Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman
Leistungen Ihres diensttuenden Taktischen Offiziers. Es hat mich beeindruckt, wie Sie Ihre Geisterreiter-Plattform’n dazu genutzt hab’n, die TelemetrieÜbertragungsverzögerung für Ihre Raket’n Typ 16 zu verschieben. Ich hatte keinen Grund geseh’n, warum das nicht auch mit dem Typ 23 möglich sein sollte.« Erneut zuckte er mit den Schultern. »Ist nicht so gut wie Apollo, aber immer noch besser als gar nichts.«
»Da haben Sie recht«, bestätigte Michelle. »Übrigens hatte das Kurierboot, das heute Morgen eingetroffen ist, einige interessante Kleinigkeiten an Bord. Unter anderem auch die neuesten Nachrichten aus der Heimat - und von Alterde.« Sie schnitt eine Grimasse, und Oversteegen stieß ein raues Schnauben aus. »Zusätzlich zu dieser inspirierenden Lektüre und dem zugehörigen Bildmaterial waren da noch zwei weitere Dinge, die Sie alle interessieren dürften.«
Der eine oder andere am Tisch richtete sich neugierig auf. Michelle sah, dass mehrere ihrer Zuhörer nachdenklich die Augen zusammenkniffen.
»Zunächst einmal sollten wir innerhalb der nächsten drei Wochen ein gesamtes Invictus-Schlachtgeschwader erhalten -ausgestattet mit Apollo.« Die Reaktion der anderen Offiziere fiel genau so aus, wie Michelle das erwartet hatte: schlagartige Erleichterung. »Es hat noch ein paar Schwierigkeiten mit dem Dislozierungsbefehl gegeben, und die Munitionsschiffe werden erst eine Woche später eintreffen.«
Einige ihrer Zuhörer lächelten nun, und Michelle tat es ihnen gleich.
»Eigentlich hätten die Munitionsschiffe erst etwa zwo Wochen nach den Wallschiffen eintreffen sollen«, fuhr sie fort. »Aber die Geschwader, die eigentlich unter diesen Dislozierungsbefehl hätten fallen sollen, sind irgendwo anders gelandet. Deswegen mussten wir warten, bis bei ihrem Ersatz sämtliche Instandsetzungsarbeiten abgeschlossen waren.«
Wieder hielt sie inne, und Commodore Shulamit Onasis, die Kommandeurin von Schlachtkreuzerdivision 106.2, runzelte nachdenklich die Stirn.
»Diesen Blick kenne ich doch, Ma’am«, sagte sie dann. »Wie die ’Katz im Selleriefeld. Warum habe ich das Gefühl, dass das noch nicht alles war?«
»Naja, vielleicht, weil das tatsächlich noch nicht alles war«, gestand Michelle fröhlich. Jetzt genoss sie wieder die vollständige Aufmerksamkeit ihrer Zuhörer. Aus dem Augenwinkel blickte sie zum Kommandeur von Kreuzerdivision 96.1 hinüber. »Obwohl die Medienfritzen davon bislang noch nichts mitbekommen haben, sieht es so aus, als sei der Grund dafür, dass unsere ursprünglich vorgesehene Verstärkung einen anderen Auftrag erhalten hatte, durchaus interessant. Herzogin Harrington und die Achte Flotte wurden ebenfalls verlegt. Bemerkenswerterweise ins Haven-System.«
Der jugendliche Captain (Junior-Grade), den Michelle die ganze Zeit über aus dem Augenwinkel beobachtet hatte, erstarrte. Plötzlich herrschte völlige Stille im Besprechungsraum. Ihr Lächeln, bisher eher ein Grinsen, wurde ein wenig ernsthafter, doch sie schüttelte den Kopf.
»Nein«, erklärte sie. »Es wurde nicht geplant, das System anzugreifen. Falls nicht irgendetwas ganz entsetzlich schiefgelaufen ist, hat die Herzogin Präsidentin Pritchart eine persönliche Nachricht Ihrer Majestät der Königin übermittelt. Anscheinend hat unsere Feststellung, Manpower sei in die Ereignisse hier in New Tuscany involviert, zu einem gewissen Umdenken geführt. Vor allem, was die Frage betrifft, wer denn nun wirklich für die Ermordung Admiral Websters und das Attentat auf Queen Berry verantwortlich war. Vor diesem Hintergrund«, Michelle atmete tief durch und blickte sich am Konferenztisch um, »und angesichts der Tatsache, dass sich die Situation mit der Solaren Liga immer weiter zuspitzt, hat Ihre Majestät beschlossen, es doch auf Friedensverhandlungen mit der Republik ankommen zu lassen. Und sie hat Herzogin Harrington zu ihrer Chefunterhändlerin bestimmt.«
»Großer Gott«, murmelte Captain (Senior-Grade) Prescott Tremaine, der Kommandeur von Kreuzerdivision 96.1. Michelle wandte sich ihm zu, und er schüttelte den Kopf, als habe er im Boxring einen heftigen Haken einstecken müssen. Dann blickte er seine Vorgesetzte an, ein schiefes Lächeln auf den Lippen. »Sie hatten auf jeden Fall recht, als sie sagten, Sie hätten da noch das eine oder andere Interessante für uns, Ma’am!«
»Dachte ich mir, Scotty«, erwiderte Michelle und grinste breit. »Wahrscheinlich sollte ich sogar zugeben, dass ich diese letzte
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