Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman
heraufbeschwor. »Aber ich habe ausnahmsweise auch eine gute Nachricht. Admiral Truman sagt, sie hat endlich einen Platz für uns bei der R&N.«
»Tatsächlich?« Nagchaudhuri beugte sich vor, und seine Miene hellte sich auf. Konteradmiral Margaret Truman, eine Cousine des deutlich berühmteren Admiral Alice Truman, war Kommandeurin Ihrer Majestät Raumstation Hephaestus. Und auf HMSS Hephaestus befand sich zufälligerweise auch die Reparatur- und Neuausstattungsabteilung, die den Auftrag erhalten hatte, die Hexapuma wieder einsatzfähig zu machen.
»Allerdings lässt Captain Fonzarelli uns bis morgen früh die Andockanweisungen zukommen. Um neun Uhr stehen die Schlepper für uns bereit.«
»Das wird Aikawa aber gar nicht passen«, merkte Nagchaudhuri grinsend an, und FitzGerald lachte.
»Ich könnte mir vorstellen, dass er schon irgendwie darüber hinwegkommen wird. Abgesehen davon stand für ihn schon längst Urlaub an.«
Ensign Aikawa Kagiyama war während des letzten Einsatzes der Hexapuma einer der Midshipmen an Bord gewesen. Mittlerweile war er der Einzige von all jenen Midshipmen, die immer noch dort Dienst taten. Genauer gesagt: der immer noch diesem Schiff zugeteilt war, denn im Augenblick befand er sich nicht an Bord.
»Ich denke, wir können Hephaestus durchaus bitten, unsere Reparaturen noch ein wenig in die Länge zu ziehen. Lang genug, dass er noch rechtzeitig von Weyland herüberkommen kann, meine ich«, schlug Nagchaudhuri vor.
»Kommt überhaupt nicht infrage!«, schnaubte FitzGerald. »Nicht, dass ich es nicht zu schätzen wüsste, wie er sich nach Monica um mich gekümmert hat, wirklich nicht! Er wird sogar ganz bestimmt enttäuscht sein. Aber wenn wir das hier künstlich in die Länge ziehen, nur damit er rechtzeitig zurückkommt, dann werden seine lieben Kameraden ihn wahrscheinlich durch die Luftschleuse schicken!«
»Ja, das könnte sein. Aber eigentlich ist er ja recht beliebt. Vielleicht würden sie ihm wenigstens einen Helm geben«, gab Nagchaudhuri zurück und grinste noch breiter.
»Vielleicht aber auch nicht.« FitzGerald schüttelte den Kopf. »Nein, das soll eine Überraschung für ihn sein, wenn er zurückkommt.«
»Ich hoffe, er hat im Augenblick wenigstens etwas Spaß«, sagte Nagchaudhuri, nun deutlich ernsthafter. »Er ist wirklich ein guter Junge. Er arbeitet hart, und vor Monica hat er richtig gute Leistungen gezeigt.«
»Es waren alles gute Jungs und Mädels«, stimmte FitzGerald ihm zu. »Und ich muss zugeben, dass ich mir seinetwegen ein bisschen Sorgen mache. Es ist einfach nicht normal, dass ein Eins-O einem Ensign befehlen muss, Urlaub zu nehmen. Schon gar nicht bei jemandem, dem die Insel eine solche Akte ausgestellt hat!«
»Er hat sich ordentlich verhalten, seit wir von Monica zurückgekehrt sind«, bestätigte Nagchaudhuri. »Sie denken doch wohl nicht, dass er krank ist, oder?«
»Nein, ich denke nur, er verliert gerade alle seine Komplizen.« FitzGerald zuckte mit den Schultern. »Nachdem Helen jetzt den Posten als neuer Flaggleutnant des Skippers hat und Paulo zusammen mit Ginger der Weyland zugeteilt wurde, steht er ein bisschen zu sehr alleine da, um noch in Schwierigkeiten zu geraten. Und dafür sollten wir alle dankbar sein!«
»Das hängt davon ab ... Bekommen wir denn eine neue Ladung Kakerlaken, damit er ihnen ein schlechtes Vorbild sein kann?«
»Das bezweifle ich.« Wieder zuckte FitzGerald mit den Schultern. »Da wir die nächsten Monate in einem Reparatur-Dock verbringen werden, wird man den Kakerlaken für ihre Kadettenfahrt wohl eher ein anderes Schiff aussuchen - auf dem ein bisschen mehr passiert. Abgesehen davon: Selbst wenn man uns tatsächlich ein neues Kontingent zuweist, ist Kagiyama mittlerweile schon Ensign. Ich denke, da würde er sich sogar genötigt fühlen, ihnen ein gutes Vorbild zu sein.«
»Irgendwie habe ich Schwierigkeiten mir vorzustellen, wie Aikawa für irgendjemanden ein gutes Beispiel sein kann -zumindest willentlich und bewusst. Es sei denn, Helen ist in der Nähe und droht ihm furchtbare Dinge an, wenn er kein gutes Beispiel abgibt.«
»Ach, nun hören Sie aber auf!« Scheltend wedelte FitzGerald seinem I.O. mit dem Zeigefinger vor der Nase herum. »Sie wissen doch genau, dass Helen ihm nie irgendetwas angedroht hat. Naja, zumindest nicht allzu oft.«
»Nur, weil sie das gar nicht auszusprechen brauchte«, versetzte Nagchaudhuri. »Einmal die Augenbraue gehoben, und schon wusste Aikawa Bescheid.«
Kapitel
Weitere Kostenlose Bücher