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Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Entscheidung gerechtfertigt, doch seinen Teil dazu beigetragen hatte das Verhalten des damaligen Premierministers von Manticore zweifellos. Und obwohl Thomas Theismans Unternehmen Donnerkeil auf einem Überraschungsangriff basierte, hatte man dafür ein Ziel ausgewählt, mit dem sich rein rechtlieh betrachtet die Republik immer noch im Kriegszustand befand.
    Hauptsache, sie kommt nicht auf die Idee, wir würden sie vom Haken lassen, nachdem sie letztendlich abgedrückt hat, dachte Honor eisig. Wir kommen ihr wirklich entgegen. Wir geben sogar zu, dass auch unsere Seite ernst zu nehmende Fehler begangen hat - sie hat sich sogar richtige Patzer geleistet! Und wir gestehen zudem ein, dass wir uns seinerzeit rein rechtlich gesehen tatsächlich noch im Kriegszustand befunden haben. Aber wenn das hier zu irgendetwas führen soll, dann wird Pritchart bestätigen müssen, dass die Schuld an diesen letzten Kampfhandlungen bei der Republik zu suchen ist - und tatsächlich nicht nur für diesen Krieg. Das sollte ihr von Anfang an deutlich klar sein.
    »Ihre Majestät ist sich durchaus bewusst, dass die Verluste der Republik seit Wiederaufnahme der Kampfhandlungen deutlich höher ausgefallen sind als die, die das Sternenimperium hinnehmen musste«, fuhr sie nach einer sorgsam bemessenen Pause fort. »Gleichzeitig jedoch ist die Gesamtbevölkerung der Republik ungleich größer als die des Sternenimperiums. Prozentual gesehen sind also unsere Verluste deutlich größer als die Ihren. Und selbst wenn man die Kosten an Menschenleben vorerst beiseitelässt, waren die wirtschaftlichen Schäden und die Verluste an Eigentum für beide Seiten schwer. Die Tonnage der Kriegsschiffe, die im Zuge dieser Kampfhandlungen zerstört wurden, liegt durchaus in der Größenordnung aller bisherigen Kriege in der Geschichte der Menschheit.
    Dieser Krieg zwischen unseren Sternnationen begann vor achtzehn T-Jahren - sogar vor zwoundzwanzig, wenn man den Angriff der Volksrepublik auf den Basilisk-Terminus des Manticoranischen Wurmlochknotens berücksichtigt. Und trotz der Lage, in der wir uns heute befinden, muss selbst dem glühendsten havenitischen Patrioten bewusst sein, dass der ursprüngliche Konflikt, aller Propaganda des Amtes für Öffentliche
    Information zum Trotze, eine direkte Folge der Aggression der Volksrepublik war, nicht des Sternenimperiums.
    Aber weil wir diese Aggression bereits vorausgesehen hatten, begann der Aufbau unseres Militärs schon vierzig T-Jahre vor dem Basilisk-Zwischenfall, also könnte man mit Fug und Recht behaupten, eigentlich befinden sich unsere Nationen bereits seit über sechzig T-Jahren im Krieg, oder sie bereiten sich zumindest schon seitdem darauf vor. Das bedeutet, wir bekämpfen einander schon, seit ich ungefähr vier T-Jahre alt war. Das wiederum heißt, mein Sternenimperium führt schon mein ganzes Leben lang einen Krieg gegen die Aggression der Haveniten, sei es ein kalter Krieg oder ein heißer, Madame Präsidentin. Und ich bin kaum die Einzige, die auf derartige ›Lebenserfahrung‹ zurückgreifen kann, oder auf die damit einhergehende Grundeinstellung. Nach so langer Zeit, nach so viel wechselseitiger Aggression und Feindseligkeit, nach so viel Blutvergießen, lässt sich auf beiden Seiten mühelos die eine oder andere Rechtfertigung finden, die jeweilige Gegenseite zu hassen.
    Aber es gibt zwei entscheidende Unterschiede zwischen diesem Punkt im Kampf zwischen Manticore und Haven und praktisch jedem anderen Zeitpunkt, Madame Präsidentin. Der erste ist, dass wir es nicht mehr mit der Volksrepublik zu tun haben. Ihre neue Regierung hat erklärt, das Hauptziel bestehe darin, die alte Republik Haven zu restaurieren, und das glaube ich auch. Aber Sie haben sich auch dafür entschieden - bedauerlicherweise, und das aus vielerlei Gründen -, den Krieg zwischen Haven und Manticore wieder aufzunehmen. Das wiederum lässt viele Manticoraner - sogar die weitaus meisten -daran zweifeln, dass es wirklich einen Unterschied gibt zwischen Ihnen und den Legislaturisten oder dem Komitee für Öffentliche Sicherheit.
    Ich hoffe und ich glaube, dass diese Manticoraner sich täuschen. Dass diese havenitische Regierung sich sehr wohl darum schert, wie viele ihrer Bürger in Kriegen ihr Leben lassen. Dass sie den gewaltigen Fortschritt beschützen will, den sie nach Generationen von Missregierung und politischer Brutalität in der Heimat erreichen konnte. Und dass diese neue Regierung auch eine gewisse Verantwortung

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