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Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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beschützen hatte. Und dazu kam noch, dass Allisons Verhalten – auch das war ihrer Kindheit und Jugend auf Beowulf zu verdanken – selbst für die freigeistigsten graysonitischen Waffenträger … gewöhnungsbedürftig war. Gelinde gesagt.
    Jemanden zu finden, der mit Allison zurechtkäme, war eine Aufgabe für eine Titanin. Wider Erwarten stieß Honor rasch auf die Akte von Corporal Anastasia Yanakov. Sie war die erste Graysonitin, der es gelungen war, die harte, anspruchsvolle Ausbildung zu einer Waffenträgerin erfolgreich abzuschließen.
    Seitdem waren weitere Frauen ihrem Beispiel gefolgt. Mehr als die Hälfte von ihnen fand schließlich einen Platz in der Harringtoner Gutsgarde. Vom Rest ging wieder die Hälfte entweder zur Garde von Mayhew oder zum Palastschutz; die anderen verteilten sich auf die Leibgarden einiger der progressiver eingestellten Gutsherren von Grayson.
    Die ewig Unverbesserlichen würden sich natürlich bis zum letzten Atemzug gegen eine derart bizarre Vorstellung wehren – Frauen bei der Gutsgarde, also wirklich! Doch dass andere sich diese Gelegenheit entgehen ließen (aus reiner Dummheit!), konnte Honor nur recht sein. Die neuen Gutsgardistinnen waren bestens ausgebildet und höchst leistungsfähig. Genau das stellte Anastasia (entfernt verwandt mit Hochadmiral Yanakov) eindeutig unter Beweis. Ihr radikal fortschrittlich denkender Vater hatte sie zur Ausbildung nach Manticore geschickt. Dort erwarb sie einen Abschluss in Kriminologie, absolvierte die Polizeiakademie (und war Captain der Collegemannschaft im Pistolenschießen), um anschließend nach Hause zurückzukehren und dafür zu kämpfen, zur Gardistenausbildung zugelassen zu werden. Diese schloss sie dann als Drittbeste des Jahrgangs ab. Es bestand kein Zweifel daran, dass sie eines Tages bis zum Offizier aufsteigen würde. Aber alle Gardisten mussten zunächst einmal im einfachen Dienst beginnen. Obwohl jede Frau, die sich in diese traditionelle Männerdomäne vorwagte, es gewiss deutlich schwerer hatte als ihre Kameraden mit einem X-Chromosom-Defizit, war völlig offenkundig, dass Anastasia es darauf anlegte und wirklich ganz hoch hinauswollte.
    Anastasia hatte während ihrer Ausbildung weit weg von zu Hause neue Erfahrungen gemacht, die sie verändert hatten. Sie war jetzt auf zwei Welten zu Hause und damit perfekt dafür geeignet, mit Allison Harrington zurechtzukommen. Darin glich sie Miranda LaFollet; ihr saß zudem wie Miranda der Schalk im Nacken. Mehr Ähnlichkeiten zu einer gewissen Graysonitin aber gab es nicht. Weder Allison noch Honor würden in Anastasias Gegenwart ständig an Miranda erinnert.
    Bis eben hatten Matlock und Yanakov mit drei ihnen zugewiesenen Waffenträgern auf dem Gelände patrouilliert. Sie waren gerade weit genug entfernt gewesen, um Honor und ihrer Familie ein gewisses Maß an Privatsphäre zuzugestehen. Doch nun formierten sie sich vor der Terrasse zu einem Halbkreis und beobachteten die Neuankömmlinge, die durch die Tür traten.
    Emily in ihrem Lebenserhaltungssessel führte die ungewöhnliche Parade an, begleitet von ihrem eigenen persönlichen Waffenträger, Jefferson McClure. Faith und James Harrington flankierten den Sessel. Honor brach fast das Herz, als sie ihre kleine Schwester sah.
    Jeremiah Tennards Tod hatte Faith tief erschüttert. Mit nicht einmal neun Jahren war es an sich schon schwer, Tod und Sterben zu begreifen. Faith aber hatte an jenem Tag viele Angehörige verloren – Onkel, Tanten, Cousins. Das hätte schon gereicht, um ihre Kinderseele zu verdunkeln. Doch Jeremiah hatte buchstäblich seit dem Tag ihrer Geburt über sie gewacht und war Faiths Beschützer und Wächter, Freund und großer Bruder gleichermaßen gewesen. Wie hätte die Kleine denn da begreifen können, dass es seine Pflicht war, notfalls auch für sie zu sterben. Faith hatte seine Hingabe gespürt, seine Liebe zu ihr, die weit über seine Pflicht hinausging. Im Gegenzug hatte sie ihm bedingungslos die unkomplizierte Liebe geschenkt, die nur ein Kind empfinden kann.
    Seit dem Yawata-Schlag hatten sich James und sie, klug und sensibel wie sie waren, mit Verzweiflung an Luke Blackett geklammert. Honor war klar, dass Jeremiah zu ersetzen unmöglich sein würde. Die Zwillinge würden jetzt, nachdem ihnen derart brutal so viele Menschen entrissen worden waren, kaum noch jemanden nah an sich heranlassen. Sich jemandem zu öffnen, hätte bedeutet, möglicherweise neuerlichen Verlust in Kauf zu nehmen.
    Das verstand

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