Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman
auch wenn er nicht über Apollo verfügt, kann er mit seinen Einheiten diese Solly-Superdreadnoughts immer noch zum Frühstück verputzen! Und ich habe gleich noch eine weitere gute Nachricht: Admiral Gold Peaks ApolloMunitionsschiffe liegen beinahe achtundvierzig Stunden vor dem letzten Zeitplan, den sie empfangen hat.«
Sichtlich entspannte sich Elizabeth. Ariel hingegen hob den Kopf und blickte kurz White Haven an, bevor der Earl sich räusperte. Das leise Geräusch zog auch die Aufmerksamkeit der Königin auf sich. Ihre Majestät wölbte eine Augenbraue.
»Was Tom gerade gesagt hat, trifft voll und ganz zu, Eure Majestät«, sagte er. »Und ich trage nicht nur seine Analyse der Lage mit, sondern auch die Befehle, die er Admiral Blaine hat zukommen lassen. Das Problem ist: Es ist unwahrscheinlich, dass Blaine vor den Sollys im Spindle-System eintrifft - angenommen, dass sie geradewegs von Meyers herüberkommen. Wenn sie sich also dafür entscheiden sollten, gegen Mike loszuschlagen, dann wird sie sich denen mit dem entgegenstellen müssen, was sie im Augenblick hat. Und selbst wenn die Apollo-Gondeln noch rechtzeitig ein treffen, verfügt sie doch weder über Schlüsselloch-Zwo noch über Gondelleger.«
»Und wenn die Sollys Mike angreifen, ohne dass Blaine sie unterstützen kann, und bevor die Munitionsschiffe eintreffen? Wie stehen dann ihre Chancen?«, erkundigte sich Königin Elizabeth leise.
»Nach den Informationen in den Datenbanken der Solly-Schlachtkreuzer«, erwiderte Caparelli anstelle des Earls nach kurzem Nachdenken, »und angenommen, die Zahlen über Crandalls Superdreadnoughts stimmen und Admiral Gold Peak kämpft so schlau wie auch sonst immer, würde ich sagen, die Chancen stehen fünfzig-fünfzig oder sogar etwas besser. Wenn sie allerdings in die Reichweite der Energiebewaffnung so vieler Superdreadnoughts kommt, dann hat sie natürlich überhaupt keine Chance, das zu überleben, ganz egal welcher Schiffsklasse die Gegner nun angehören. Aber ich bezweifle doch ernstlich, dass auch nur ein einziger solarischer Superdreadnought überhaupt lange genug durchhalten wird, um in Energiereichweite zu kommen. Selbst verglichen mit unseren Standards vor Entwicklung der Gondeln, ist deren Raketenbewaffnung recht schwach. Und nach allem, was wir über die Raketenabwehrsysteme der Sollys und deren ›Halo‹ - Täuschplattformen wissen, haben die immer noch keine Ahnung, wie bedrohlich unsere neuen Raketen für sie wirklich sind. Und wenn wir annehmen, die Daten, die wir aus deren Computern herausgeholt haben, stimmen tatsächlich - was zu glauben mir in mancherlei Hinsicht ernstlich schwerfällt -, dann sind mindestens zwo Drittel der Schiffe ihrer Reserveflotte für die Nahbereichsabwehr immer noch mit Schnellfeuerkanonen bestückt.«
»Sie belieben zu scherzen«, warf Langtry ein. Seine ungläubige Miene sprach Bände.
»Nein, tatsächlich nicht.« Caparelli schüttelte den Kopf, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. »Wie ich schon sagte, es fällt mir selbst schwer, das zu glauben. Aber genau das besagen die uns vorliegenden Daten. Pats Auswerter sind der Ansicht, die Sollys hätten überhaupt erst kürzlich nur ansatzweise begriffen, dass unsere Raketen neuesten Modells für sie eine erhöhte Bedrohung darstellen. Nach den Berichten, die uns über den Zwoten Zwischenfall im Congo vorliegen, muss zumindest irgendjemand aus der Liga mittlerweile mit Schiffskillern gesteigerter Reichweite experimentieren. Aber was auch immer man auf Mesa diesem Luff und seinen Irren erzählt haben mag, es gibt keinerlei Hinweise darauf, diese Experimente würden bei der SLN durchgeführt. Die verbessern zwar die Leistungsfähigkeit ihrer aktuellen Antiraketen, aber auch das nur minimal. Und laut den Daten, die wir in Byngs Computern vorgefunden haben, beschränken sich ihre Verbesserungen auf Zielsucher- und Eloka-Leistung, nicht auf die Reichweite.
Was die Abwehr betrifft, finden sich dort einige Informationen über ein System namens ›Aegis‹. Das muss wohl einen ernst zu nehmenden Fortschritt bei der Raketenabwehr bringen. Aber soweit wir das beurteilen können, läuft es wohl nur darauf hinaus, dass man dafür einen Teil der Breitseiten-Energiebewaffnung herausreißt und sie durch zusätzliche Feuerleitsysteme und Telemetrieverbindungen ersetzt. Und dann werden die Haupt-Raketenwerfer dazu genutzt, zusätzliche Behälter mit Antiraketen abzusetzen. Das wird deren Antiraketeneinsatz natürlich verstärken,
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