Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
ich sehe, haben Officer Cachat und Direktor Usher -ach nein, das ist ja jetzt Direktor Trajan, nicht wahr? - eine wirklich umfassende Akte über mich angelegt, Madame Präsidentin«, merkte Honor höflich an.
    »Der Punkt geht an Sie«, erwiderte Pritchart und lehnte sich in ihrem Sessel zurück. Doch dann verschwand die Belustigung auf ihrem Gesicht auch schon wieder; die Präsidentin wurde deutlich ernsthafter.
    »Wenn Sie mir also nicht gestatten, Ihnen etwas anzubieten, Admiral, würden Sie mir dann freundlicherweise mitteilen, was genau die Königin von Manticore Ihnen aufgetragen hat?«
    »Selbstverständlich, Madame Präsidentin.«
    Honor lehnte sich ebenfalls zurück. Mit ihrer Hand aus Fleisch und Blut strich sie immer noch sanft über Nimitz’ seidiges Fell. Auch Honors Miene war nun deutlich ernsthafter.
    »Meine Königin hat mich als ihre persönliche Gesandte ausgeschickt«, erklärte sie. »Ich habe auch eine förmliche Aufzeichnung für Sie bei mir, aber im Prinzip läuft es auf Folgendes hinaus: Ich bin autorisiert, in ihrem Namen zu sprechen: als ihre Botin und ihre Generalbevollmächtigte.«
    Pritchart ließ sich nichts anmerken, doch Honor schmeckte, wie eine Mischung aus Hoffnung und Bestürzung die Präsidentin durchzuckte, als dieses letzte Wort fiel. Offensichtlich hatte Pritchart selbst jetzt noch nicht begriffen, dass Honor nicht nur die Gesandte Königin Elizabeths III. war, sondern ihre direkte, persönliche Vertreterin. Und damit war sie bevollmächtigt, mit der Republik Haven tatsächlich in Verhandlungen zu treten.
    Die Möglichkeit von Verhandlungen war der Grund für die Hoffnung der Präsidentin. Das begriff Honor sofort. Und die katastrophale militärische Lage der Sternnation Haven und die Möglichkeit, unter ›Verhandlungen‹ könne sich Königin Elizabeth vielleicht eine bedingungslose Kapitulation vorstellen, erklärten gewiss auch Pritcharts Bestürzung.
    »Ihre Majestät - und für mich gilt das Gleiche - ist sich voll und ganz bewusst, welche Meinungsverschiedenheiten und welches Misstrauen zwischen dem Sternenimperium und der Republik herrschen«, fuhr Honor im gleichen gemessenen Tonfall fort. »Ich will auch nicht vorschlagen, sie bereits heute Abend anzusprechen. Um ehrlich zu sein wüsste ich auch nicht, wie wir diese Schwierigkeiten beseitigen könnten, ohne uns auf sehr, sehr lange, schwierige Diskussionen einzulassen. Trotzdem bin ich der Ansicht, ein Großteil der Differenzen, die bereits vor diesem Krieg bestanden haben, können sich durch Kompromisse beseitigen lassen, wie es sich für vernünftige Menschen auch geziemt. Vorausgesetzt natürlich, es lässt sich das Problem unserer umstrittenen diplomatischen Korrespondenz lösen.
    Aber wie ich schon sagte: Ich habe nicht die Absicht, dieses Thema heute anzuschneiden. Stattdessen möchte ich auf etwas zu sprechen kommen, das es möglicherweise deutlich erschweren wird, ernsthafte Gespräche zwischen unseren beiden Sternnationen überhaupt erst aufzunehmen. Und das, Madame Präsidentin, ist die Anzahl all der Personen, die ihr Leben verloren haben, seit die Republik Haven die Feindseligkeiten wieder aufgenommen hat: ohne Vorwarnung, ohne offizielle Verlautbarung.«
    Honor hielt inne. Sie betrachtete Pritcharts Mienenspiel und schmeckte die Emotionen der Präsidentin. Dieser letzte Satz schien der Havenitin nicht sonderlich zuzusagen, aber das war Honor nur recht. Nie hatte sich Honor Alexander-Harrington als Diplomatin gesehen, nie hätte sie sich vorstellen können, für eine derartige Mission ausgewählt zu werden, doch es hatte keinen Sinn, um dieses Thema herumzuschleichen wie die Katze um den heißen Brei. Und mit der Formulierung ›wieder aufgenommen‹ hatte sie Pritchart zwar noch keinen echten Ölzweig angeboten, aber doch zumindest das Blatt eines Olivenbaums.
    Wie Pritchart ihrem Kongress gegenüber deutlich erklärt hatte, als die Frage nach einer förmlichen Kriegserklärung diskutiert wurde, war es nie zu einem offiziellen Friedensschluss zwischen dem damaligen Sternenkönigreich von Manticore und der Republik Haven gekommen. Und auch wenn Honor nicht bereit war, das offen auszusprechen, wusste sie doch genau so gut wie Pritchart, dass das Fehlen eines Friedensvertrages eher die Schuld der Regierung High Ridge war als die der Regierung Pritchart. Honor war zwar nicht der Ansicht, die zynischen politischen Manöver und die pure Dummheit, die sich High Ridge geleistet hatte, hätten Pritcharts

Weitere Kostenlose Bücher