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Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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»Aber dann musst du mir auch zugestehen, dass …«
    Ein unaufdringlicher Klingelton unterbrach die Kaiserin, und sie warf einen Blick auf das kleine Com, das auf dem Sofatisch lag.
    »Ah, unsere geheimnisvollen Gäste sind eingetroffen!«, verkündete sie. »Ich frage mich, ob Ellen und Spencer sie zu uns führen werden, ohne sich zuvor nach einer ID zu erkundigen.«
    Launig lächelte sie, und Honor kicherte.
    »Kaum«, meinte sie dann und schüttelte den Kopf. »Von allen Menschen, die ich kenne, ist nur Ellen noch paranoider als Spencer. Mittlerweile jedenfalls.«
    Die letzten Worte sprach sie mit tonloser Stimme, und ihr Gesicht verdüsterte sich. Ein scharfer Blick der Kaiserin traf sie; aber als diese etwas bemerken wollte, schüttelte Honor rasch den Kopf. Sie musste an Andrew LaFollet denken, dessen ausgeprägter Beschützerinstinkt sie manchmal zur Weißglut getrieben hatte. Sie dachte an all die Jahre, die er ihr gedient hatte, und daran, dass er gestorben war, während sie selbst weit entfernt von ihm gewesen war. Selbst jetzt noch traf sie die Erinnerung an ihn völlig unvermittelt wie ein Stich mitten ins Herz. Aber allmählich wird es besser , sagte sie sich. Doch, ja, es wurde tatsächlich besser.
    »Wie dem auch sei«, sagte sie gewollt leichthin, »sollte tatsächlich einer der beiden nicht auf einer vollständigen Identifikation bestehen, wird das also auf jeden Fall der andere tun. Ellen wird nie jemanden in deine Nähe lassen, solange sie nicht ganz genau darüber informiert wurde, was …«
    Die Tür öffnete sich. Colonel Ellen Shemais, Oberkommandierende der Leibwache, seit die jetzige Kaiserin von Manticore noch ein kleines Mädchen gewesen war, erschien so unvermittelt, als hätte die Erwähnung ihres Namens sie herbeigezaubert. Elizabeth blickte den Colonel an und hob eine Augenbraue. Der Colonel verneigte sich tief vor ihr.
    »Eure Majestät. Hoheit.« Sie brachte das Kunststück fertig, durch leichten Richtungswechsel die Verneigung auch Honor gegenüber gelten zu lassen. »Der … Sondergesandte von Beowulf.«
    Überrascht zuckte Elizabeths Blick zu Honor hinüber. Trotz der Scherze über das Sicherheitspersonal hatte die Kaiserin nun wahrlich nicht damit gerechnet, der geheimnisvolle Gesandte werde geradewegs zu ihr geführt. Honor war ebenso überrascht wie Elizabeth. Hilflos zuckte sie nur die Achseln. Gleichzeitig erhoben sich beide Frauen und wandten sich der Tür des kleinen Audienzsaales zu.
    Nach und nach trat etwa ein Dutzend Personen ein. Honor riss die Augen auf, als sie feststellte, dass sie fast alle davon persönlich kannte.
    »Euer Majestät«, ergriff Chyang Benton-Ramirez das Wort, der Vorsitzende und Vorstandssprecher des Planetaren Direktorats von Beowulf. Er deutete eine Verneigung an, ganz so, wie Staatsoberhäupter einander begrüßten. »Bitte verzeihen Sie unsere unorthodoxe Kontaktaufnahme! Aber es gibt einiges, was wir in einem vertraulichen Rahmen zu besprechen haben. In einem äußerst vertraulichen Rahmen!«
    »Ich glaube«, ließ sich Elizabeth Winton mehrere Stunden später äußerst trocken vernehmen, »ich sollte mich daran gewöhnen, ohne jegliche Vorwarnung Besuch von anderen Staatsoberhäuptern zu erhalten. Wir sollten aber versuchen, dafür eine gewisse … ich weiß nicht recht, Regelung zu finden. Ja, ich denke, so könnte man es ausdrücken.«
    »Eine Regelung?« William Alexander, seines Zeichens Baron Grantville und Premierminister des Sternenimperiums von Manticore, schüttelte den Kopf. »Im Augenblick würde ich mich schon mit Rationalität begnügen! Ist Ihnen schon der Gedanke gekommen, Euer Majestät, wir könnten in das Land hinter den Spiegeln geraten sein?«
    »Genau. Genau danach sieht es aus«, bestätigte die Kaiserin. »Die eigentliche Frage ist dann wohl, ob die positiven Überraschungen die negativen aufwiegen. Ich erinnere mich noch gut an etwas, das mein Vater mir einmal gesagt hat: Wahre Führungsqualitäten zeigen sich nicht daran, wie man mit den Dingen umgeht, die man geplant hat. Entscheidend ist, wie man mit Dingen umgeht, die man für gänzlich unmöglich gehalten hat.« Ihr Lächeln fiel ein wenig dünn aus. »Aber darin scheine ich ja in letzter Zeit Übung zu bekommen.«
    »Das geht uns wohl allen so, Eure Majestät«, meinte Sir Anthony Langtry. Der Außenminister des Sternenimperiums gestattete sich ein belustigtes Grinsen. »Eigentlich sollten meine Leute zumindest eine grobe Vorstellung davon haben, wie man in

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