Horasia (German Edition)
gesamten Planeten beherrschen.
Das, was wir heute gesehen und gehört haben, hat das Wissen über eure Welt mindestens verdoppelt."
"Gut zu wissen. Wir wissen auch nicht mehr über euch. Die Leute, die nicht zu Codoneb gehören, wissen nicht einmal von der Existenz eures Planeten. Magie existiert bei uns offiziell auch nicht. Es gibt viele Interessengruppen, vor allem Politiker und Religiöse, die diesen Zustand unbedingt wahren wollen. Auch uns ist dies zumindest teilweise sehr wichtig. Ich hörte, Giznar hat einen Weg gefunden, seine Truppen zur Erde zu schicken?“
„Zweifellos“, bestätigte Rehson. „Wir wissen nicht, wie er das gemacht hat, aber es ist sicher, dass er nun auch eine Gefahr für die Erde darstellt. Solange eure Regierungen sich weigern, die Existenz von Magie und Horasien offiziell anzuerkennen, könnt ihr nicht effektiv gegen ihn vorgehen. Die Menschheit wäre Giznar in ihrer Gesamtheit zwar zweifellos militärisch überlegen, aber durch seine Magie hält er etliche Trümpfe in der Hand. Besonders die Tatsache, dass er hier offiziell nicht existiert, bringt ein gewaltiges Potenzial für Korruption mit sich. Wenn Giznar seine Prioritäten auf die Erde setzen würde, könnte er die komplette Macht der Menschen in kürzester Zeit zerschlagen.“
„Und du willst worauf hinaus?“, fragte Lannmines misstrauisch.
„Eure Spezies schwebt in großer Gefahr. Giznar bräuchte nur ein Paar Attentate oder Anschläge, gegen die ihr dank seiner Dämonen absolut machtlos wärt, um die Länder der Menschen gegeneinander aufzuhetzen und letztendlich die Erde zu erobern.
Ihr müsst die Existenz Horasiens akzeptieren, öffentlich m achen und euch dementsprechend schützen. Solange ihr nur auf euren weltlichen Waffen beharrt, können Dämonen Giznars euch gewaltige Schäden zufügen. Sie könnten Politiker ermorden oder Atombomben entwenden und auslösen. Nur eigene Magier und Dämonen können das verhindern. Die wenigen auf diesem Schiff reichen dafür definitiv nicht.“
„Du meinst also, wir wären Giznars Magiern nicht gewachsen?“
„Ich bin davon überzeugt. Ich selbst kenne einen Dämon, mit dem ich oft zusammenarbeite. Sein Name ist Suthér. Dieser Dämon ist in der Lage, sich an jedem beliebigen Punkt zu materialisieren, selbst in einem Banktresor oder einem Atombunker. In einer Schlacht habe ich beobachtet, wie er zweihundert gut bewaffnete feindliche Soldaten ohne größere Schwierigkeiten niedermetzelte. Giznar hat auch solche starken Diener. Horasien ist dank Tar-Urth und unseren Magiern und Dämonen gut genug geschützt, um jeden Angriff durch Dämonen abzuwehren. Was, wenn Giznar sich dessen auch endlich bewusst wird und bemerkt, dass diese Schutzmaßnahmen auf der Erde nicht existieren? Die Mission, die ich leite, bedeutet vielleicht die Rettung beider Welten. Eure Unterstützung wäre sehr wichtig. Natürlich gäbe es noch die Alternative, Tar-Urth persönlich durch dieses Portal zur Erde zu bringen. Er könnte euch vor Giznar und jedem Dämon schützen. Das Problem wäre nur, dass er, so wie ich ihn kenne, vermutlich nach kürzester Zeit auf die Menschheit losgehen würde. Tar-Urth hasst Ignoranz, religiösen Extremismus und Umweltzerstörung. Genau diese Eigenschaften zeichnen aber die Menschheit aus. Eine andere Möglichkeit wäre es, unsere Mission mit allen Mitteln zu unterstützen, damit wir mit dem Namerdium einen Präventivschlag gegen Giznar führen und die Gefahr somit endgültig bannen können. Die Entscheidung liegt bei dir, Vorsitzender.“
„Es sieht aus, als hätte ich keine Wahl“, antwortete Lannmines. „Daher werde ich euch auch gerne Hilfe zur Seite stellen, solange die Kosten an Geld, Material und Personal sich in angemessenem Rahmen halten. Wie wollt ihr weiter vorgehen und wie können wir dabei helfen?"
"Wie ihr schon wisst, suchen wir nach dem Ort, an dem Namerdium aufbewahrt wird", erklärte Sina. "Wo das ist, wissen wir nicht. Aber wir vermuten, dass sich beim zweiten Schlüssel, dem auf der Erde, Hinweise finden lassen."
"Ihr sagtet, dass einer von euch diesen Schlüssel durch Magie aufspüren kann?"
Calan nickte. "Ja, ich. Um die magische Signatur wiederzufinden, müssten wir aber zum Portal zurückkehren und von dort aus dem Faden folgen."
"Dann werden wir so vorgehen. Eine bessere Idee habe ich auch nicht. Am besten, wir warten bis morgen und suchen dann nach dem Schlüssel. Ich kann euch Kabinen für die Nacht hier an Bord organisieren. Außerdem
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