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Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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missverstehen - hatte sie sich dafür entschieden, die Präsidiale Residenz wieder in die obersten Stockwerke des Pericard Tower zu verlegen, wo sie sich traditionell auch in der Zeit vor den Legislaturisten befunden hatte.
    Einige ihrer Ratgeber hatten sich wortreich dagegen ausgesprochen. Doch hier setzte Pritchart eher auf ihre Instinkte als auf die Schüchternheit ihrer Mitarbeiter. Und nach und nach hatten die Bürger der restaurierten Republik auch begriffen, welches Signal ihre Präsidentin damit setzen wollte. Und sie erinnerten sich auch daran, dass Pericard Tower den Namen von Michele Pericard trug, der ersten Präsidentin der Republik von Haven. Jener Frau, deren persönliche Vorstellungskraft, deren Weitblick und Elan unmittelbar zur Begründung jener Republik geführt hatten. Jener Frau, deren leitende Hand die Konstitution verfasst hatte, die zu restaurieren Eloise Pritchart, Thomas Theisman und all ihre Verbündeten ihr ganzes Leben gewidmet hatten.
    Wieder einmal gingen Pritchart diese bestens vertrauten Gedanken durch den Kopf. Gerade diese Vertrautheit hatte etwas zutiefst Tröstliches, als die Präsidentin nun zuschaute, wie der Navy-Shuttle punktgenau aufsetzte. Begleitet wurde er von drei weiteren Shuttles - Sturmshuttles, schwer mit Geschützen beladen. Wachsam blieben diese drei unter Kontragrav in der Luft stehen. Über ihnen, hoch in der Atmosphäre, kreisten Stingships. Sie riegelten im Umkreis von fünfzehn Kilometern den Turm gegen jeglichen zivilen Verkehr ab, während der Passagier-Shuttle so sauber und professionell aufsetzte, wie man es von Thomas Theismans persönlichem Piloten nur erwarten konnte. Man hatte Lieutenant (Junior-Grade) Andre Beaupre nicht aufs Geratewohl zum persönlichen Shuttleführer des Admiralstabschefs ernannt. Daher war er auch der logische Kandidat gewesen, als Theisman beschlossen hatte, nur der beste Pilot dürfe sich um den unerwarteten Besuch kümmern.
    Und das war auch verdammt noch mal gut so! Schließlich glaubt ja schon fast jeder, wir hätten schon einmal versucht, sie ermorden zu lassen - an Bord ihres eigenen Flaggschiffs!, sagte sich Pritchart innerlich scharf. Und auch wenn wir genau wissen, dass das nicht stimmt, weiß das eben doch sonst niemand. Schlimmer noch: in einer Stadt, die so groß ist wie Nouveau Paris, gibt es zweifellos genug Irre, die ganz ohne Auftrag der Regierung versuchen könnten, diese Frau zu ermorden! Schließlich tritt sie unserer Navy ja schon in den Hintern, soweit wir uns zurückerinnern können. Kein Wunder, dass Thomas sich für derart auffällige Sicherheitsmaßnahmen entschieden hat! Das weiß Gott letzte, das wir uns leisten könnten, wäre, dass Harrington etwas zustößt — Alexander-Harrington, meine ich. In der gesamten Galaxis würde uns niemand glauben, dass das wirklich ein Unfall gewesen wäre!
    Pritchart verzog die Lippen zu einem säuerlichen Lächeln, als sie an einen weiteren Unfall zurückdenken musste, den niemand sonst in der Galaxis wirklich für einen Unfall hielt. Die Komplikationen, die aus jenem Missgeschick erwachsen waren, trugen mit dazu bei, dass dieser Besuch hier so besonders vorsichtig gehandhabt werden musste.
    Und vielleicht - nur vielleicht - schaffen wir es auf diese Weise, dem ganzen Blutvergießen ein Ende zu machen, dachte sie. Es war fast schon ein Stoßgebet.
    Ein letztes Mal heulte der Antrieb des Shuttles. Pritchart musste sich sehr zusammennehmen, ihrem Besuch nicht entgegenzueilen, als die Gangway an die Ausstiegsluke angelegt wurde. So zwang sie sich dazu, reglos stehen zu bleiben, die Hände hinter dem Rücken verschränkt.
    »Du stehst mit deiner Nervosität wirklich nicht alleine da«, hörte sie dicht neben ihrem rechten Ohr eine leise Stimme. Unbemerkt war Thomas Theisman neben sie getreten. In den braunen Augen des Admirals spiegelten sich die Lauflichter des Shuttles. Theisman deutete ein Lächeln an.
    »Wie kommst du auf die Idee, ich sei nervös?«, versetzte sie beißend. Sie sprach ebenfalls sehr leise; ihre Worte verloren sich fast in der kühlen, windumtosten Dunkelheit.
    »Zum Beispiel, weil ich nervös bin. Und außerdem hast du die Hände hinter dem Rücken verschränkt.« Er stieß ein leises Schnauben aus. »Das machst du immer nur dann, wenn du nicht weißt, wohin mit ihnen. Und das passiert nur, wenn dich irgendetwas so richtig nervös macht.«
    »Na, vielen Dank auch, Tom!«, gab sie zurück und bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. »Jetzt hast du

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