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Hopp! Hopp! Es geht weiter. Vom Glück und Unglück eines Reiseleiters im Wilden Westen

Hopp! Hopp! Es geht weiter. Vom Glück und Unglück eines Reiseleiters im Wilden Westen

Titel: Hopp! Hopp! Es geht weiter. Vom Glück und Unglück eines Reiseleiters im Wilden Westen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Tappe
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heftig und muss dabei so laut
geschrien haben, dass selbst die widerliche Monsterfigur zurückschreckte und
umgehend von mir ließ. Mein angeborener Überlebensinstinkt befahl mir zu
rennen. Und so rannte ich – tiefer und tiefer ins Verderben. Mein einziger
Gedanke galt der mexikanischen Familie. Ich musste sie finden. Sie würde mir
Schutz bieten, denn den armen Kindern würden die fiesen Gestalten sicher nichts
tun.
    Die
Geräuschkulisse intensivierte sich weiter. Aus der Ferne hörte ich Frauen derart
laut kreischen, als ginge es um Leben und Tod. Überall um mich herum nahm ich
Gejaule und Gestöhne wahr. Dazwischen mischten sich undefinierbaren Laute, die
mir das blanke Entsetzen in die Knochen trieben. Ich hatte Angst. Richtig
Angst. Ich bemühte mich, zügig durch den dunklen Gang zu gehen. Konzentriert
und aufmerksam. Immer die Gewissheit im Nacken, dass sie mich jeden Augenblick
erwischen könnten. Vielleicht, so hoffte ich, würden sie mich ja für einen
Angestellten halten, wenn ich einfach nur geradeaus ginge, ohne nach rechts
oder links zu sehen. Immerhin trug ich ein Namensschild. Das Herz schlug mir
bis zum Hals. Vor mir tat sich ein Raum auf, in dem überall Skelette hingen,
die in der Dunkelheit leuchteten. Dazwischen nahm ich schemenhafte Gestalten
wahr. Vielleicht die Mexikaner? Ich war nicht sicher. Es war einfach zu dunkel,
um irgendetwas genau definieren zu können. Ich zitterte wie Espenlaub. Hinter
mir ein Aufruhr. Ich sah mich um und wurde Zeuge, wie ein Skelett-Monster eine
Gruppe junger Mädchen attackierte, die nach mir in das Geisterhaus gekommen
war. Ihre Schreie gingen mir durch Mark und Bein. Ich schaffte es, den Raum der
Knochenmänner unbeschadet hinter mir zu lassen und befand mich wieder in
totaler Schwärze. Im nächsten Moment spürte ich feuchte Tropfen auf mich regnen
und eine Hand, die sich um meinen rechten Knöchel legte. Ich schlug um mich und
versuchte, mit kräftigen Tritten dem Griff der Hand zu entfliehen. Dann ein
Jaulen. Dann Stille.
    „Oh nein!“,
dachte ich. „Jetzt hab ich den armen Kerl auch noch verletzt.“ Einem
Nervenzusammenbruch nahe, rannte ich weiter und wischte mir dabei die Nässe aus
dem Gesicht.
    „Reiß dich
zusammen!“, sagte ich laut. „Du hast es gleich geschafft.“ Warum hatte ich mir
das nur angetan? In der Ferne sah ich überraschend Licht. Ich musste an den
Spruch meines Vaters denken, den er mir in jungen Jahren in scheinbar
ausweglosen Situationen immer wieder vorhielt: „Wenn du meinst es geht nicht
mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her!“ Ein Funken Hoffnung. Ein Licht am
Ende des Tunnels. Freiheit! Ich hatte mich geirrt. Das Licht markierte
lediglich den Eingang einer weiteren Schreckenskammer. Das Unfassbare tat sich
vor mir auf. Ich blieb abrupt stehen und versuchte zu begreifen, was ich sah.
Ich blickte auf eine Unmenge von Chucky Mörderpuppen in allen nur erdenklichen
Größen, die neben-, über- und untereinander in einem schlecht beleuchteten Saal
aufgestellt waren. An den Wänden hingen Chuckys und von der Decke hingen
Chuckys. Überall Chuckys! Mir war sofort klar, dass mindestens einer dieser
Fieslinge keine Puppe, sondern ein verkleideter Mensch sein musste. Warum sonst
der Aufwand? Schließlich befand ich mich nicht im Palast der feinen Künste.
Dies war das Haus des Schreckens! Langsam, Schritt für Schritt, tastete ich
mich achtsam nach vorn. Besonders die großen Chuckys versuchte ich im Blickfeld
zu bewahren, um bei einer eventuellen Attacke reagieren zu können. Ich
bemerkte, wie sich der Kopf einer Mörderpuppe bewegte, die durch ein falsches
Fenster in den Raum gaffte.
    „Nur nicht
ablenken lassen!“, ermahnte ich mich selbst und wagte einen weiteren Schritt
nach vorn. Ich hielt den Atem an. Das Blut hämmerte in meinem Schädel. Ich war
dem Infarkt so nahe wie noch nie, als sich plötzlich ein Chucky aus der Masse
der Puppen löste und seitwärts auf mich zuschoss. Ich brüllte so laut ich
konnte und verfluchte die Betreiber der Filmstudios mit übelsten Worten. Ein
nur hüfthoher Chucky-Zwerg rannte mir nach und klopfte mit seinen dicken
Fingern immer wieder an mein Bein.
    „Nooooooo!
Fuck off!“ Meine Stimme überschlug sich. Ich rannte, was das Zeug hielt. Der
Ausgang konnte nicht mehr weit sein. Hinter mir erneutes Kreischen. Die
Mädchen! Oh Gott , er hat die Mädchen erwischt! Dann spürte ich
plötzlich etwas Weiches. Einen Körper. Der grellende Schrei eines Kindes tönte
durch das

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