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Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation der hoffnungslos besiegten Regierung Havens. Und rings um sie stünden die rauchenden Ruinen der Stadt Nouveau Paris.
    Bedauerlicherweise — oder glücklicherweise - wusste Captain Hawke genau, dass es ihm nicht zustand, der Gutsherrin eine derart bescheidene Veränderung ihrer Pläne vorzuschlagen. Die Gutsherrin neigte nicht dazu, in Wutausbrüche zu geraten, wenn sie ungehalten war. Doch es hätte eines härteren Burschens als Hawke bedurft, um sich willentlich dem eisigen Blick aus ihren braunen Mandelaugen auszusetzen. Mit einem solchen Blick konnte sie jeden kleineren Fauxpas sezieren, der ihr auffiel.
    Unfug!, schalt er sich selbst. Das Risiko würde ich sogar sofort eingehen, wenn es wirklich wichtig wäre. Er verkniff sich ein Schnauben. Oh ja, wirklich sofort! Er schüttelte den Kopf. Kein Wunder, dass Colonel LaFollet graue Haare bekommen hat.
    Er blickte zu Corporal Joshua Atkins und Sergeant Clifford McGraw hinüber, den beiden anderen Mitgliedern der Gutsherren-Leibwache. Interessanterweise wirkte auch von den beiden keiner sonderlich entspannt.
    Es gibt Momente, ging es Hawke durch den Kopf, da beneide ich wirklich all die Waffenträger, die sich um einen nicht ganz so mutigen Gutsherren kümmern müssen. Um einen Gutsherren, der schön zu Hause bleibt! Dem Adrenalinspiegel ist das gewiss zuträglicher.
    Honor brauchte nicht auf die Körpersprache ihrer Waffenträger zu achten, um ihre Anspannung zu bemerken. Die Emotionen der drei Graysons überfluteten ihren Empathie-Sinn regelrecht. Und selbst wenn es anders gewesen wäre, kannte sie die drei doch gut genug, um genau zu wissen, was ihnen in diesem Moment durch den Kopf gehen musste. Ausnahmsweise konnte sie es ihnen angesichts dieser Situation auch nicht verübeln - ganz anders als in manch anderer Lage. Dass das, was jetzt gerade geschah, auch noch auf einem Vorschlag basierte, den sie selbst unterbreitet hatte, war auch nicht dazu angetan, ihre eigene Nervosität zu lindern.
    Ach, hör schon auf!, sagte sie sich und kraulte Nimitz mit ihrer Hand aus Fleisch und Blut zwischen den Ohren. Natürlich bist du nervös! Aber wenn es nicht letztendlich doch wieder auf Kampfhandlungen hinauslaufen soll, welche Wahl hattest du denn schon ? Wenigstens scheint Pritchart im Augenblick immer genau das Richtige zu sagen - oder sie lässt es Thomas Theisman in ihrem Auftrag aussprechen. Bislang.
    Das war ein gutes Zeichen. Es musste ein gutes Zeichen sein. Und so saß Honor reglos in ihrem bequemen Sessel und tat so, als bemerke sie überhaupt nicht, wie der havenitische Bordmechaniker sie angestarrt hatte, als er zum ersten Mal der Frau gegenüberstand, die von den havenitischen Medienfritzen als ›der Salamander‹ bezeichnet wurde. Dabei hoffte Honor inständigst, dass sie recht hatte, was Pritchart und ihre Regierung betraf.
    Eloise Pritchart stand auf dem Shuttle-Landeplatz auf dem Dach des Gebäudes, das im Zuge der Restauration der Republik unter Thomas Theisman wieder seinen alten Namen zurückerhalten hatte: Pericard Tower.
    Während der Zeit der Volksrepublik Haven hatte der massige, einhundertundfünfzig Jahre alte Turm verschiedene andere Namen getragen, darunter auch ›der Volksturm‹. Oder auch, von ganz besonders bitterer Ironie, ›Turm der Gerechtigkeit‹ ... als dort das gnadenlosrepressive Amt für Systemsicherheit untergebracht gewesen war, das die Herrschaft von Rob Pierre und Oscar Saint-Just unterstützt hatte. Niemand wusste genau, wie viele Personen im Untergeschoss der SyS mit all seinen Verhörzimmern und Zellenblöcken verschwunden waren und niemals mehr gesehen wurden. Aber es waren mehr als genug. Die grässlichen Vorwürfe von Folter und geheimen Exekutionen, die die Anklagevertretung tatsächlich hatte beweisen können, hatte zu einhundertsiebenunddreißig Todesurteilen geführt.
    Einhundertsiebenunddreißig Todesurteile, die Eloise Pritchart persönlich unterzeichnet hatte - eines nach dem anderen, und ohne jegliches Bedauern.
    Pierre selbst hatte seinerzeit andere Räumlichkeiten vorgezogen und kurz nach dem Levellers-Aufstand seine Wohnräume an einen anderen Ort verlegt. Und angesichts all der Assoziationen, die das Volk mit diesem Gebäude verband, konnte Eloise Pritchart den ›Bürger Vorsitzendem ausnahmsweise sogar verstehen. Doch letztendlich, und trotz einiger sehr konkreter persönlicher Vorbehalte - ganz zu schweigen von der Befürchtung, das Volk könne das

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