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Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Tuscany keine Verstärkung erhalten«, sagte sie schließlich.
    »Meines Erachtens bräucht’ man für eine solche Annahme einen selbst für die Sollys außergewöhnlich dummen Flaggoffizier«, erwiderte Oversteegen.
    »Und was, wenn ich fragen darf, haben die Sollys in letzter Zeit geleistet, das uns davon abbringt, sie hätten für den Einsatz hier draußen die Flaggoffiziere gezielt nach dem Kriterium der Dummheit ausgewählt?«, gab Michelle scharf zurück.
    »Nichts«, gestand er angewidert ein. »Das widerspricht wahrscheinlich einfach bloß zutiefst meiner Überzeugung, wie es lauf’n sollte. Selbst von einer mittelgroß’n Scheibe Hartkäse hätte ich doch ein bisschen mehr Verstand erwartet!«
    »Dem muss ich zustimmen«, ergriff Terekhov das Wort. »Aber wir wollen nicht ungerecht werden. Vielleicht gibt es doch ein paar nicht ganz so dämliche Gründe für deren Handeln.« Ungläubig drehten sich Michelle und Oversteegen gleichzeitig zu ihm um, und Sir Aivars lachte leise in sich hinein. »Nicht ganz so dämlich, sagte ich«, betonte er.
    »Nämlich?«, wollte Michelle wissen.
    »Wenn diese Crandall davon ausgeht, das Ganze hier hätte uns ebenso kalt erwischt wie sie - auch wenn vielleicht schon diese Vermutung falsch ist, möglicherweise war sie ja von Anfang an bis Oberkante Unterlippe in das Ganze hier verwickelt -, dann nimmt sie vermutlich an, wir hätten keine Ahnung, dass sie sich überhaupt hier herumtreibt. Ich meine, kann sich überhaupt irgendjemand von uns erinnern, wann sich zum letzten Mal Wallschiffe der Schlachtflotte bis nach hier draußen im Rand gewagt haben?«
    »Das stimmt wohl, Ma’am«, warf Lecter ein, an Michelle gewandt. »Und allen uns vorliegenden Informationen gemäß hatte Byng keine Ahnung, dass Crandall hier draußen war.
    Nichts von dem, was wir in den solarischen Datenbanken gefunden haben, lässt darauf schließen, es könnte doch anders gewesen sein. Wenn sie also nicht wusste, dass Anisimovna sie den New Tuscaniern gegenüber erwähnt hat, dann kann sie durchaus davon ausgehen, wir hätten erst durch die Aufklärerberichte der Reprise überhaupt erfahren, dass sie sich möglicherweise hier in der Nähe aufhält.«
    »Und sie kann auch nicht wissen, was in den Medien auf Alterde oder Manticore abläuft«, griff Terekhov den Gedanken auf. »Was auch immer sie also tut - angenommen, sie tut überhaupt irgendetwas -, sie wird im Alleingang handeln, ohne zu wissen, was hier wirklich vor sich geht. Ihr werden keinerlei verlässliche Daten über die Kampfstärke des Gegners vorliegen, und auch nicht über die diplomatische Lage.«
    »Wollen Sie darauf hinaus, dass ein Solly-Admiral einfach nur im Meyers-System herumsitzt und auf Anweisungen aus der Heimat wartet? Nach dem, was in New Tuscany passiert ist?«, fragte Michelle skeptisch.
    »Ich will nur darauf hinaus, dass jeder hinreichend umsichtige, vernünftige Flaggoffizier in einer solchen Lage äußerst vorsichtig Vorgehen dürfte«, erwiderte Terekhov. Dann entblößte er die Zähne zu etwas, das höchstens entfernt Ähnlichkeiten mit einem Lächeln hatte. »Natürlich reden wir hier von einem Solly-Flaggoffizier. Mit anderen Worten: Nein, ich halte es nicht für wahrscheinlich, dass sie so Vorgehen wird. Abgesehen davon kennen wir aus Byngs Dateien sämtliche ihrer Alternativ- und Ausweichpläne.«
    Michelle presste die Lippen zusammen.
    Nicht, dass die »Alternativ- und Ausweichpläne‹der SLN sie sonderlich überrascht hätten. Allerdings vermutete sie, es wäre der Liga ganz und gar nicht recht, wenn das Sternenimperium einige der pikanteren Details daraus an die Öffentlichkeit brächte. Da war beispielsweise der »Fall Fabius‹, bei dem die Kommissare der Frontier Security ermächtigt waren, zur Bewahrung des Friedens Einsätze der Grenzflotte zu arrangieren, bei denen ›zufälligerweise‹ jegliche orbitale Infrastruktur eines jeden Protektorats zerstört würde, in denen die lokalen Behörden sich als unfähig erwiesen, ›die Ordnung aufrechtzuerhalten‹. Mit anderen Worten: die es nicht geschafft hatten, die Eigner besagter Anlagen dazu zu bewegen, ihren Besitz dem transstellaren Konzern zu verkaufen, der nach Entscheidung des Office of Frontier Security ab sofort für die Wirtschaft des Protektorats verantwortlich sein sollte. Oder der ›Fall Bukaniers bei dem die Frontier Security allen Ernstes ermächtigt wurde, Einheiten der Grenzflotte - selbstverständlich angemessen getarnt - als ›Piraten‹

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