Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
»und Sie an sich recht vernünftig sind, nehme ich an, Sie haben im Vorfeld um Details ersucht, die man Ihnen verwehrt hat.«
    »Ganz genau, Ma’am. Man war höflich, aber erläutert wurde nichts. Allerdings wurde ausdrücklich wiederholt, man reihe einen außerplanmäßigen diplomatischen Kurier in die Warteschlange ein. Angesichts der jüngsten Entwicklungen dachte ich, ich sollte Sie darauf aufmerksam machen.«
    »Ich verstehe.« Grimms Blick heftete sich wieder ans Display. Eine vernünftige Erklärung wäre schon nett gewesen , ging es ihr durch den Kopf. Die fehlende Erklärung war aber nicht dem Captain anzulasten.
    Laut dem offiziellen Organigramm des Astro-Lotsendienstes am Manticoranischen Wurmlochknoten war Dombroski der Leiter der Abteilung Verkehrsmanagement. Damit hatte er dafür zu sorgen, dass es bei den Tausenden von Wurmlochtransits ordentlich und gesittet zuging. Die Ereignisse hatten dazu geführt, dass seine gewöhnlich unerschütterliche Gemütsruhe ins Wanken geriet. Bei der Hektik der letzten Zeit konnte und wollte Grimm ihm das keineswegs vorwerfen. Erst waren es Ströme von zurückbeorderten Handelsschiffern auf dem Weg in die Heimat gewesen. Seit dann auch noch Laokoon Zwo in Kraft getreten war, musste Dombroski sich mit Dutzenden von Schiffen mit solarischer Kennung herumschlagen. Die meisten Skipper waren wütend gewesen zu erfahren, dass ihnen eine lange, sehr lange Heimreise bevorstand. Und als wäre das noch nicht genug, durfte sich Dombroski zusätzlich auch noch um die Bewegungen sämtlicher Kampfschiffe und aller mobilen Werkstattplattformen kümmern, mit denen die Navy im Nachgang des Yawata-Schlags jonglieren musste.
    Nein, es war wirklich kein Wunder, dass Dombroski in letzter Zeit ein wenig gestresst wirkte!
    Der Admiral runzelte die Stirn und versuchte, aus dem Behördenchinesisch der Nachricht schlau zu werden. Auf den ersten Blick war es eine schlichte Ankündigung. Aber mittlerweile mussten die Leute, von denen diese Nachricht stammte, von Eloise Pritcharts Anwesenheit auf Manticore erfahren haben – und von den brisanten Neuigkeiten.
    Was wiederum vermuten lässt, das was da so schlicht daherkommt, es nicht sein wird , dachte Grimm.
    »Also gut, Chris«, meinte sie schließlich. »Ich sorge dafür, dass Mount Royal informiert wird. Wenigstens ein paar Stunden Vorwarnzeit haben die uns ja gelassen, bevor sie sich vordrängeln.« Ruhig zuckte Grimm die Achseln. »Ich weiß: Damit wird alles noch komplizierter. Aber zu hohe Wellen wird es nun auch wieder nicht schlagen.«
    »Ma’am, eigentlich sollte man uns deutlich früher über Änderungen dieser Art in Kenntnis setzen, verdammt!« In Dombroskis Stimme schwang unverkennbar Verärgerung mit. »Und das wissen die ganz genau!«
    »Schon richtig, Chris«, versuchte seine Vorgesetzte zu beschwichtigen. »Aber rechtlich verpflichtet, uns vorzuwarnen, sind die eben auch nicht – völlig egal, wie das sonst üblicherweise gehandhabt wird.«
    Sie warf ihm einen vielsagenden Blick zu. Sollte er offiziell protestieren wollen, würde sie ihm das nicht gestatten, so sehr sie seinen Ärger nachvollziehen konnte. Sie blickte ihm fest in die Augen, bis sie sich sicher war, dass er verstanden hatte, was unausgesprochen geblieben war. Dann folgte ein Achselzucken.
    »Gute Manieren sehen anders aus, sicher«, sagte sie und grinste schief, »aber wir müssen einfach davon ausgehen, dass schwerwiegende Gründe vorliegen. Und selbst wenn nicht, ist und bleibt Beowulf immer noch eine souveräne Sternnation!«
    »Ich verstehe einfach nicht, was ausgerechnet ich hier soll«, beklagte sich Honor Alexander-Harrington. »Ich bin doch schon seit Ewigkeiten nicht mehr bei Trevors Stern gewesen!« Ruhelos ging sie zum Fenster hinüber und blickte auf die Landschaftsgärten hinab, die ganz Mount Royal Palace umgaben. »Alice hat alles im Griff. Aber mich schaudert bei dem Gedanken, was so alles schiefgehen kann. Am besten sagt man’s wohl mit einem von Hamishs bildgewaltigen Ausdrücken: Der ALD wird sich vermutlich in die Hose scheißen, wenn Theisman nacheinander zwo- oder dreihundert Gondelleger der Republik durch den Wurmlochknoten schickt!«
    Ihr fiel auf, wie kleinlaut sie selbst klang – kläglich (niemals wäre ihr in den Sinn gekommen, von ›bockig‹ zu sprechen). Gequält verzog sie das Gesicht. Selbstverständlich war Alice Truman, Kommandeurin von Kampfverband 81 und stellvertretende Kommandeurin der Achten Flotte, in der Lage, sich

Weitere Kostenlose Bücher