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Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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doch glatt noch eine Möglichkeit gefunden, dafür zu sorgen, dass ich mich ungeschickt und wichtigtuerisch fühle! Genau das, was ich gerade brauche!«
    »Naja, wenn dein Zorn auf mich dich davon abbringt, dir Sorgen zu machen, dann habe ich doch gerade wunderbar meine Aufgabe als einer deiner uniformierten Lakaien erfüllt, oder nicht?«
    Wieder ließ er in einem kurzen Lächeln die Zähne aufblitzen, und Pritchart musste das drängende Verlangen unterdrücken, ihm gegen das Schienbein zu treten. Sie warf dem Admiral einen Topas-Blick zu, der furchtbare Rache versprach, und konzentrierte sich dann wieder ganz auf den Shuttle.
    Dabei musste sie feststellen, dass Theismans kleines Ablenkungsmanöver wirklich genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen war. Ein winziger Teil ihres Gehirns kam sofort zu dem Schluss, das sei ganz gewiss kein Zufall gewesen. Vielleicht also doch kein Tritt gegen das Schienbein. Ihr kurzes Gespräch hatte Pritchart tatsächlich lange genug abgelenkt, sodass sich in der Zwischenzeit die Luke geöffnet hatte und eine sehr hochgewachsene, breitschultrige Frau in der Uniform eines manticoranischen Admirals herausgetreten war. Mit ihren einhundertfünfundsiebzig Zentimetern Körperlänge war Pritchart es gewohnt, größer zu sein als die meisten Frauen, denen sie begegnete. Doch Alexander-Harrington musste noch mindestens sieben oder acht Zentimeter größer sein als Sheila Thiessen, und Thiessen überragte die Präsidentin, für deren Sicherheit sie zuständig war, immerhin um gute fünf Zentimeter.
    Einen Augenblick lang blieb der Admiral stehen, den Kopf emporgereckt, als genieße sie die kühle Brise eines frühen Herbstabends. Mit der rechten Hand kraulte sie die Baumkatze auf ihrer Schulter. Pritchart war nun wahrlich keine Expertin, was Baumkatzen betraf - soweit sie wusste, gab es keine havenitischen Experten für diese telempathischen Baumbewohner -, doch sie hatte alles darüber gelesen, was sie in die Finger bekommen hatte. Und selbst wenn es anders gewesen wäre, so ging ihr durch den Kopf, hätte sie sofort erkannt, mit welchem Beschützerinstinkt diese ’Katz ihrer Person den Schweif um den Hals gelegt hatte.
    Selbst wenn Pritchart Nimitz’ Einstellung nicht aufgefallen wäre, hätte niemandem entgehen können, welche Wachsamkeit die drei Männer in grünen Uniformen an den Tag legten, die Alexander-Harrington dichtauf folgten. Auch über sie hatte Pritchart einiges gelesen. Die Präsidentin spürte, wie sich Sheila Thiessen missbilligend anspannte, als ihre eigenen Leibwächter die Pulser in den Holstern der Neuankömmlinge bemerkten.
    Thiessen hatte drei Wutanfälle in Folge bekommen, als sie erfahren hatte, dass Präsidentin Pritchart vorgeschlagen hatte, dem Gefolge dieses Admirals ihre Waffen zuzubilligen - einem Admiral im Dienste einer Sternnation, mit der sich die Republik Haven zufälligerweise gerade im Kriegszustand befand! Thiessen selbst hatte sich rundweg geweigert, das zuzulassen -und das derart vehement, dass Pritchart ernstlich befürchtet hatte, die Leiterin der Leibwache werde ihr eigenes Staatsoberhaupt in Schutzhaft nehmen, um das Zusammentreffen der Präsidentin von Haven mit einer bewaffneten Abordnung von Manticore zu verhindern. Letztendlich hatte es eines direkten Befehls bedurft, um Thiessen umzustimmen: eines Befehls vom Justizminister und von Kevin Usher, dem Leiter der Federal Investigation Agency.
    Doch Pritchart konnte sehr wohl verstehen, warum sich Thiessen so gesträubt hatte. Andererseits musste Alexander-Harrington ebenso bewusst sein, wie katastrophal es wäre, wenn ihr etwas zustieße.
    Was hatte Thomas mir noch erzählt ? Wie hatte man das früher auf Alterde genannt ? ›Völlige wechselseitige Zerstörung‹, richtig ? Na ja, so dämlich das auch klingen mag - ach verdammt, wie dämlich das auch gewesen sein mag —, es hat zumindest lange genug funktioniert, bis wir es geschafft haben, diese Welt hinter uns zu lassen. Abgesehen davon ist in Harringtons linker Hand doch sogar ein Pulser.
    »Die haben der Solaren Liga den Krieg erklärt?« Abruzzi schien außerstande, diesen Gedanken zu begreifen. Und das entbehrte nach Kolokoltsovs Ansicht nicht einer gewissen Ironie, denn er hatte schließlich völlig unbekümmert verkündet, die Manticoraner wollten sich bloß aufspielen und suchten deswegen eine möglichst medienwirksame, aber gänzlich harmlose Konfrontation mit der Liga, um in ihrer Heimat die Moral der Bevölkerung ein wenig

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