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Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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spürt, dafür zu sorgen, dass so wenige ihrer Bürger wie möglich, ob nun Militärangehörige oder Zivilisten, ihr Leben verlieren, statt sie im Glutofen des politischen Ehrgeizes und reflexartiger Aggression zu verheizen.
    Und damit kommen wir zum zweiten grundlegenden Unterschied. Um schonungslos offen zu sein - und ich bin mir sicher, dass Sie und Admiral Theisman sich dessen ebenso bewusst sind wie Königin Elizabeth: Der militärische Vorsprung des Sternenimperiums ist im Augenblick noch deutlich größer als seinerzeit, als der Admiral gegen Saint-Just geputscht hat. Wenn wir uns dazu entschließen, dann können wir in diesem Krieg einen entscheidenden, unzweideutigen Sieg erringen. Wir können Ihre Flotten über Distanzen hinweg zerstören, über die Ihnen keinerlei effektive Gegenwehr möglich ist. Wir können die Infrastruktur Ihrer Sonnensysteme vernichten, eines nach dem anderen, trotz des unbezweifelten Mutes und der Entschlossenheit Ihrer Navy wird sie uns nicht aufhalten können. Sie können nur bei dem Versuch ihr Leben lassen - und zumindest ich hege keinerlei Zweifel, dass sie das voller Tapferkeit auch tun würden.«
    Sie schaute Eloise Pritchart geradewegs in ihre braunroten Augen. Während sie den ausdruckslosen Blick und die unergründliche Tiefe dieser Augen gleichzeitig betrachtete, schmeckte Honor die Mischung aus Furcht, Frustration und Verzweiflung, die sich dahinter verbarg.
    »Es gibt einige im Sternenimperium, die genau das zu tun vorziehen würden - nicht zuletzt wegen der bereits erwähnten Geschichte, die unsere beiden Sternnationen verbindet«, fuhr sie dann tonlos fort. »Und ich müsste lügen, wollte ich sagen, dass Ihre Majestät selbst nicht deutlich in diese Richtung neigen würde. Falls Sie Zugriff auf die vertraulichen Daten der Inneren Abwehr und der Systemsicherheit haben - und ich gehe davon aus, dass dem so ist -, dann werden Sie gewiss verstehen, warum Königin Elizabeth Haven derart hasst und allen Haveniten mit jeder Faser ihres Daseins misstraut. Ich denke, so würde jeder Mensch über eine Sternnation denken, die für die Ermordung seines Vaters verantwortlich ist, und ebenso die seines Onkels, seines Cousins und seines Premierministers, und die auch versucht hat, den betreffenden Menschen selbst zu ermorden.«
    Pritchart erwiderte nichts. Sie nickte nur, um anzuzeigen, dass sie durchaus verstanden hatte, was Honor meinte. Doch gleichzeitig schmeckte Honor bei der Präsidentin einen verwirrenden Strudel verschiedenster Emotionen. Ganz offensichtlich hatte Pritchart von den Attentaten erfahren - einschließlich dem auf König Roger -, bevor Honor sie hier erwähnt hatte. Ebenso war sie ganz offenkundig nicht überrascht, dass es jemandem von Elizabeths Temperament schlichtweg unmöglich war, derlei jemals zu vergessen. Und doch schmeckte Honor auch eine Spur persönlichen Bedauerns. Verständnis dafür, dass der Zorn von jemandem, der so verletzt war wie Elizabeth, voll und ganz berechtigt war. Trauer darüber, dass so viel Leid damit einherging.
    »Im unmittelbaren Anschluss an die Schlacht von Manticore«, griff Honor ihren Faden wieder auf, »waren unsere eigenen Verluste schwer genug, um augenblickliche Offensiven zu verhindern. Ich bin mir sicher, Ihre eigenen Auswerter werden zu dem gleichen Schluss gekommen sein. Jetzt hingegen sind wir bei unseren Neukonstruktionen und den Reparaturarbeiten gleichermaßen an einem Punkt angekommen, an dem wir eine hinreichende Anzahl Schiffe in Ihr Sonnensystem entsenden können, ohne dafür unser eigenes System ungeschützt lassen zu müssen. Und um noch einmal schonungslos offen zu sein: Die Situation im Talbott-Quadranten ist nicht einmal ansatzweise so weit geklärt, wie wir das angenommen hatten.«
    Wieder hielt Honor inne und schmeckte nach, wie Pritchart auf diese Enthüllung reagierte. Die havenitische Präsidentin hätte übermenschlich sein müssen, um nicht darauf gehofft zu haben, Manticore könne durch anderweitige Ereignisse so sehr abgelenkt sein, dass sich das zugunsten von Haven auswirkte. Doch zugleich bemerkte Honor auch noch deutlich ausgeprägte Vorsicht, sodass sie sich ernstlich zusammennehmen musste, um nicht sardonisch zu grinsen. Sie hatte mit ihren politischen Beratern ausgiebig darüber diskutiert, ob man dieses Thema Pritchart gegenüber ansprechen solle. Nun, da sie das Geistesleuchten ihres Gegenübers schmeckte, wusste Honor, dass sie recht gehabt hatte: Pritchart war einfach zu schlau, um

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