Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
hatte, waren seine Entscheidungen doch durchaus vertretbar. Außerdem war Crandall schon lange genug im Dienst, um - innerhalb eines vernünftigen Rahmens - selbst zu entscheiden, wo sie ihre Gefechtsübungen abhalten ließ. Wenn sie also das Mclntosh-System zufälligerweise für ihr »Manöver Winterernte‹ (oder wie auch immer sie das auch genannt hatte! ) ausgewählt hatte, und aus diesem Kampfverband 496 nur rein zufällig keine fünfzig Lichtjahre vom Meyers-System entfernt gewesen war, dann bedeutete das nicht zwangsläufig, dass Rajampet irgendetwas damit zu tun hatte.
    Na, sicher doch, dachte er. Und ich wette, damit ist meine erste Frage auch gleich beantwortet. Natürlich hat er denen überhaupt nichts davon erzählt. Und er ist trotzdem völlig gedeckt, denn Crandall hat mittlerweile ganz gewiss völlig alleine entschieden, was zu tun ist. Und bei der Signalverzögerung kann er ihr unmöglich noch Befehle erteilen, die sie aufhalten würden. Also hätte es wohl ohnehin keinen Sinn gehabt, die anderen über diese Kleinigkeit in Kenntnis zu setzen, oder?
    Winston Kingsford hatte schon seit Jahrzehnten keine Flotte mehr kommandiert, doch er hatte reichlich Erfahrung mit den verworrenen, verschlungenen Intrigen der Bürokratie der Solaren Liga sammeln können. Und er wusste ganz genau, wie sehr sich Rajampet darüber ärgerte, aus der gemütlichen kleinen Fünfergruppe ausgeschlossen worden zu sein, die faktisch über die ganze Liga herrschte. Der Einfluss von Verteidigungsminister Taketomo war in Wahrheit nicht größer als der aller anderen Kabinettsminister auch. Theoretisch lenkte zwar dieses Kabinett die gesamten Geschicke der Liga, doch das Verteidigungsressort war mindestens so wichtig wie das Wirtschaftsministerium oder das Amt für Bildung und Information - oder sollte es zumindest sein, verdammt noch mal! Sein Budget war dafür auf jeden Fall groß genug, und es war auch entscheidend für die wirtschaftliche Stabilität und den Wohlstand der Liga. Doch Rajampet hatte man den Platz am Kopfende des Tisches verwehrt, und das verärgerte ihn zutiefst.
    Aber falls wir wirklich in einen echten ausgewachsenen Krieg geraten, den ersten seit drei oder vier Jahrhunderten, dann könnte sich das alles ändern, nicht wahr?, dachte Kingsford. Ich frage mich ernstlich, wie viele Leute umzubringen Rajampet bereit wäre, um das zu bewerkstelligen.
    Trotz seiner Beklommenheit empfand Kingsford zugleich auch Bewunderung für seinen Vorgesetzten. Es war natürlich immer noch möglich, dass er falsch lag. Eigendich hätte er Rajampet ein solch ausgeklügeltes Manöver gar nicht zugetraut. Und wenn Rajampet damit wirklich durchkam, dann würde letztendlich Kingsford dieses gesteigerte Prestige und den ganzen politischen Einfluss erben. Und falls doch alles den Bach 'runterging, dann wäre es ja nicht seine Schuld. Er hätte dann nur genau das getan, was sein weisungsbefugter Vorgesetzter ihm aufgetragen hätte.
    Kingsford kam nicht einmal auf die Idee, dass das, was er Rajampet hier zutraute, in den meisten Sternnationen als Hochverrat angesehen worden wäre. Ach, selbst gemäß der Verfassung der Solaren Liga stellte es sehr wohl Hochverrat dar - oder zumindest ein schweres Verbrechen und ein Amtsvergehen, auf das exakt die gleiche Strafe stand. Aber die Verfassung war doch von Anfang an nichts als ein wertloses Stück beschriebenen Papiers gewesen, schon während die Tinte noch trocknete. Und was jemand anderes, in irgendeiner anderen Welt ›Hochverrat‹ genannt hätte, war hier in der Solaren Liga nichts anderes als die Art und Weise, in der Dinge nun einmal gehandhabt wurden. Irgendjemand musste die Drecksarbeit schließlich machen - auf die eine oder andere Weise.
    »Also, Sir«, sagte er, wohl wissend, dass Sensoren jedes seiner Worte aufzeichneten. »Ich kann nicht gerade behaupten, mich darauf zu freuen, dass noch weitere unserer Leute den Tod finden sollen, aber Sie haben wohl ganz recht, was die Dinge angeht, auf die unsere zivilen Kollegen ihre Hoffnung setzen. Ich hoffe natürlich, dass Sie sich täuschen, aber was auch immer geschehen mag, ich stimme Ihnen zu, was die Prioritäten betrifft, die unser eigenes Haus setzen muss. Wenn sich das hier tatsächlich zu dem auswächst, wonach es im Augenblick aussieht, sollten wir uns wirklich darauf vorbereiten, rasch und hart zu reagieren. «
    »Ganz genau. « Entschlossen nickte Rajampet.
    »Dann sollte ich die technischen Daten wohl allmählich zum ONI

Weitere Kostenlose Bücher