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Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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T-Jahren war. Unter diesen Umständen ist es vielleicht gar nicht so überraschend, dass die Leute ein wenig... eingerostet waren.«
    »›Eingerostet‹.« Faraday ließ sich das Wort auf der Zunge zergehen, dann stieß er ein raues Schnauben aus. »Wenn das Wort in dem Sinne gemeint ist, dass sich eine Luke aufgrund von Oxidationsvorgängen nicht mehr öffnen lässt, dann ist es vielleicht sogar angemessen.« Das Lächeln, das er Howell zuwarf, hätte die Temperatur in seinem Büro mindestens um drei Grad fallen lassen müssen. Doch dann verzog er das Gesicht. »Aber ich verstehe schon, was Sie meinen.«
    Kurz schüttelte er den Kopf, dann wandte er sich wieder Yeager und Trammell zu.
    »Glauben Sie bloß nicht, ich wäre mit dem Ergebnis jetzt zufriedener als noch vor zehn Sekunden. Aber Marcus hat wirklich nicht unrecht. Eigentlich halte ich nicht viel davon, angesichts von Pflichtverletzungen über mildernde Umstände auch nur nachzudenken, aber es ist wohl wirklich noch ein bisschen früh, die ersten Leute Kielholen zu lassen. Also sollten wir vielleicht einfach noch einmal ganz von vorne anfangen und uns zunächst einmal darauf einigen, dass das Verhalten jedes Einzelnen bei dieser Simulation ... suboptimal war.«
    Yeager wusste ganz genau, dass die Leistung ihrer eigenen Leute deutlich, deutlich schlechter als nur ›suboptimal‹ gewesen war. Wenn sie ganz ehrlich war - und eigentlich hätte sie das gerne vermieden -, dann hatte der Admiral mit seiner ersten Beschreibung den Nagel genau auf den Kopf getroffen.
    Wie Howell gerade angemerkt hatte, hatten Evakuierungs- Übungen bei Konteradmiral Colombo, Faradays unmittelbarem Vorgänger, keine sonderlich hohe Priorität genossen. Eigentlich hatten sie auch bei dessen Vorgänger keine Priorität besessen. Andererseits hatte Janacek besagten Kommandeur ernannt, und für ihn hatte eigentlich überhaupt nichts Priorität genossen. Im Vergleich dazu war Colombo regelrecht von Energie und Tatendrang getrieben gewesen - was vielleicht auch erklärte, warum Admiral Hemphill ihn kürzlich zur Hauptwelt zurückbeordert und ihn zu ihrem Stellvertreter im BuWeaps ernannt hatte. Doch Yeager musste zugeben, dass Colombo ein Technikheini gewesen war, genau wie sie. Soweit sie wusste, hatte er noch nie das Kommando über ein Raumschiff innegehabt, und seit über dreißig T-Jahren befasste er sich ausschließlich mit Forschung und Entwicklung. Was den Verwaltungsaspekt dieser Verwendung betraf, war er stets gewissenhaft gewesen. Aber sein eigentliches Interesse hatte doch nur den Labors gegolten, oder den Fabrikationseinheiten, in denen die Prototypen neuer Hardware gefertigt wurden.
    »Sir«, sagte sie nun, »es ist mein Ernst, wenn ich für die Leistung meiner Leute um Verzeihung bitte. Ja, Captain Howell hat wirklich nicht unrecht - das war etwas, das wir kaum geübt haben. Aber die Wahrheit ist, Sir, dass schrecklich viele meiner Leute zu etwas neigen, was man wohl Tunnelblick nennen muss. Sie vergraben sich ganz und gar in ihre jeweiligen Projekte. Hin und wieder bin ich mir wirklich nicht sicher, ob die nicht einfach vergessen, dass es da draußen noch ein ganzes Universum gibt.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß zumindest von einem meiner Abteilungsleiter - ich würde es wirklich vorziehen, keine Namen nennen zu müssen -, dass er den Evakuierungsalarm gehört und ihn einfach abgeschaltet hat, um nicht aus dem Gedankengang gerissen zu werden. Er hat zu dem Zeitpunkt zusammen mit zweien seiner Mitarbeiter über ein aktuelles Problem diskutiert. Ich habe ihn hinsichtlich dieser Entscheidung bereits ... ähm ... meine Meinung gesagt. Aber ich fürchte, dieses Verhalten war durchaus typisch. Und das ist meine Schuld, nicht die meiner Mitarbeiter.«
    »Ihre Schuld, Admiral, in dem Sinne, dass letztendlich immer Sie die Verantwortung für jegliches Verhalten aller Ihnen unterstellten Mitarbeiter tragen. Aber das entschuldigt nicht deren Handeln - und auch nicht das Ausbleiben jeglichen Handelns. Aber angesichts der Gesamtleistung dieser Übung müsste ich drei Viertel aller Offiziere an Bord der Station ablösen lassen. Also werden wir das nicht tun.«
    Faraday sprach nicht weiter. Die Stille zog sich dahin, bis Trammell Mitleid für seine Kollegin verspürte und wieder das Wort ergriff.
    »Nicht, Sir?«
    »Nein, Admiral«, erwiderte Faraday. »Stattdessen werden wir hingehen und das Problem lösen. Wahrscheinlich ist das symptomatisch für viele andere Probleme, die wir

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