Hope - Gefangen zwischen Liebe und Lust (German Edition)
Hope den Türöffner an und drückt drauf, sodass sich die Tür unten öffnet. Tom kommt die Treppe herauf und bleibt vor Hope stehen. Unsicherheit kriecht in ihm hoch, die Angst vor ihrer Ablehnung lässt ihn frösteln. Aber jetzt ist er da, jetzt ist der Moment gekommen, wo er ihr die Wahrheit sagen muss.
„Was machst du denn um diese Zeit hier , Tom? Es ist mitten in der Nacht!“, Hope schaut ihn fragend an und bittet ihn aber doch herein.
„Ich muss mit dir reden, ich kann nicht länger damit warten, Hope.“, erwidert Tom und geht in ihr Wohnzimmer. Sein Blick fällt auf ihren Fernseher, der noch läuft. Er kennt den Film. Hope will ihn schnell ausschalten, als sie bemerkt, dass er noch an ist. Ihr ist es peinlich, dass Tom jetzt mitbekommen hat, was sie sich anschaut.
„The Submission of Emma Marx. Ein wirklich sehr schöner Film.“, grinst Tom Hope an.
„Was ist los , Tom, das du mitten in der Nacht loswerden willst?“, will Hope wissen.
„Magst du den Film?“, erkundigt sich Tom, ohne auf ihre Frage einzugehen.
„Ja, er ist toll - aber du bist doch nicht deshalb hier, um rauszufinden, ob mir das gefällt, was ich gerade anschaue.“
„Nein, das nicht, aber es interessiert mich, ob dir speziell dieser Film gefällt.“, hakt Tom nach. Jetzt geht Hope ein Licht auf.
„Sag bloß, du hast ihn mir geschickt? Ich habe ihn anonym in meiner Post gefunden und dachte schon …“ Weiter kommt sie nicht.
„Du dachtest, er wäre von deinem neuen Freund, stimmt‘s? Steht der da drauf?“
„Ja, das dachte ich, auf dich wäre ich nie gekommen , Tom. Und ja, Jan steht da drauf. Aber er ist nicht mein neuer Freund. Wir hatten ein paar Dates, ja, aber jetzt ist er für ein halbes Jahr in Australien. Wir haben uns voneinander verabschiedet. Keiner wusste, was die Zeit bringt, und wir kannten uns ja noch nicht lange. Also, jetzt sag schon, warum du hier bist.“ Hope ist etwas ungeduldig und müde.
„Es geht um den Film – unter anderem. Deshalb bin ich jetzt auch hier. Also du magst den Film. Das ist gut, so fällt es mir leichter. Und der andere Kerl ist weg, noch besser. Sorry , Hope, nichts gegen ihn und ich entschuldige mich auch für meine blöde Reaktion letztens im La Belle. Ich hatte nicht das Recht dazu …“
„Tom, bitte komm auf den Punkt.“, fordert ihn Hope auf.
„Ich habe damals einen großen Fehler gemacht, als ich unsere Beziehung beendet habe. Es war nicht, weil ich dich nicht mehr wollte, es war, weil ich zu feige war. Zu feige, dir meine Wünsche und Vorstellungen von einer Beziehung zu beichten. Aus Angst, dass du dich angewidert von mir abwendest. Das hätte ich nicht verkraftet. Aber ich konnte so auch nicht mehr weitermachen. Es hat etwas gefehlt, das mich belastet hat.“
„Aha , und was war das? Ich verstehe grad gar nichts mehr. Und was hat das mit dem Film zu tun?“, fragt Hope, ist aber nun neugierig und wach geworden.
„Ich liebe SM-Spiele, nur diese Art von Sexspielen und Erotik kann mich auf Dauer befriedigen. Ich mag es , eine Frau vor und beim Sex zu unterwerfen, ein wenig zu quälen, natürlich nur soweit es ihr auch Lust verschafft, schließlich bin ich kein Sadist. Die Rollenspiele und Mittel, die SM beinhaltet, das törnt mich an. Die Vorstellung, eine Frau an ihre Lustgrenzen zu bringen, dieses Spiel über Stunden auszudehnen, bis sie mich anfleht, sie zu erlösen. Das ist Sex und Erfüllung für mich. Dieses Spiel möchte ich an den Wochenenden spielen, ich möchte in Clubs und Studios gehen, immer neue Dinge erleben.
Ich habe mir immer gewünscht, dass du im Alltag meine gleichberechtigte Partnerin bist und davon geträumt , dass du am Wochenende meine kleine Sklavin bist. So ähnlich wie in diesem speziellen Film, den ich dir geschickt habe. Und genau diese Dinge hab ich dir immer verschwiegen, da ich mir sicher war, dass du es nie wollen würdest. Immer war ich überzeugt davon, dass du einfach eine Kuschelmaus bist und nie darauf stehen würdest. Das hat mich dazu bewogen, dich gehen zu lassen, obwohl ich nie aufgehört habe, dich zu lieben, Hope. Es war immer schön, mit dir zu schlafen, aber die Sehnsucht nach dieser erfüllenden Liebe war stärker. Ich war mir sicher, irgendwann geht das so nicht mehr weiter. Erst nachdem ich erfahren hatte, dass du jemanden kennengelernt hast und ich dich für immer verlieren könnte, ohne dass du die Wahrheit über mich weißt und warum ich Schluss gemacht habe, wurde mir bewusst, dass ich dringend mit dir
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