten drei T-Jahren habe ich beim Kongress eine ganze Menge Ansehen verloren – und bei den Wählern ebenfalls. Zugeben zu müssen, dass unser Außenminister die diplomatische Korrespondenz manipuliert hat, wird unsere Hitzköpfe nicht gerade beruhigen.«
    »Dieser Gedanke war mir auch schon gekommen. Schade, ich hatte gehofft, Sie hätten bei Ihrer Legislative bessere Karten als ich bei meiner!«
    Elizabeth schürzte die Lippen und betrachtete erneut das Dokument auf dem Display vor ihr. Noch viel schlichter kann die Rohfassung eines Bündnisvertrags wohl kaum ausfallen , dachte sie. Weder sie noch Pritchart verscherbelten darin die Souveränität ihrer Sternnationen für eine Hand voll bunter Glasperlen. Aber Elizabeth war sich sicher, dass Kritiker und Partisanen auf beiden Seiten sich verhalten würden, als sei genau das die Absicht dieses Schriftstücks. Nur ungern gestand sie es sich

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