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Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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schmeckte die kalte, grimmige Zustimmung, mit der ihr Onkel die Aufmerksamkeit der Wachen zur Kenntnis nahm.
    Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte er mit geradezu diebischer Freude zugeschaut, wie sich seine Nichte nur langsam daran gewöhnen wollte, ständig von Waffenträgern umgeben zu sein. Aber er hatte sehr gut verstanden (sogar besser als ihre Eltern), warum derartige Sicherheitsvorkehrungen unerlässlich waren. Doch jetzt schmeckte Honor keinerlei Belustigung in Jacques Benton-Ramirez y Chous Geistesleuchten, während er zu dem Kordon von Grünuniformierten hinüberschaute.
    Und Mutter und Daddy haben ihre Einstellung auch geändert , dachte Honor traurig.
    Dass selbst die Zwillinge ständig von persönlichen Waffenträgern begleitet wurden, damit hatten sich ihre Eltern früher nur abgefunden, weil das graysonitische Gesetz es nun einmal so vorsah. Natürlich hatten sie gewusst, dass Jeremiah Tennard und Luke Blackett neben ihren eigentlichen Schützlingen auch deren Eltern stets im Augen behielten. Personenschutz war, zumindest wenn dieser sich auf sie selbst bezog, ein notwendiges Übel. Ein Übel, dem man sich nach Kräften entzog.
    Mit dem Yawata-Schlag hatte sich das geändert. Es hatte sich geändert, nachdem Allison Harrington und ihr Enkel den Yawata-Schlag nur überlebt hatten, weil zwei der Waffenträger für sie gestorben waren.
    Nicht einmal zum Schein hatten die Eltern Harrington protestiert, als Honor ihnen mit fester Stimme erklärt hatte, dass auch ihnen ab sofort ein persönlicher Waffenträger zur Seite gestellt werde. Jedem von ihnen. Anfänglich hatten sie sich ihren Waffenträgern gegenüber arg reserviert verhalten – eine verständliche Abwehrreaktion, nachdem der Tod von LaFollet und Tennard sie schwer getroffen hatte. Aber dann hatten sie sich rascher mit den neuen Gegebenheiten abgefunden, als Honor zu hoffen gewagt hatte. Natürlich hatte sie die Waffenträger ihrer Eltern nach strengen Kriterien ausgesucht.
    Zunächst einmal, so hatte sie beschlossen, mussten die möglichen Kandidaten Prolong-Empfänger sein. Keiner ihrer eigenen ursprünglichen Waffenträger war in den Genuss von Lebensverlängerungstherapien gekommen. Honor hatte es durchlebt und wollte deswegen auf keinen Fall, dass ihre Eltern miterlebten, wie jemand, der ihnen im Laufe der Jahre so nahe kam und so wichtig wurde, älter würde und schließlich stürbe. Doch das war nur das erste (und einfachste) Kriterium, das sie im Auge behalten hatte, als sie gemeinsam mit Spencer Hawke die Personalakten möglicher Kandidaten durchgeschaut hatte.
    Sergeant Isaiah Matlock, der Waffenträger ihres Vaters, war in mancherlei Hinsicht ein echter Exot: Er wuchs auf als Sohn eines Wildhüters, der seinen Dienst auf dem Planeten Grayson versah. Dessen Natur hieß den Menschen alles andere als willkommen. Wer sich trotzdem dorthinauswagte, wurde von jenen, die die Sicherheit ihrer eigenen vier Wände bevorzugten, insgeheim als gemeingefährlicher Spinner angesehen. Doch Matlocks Familie arbeitete bereits seit mehr als dreihundert T-Jahren im Forstdienst von Grayson. Sie liebten die Wildnis vielleicht sogar noch mehr als der Sphinxianer Dr. Alfred Harrington die heimatlichen Wälder – trotz oder gerade ihrer Gefährlichkeit wegen. Isaiah würde die im Vergleich zu Grayson höhere Schwerkraft auf Sphinx nichts ausmachen, da war sich Honor von Anfang an sicher und behielt recht: Matlock und Dr. Harrington passten anscheinend gut zusammen. Isaiah hätte auch gewiss Verständnis dafür, wenn Honors Vater auf die Jagd wollte oder den Drang verspürte, angeln zu gehen … Zweifellos würde Isaiah dann den Rest der Garde so lange an die Kandare nehmen, bis sie sich fügten.
    Einen Waffenträger für ihre Mutter zu finden, war sicher schwieriger gewesen. Damit hatte Honor von Anfang an gerechnet. Da Allison auf Beowulf aufgewachsen war, hatte sie immer noch Schwierigkeiten mit dem Konzept, man müsse sie vor Leuten beschützen, die sie nie zuvor gesehen hatte. Vom Verstande her sah sie die Notwendigkeit, beschützt zu werden, ein. Aber selbst nachdem es nun schon mehrere Versuche gegeben hatte, ihre älteste Tochter zu ermorden, konnte Allison schlichtweg nicht nachempfinden, warum wildfremde Menschen ihr selbst etwas würden antun wollen. Abgesehen davon musste jeder Beowulfianer vor der Vorstellung zurückschrecken, einen Gefolgsmann an seiner Seite zu wissen, der für seine Pflicht hielt, sein Leben zu opfern für die Person, die er zu

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