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Horasia (German Edition)

Horasia (German Edition)

Titel: Horasia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif Inselmann
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vor vielen Jahrmillionen von den anderen Gruppen abgetrennt. Die Chunari gehören übrigens auch dazu. Alle Archoecdysier zeichnen sich durch eine dünne, ledrige Haut über dem Exoskelett und verhältnismäßig hoch entwickelte Gehirne und Kiemen aus. “
Gilran überhörte den wissenschaftlichen Kommentar. „Aber gleichzeitig zerstören sie die Umwelt und denken sich nichts dabei. Ohne unseren Leichenethanol müssten sie noch mehr Wälder roden und zu Kraftstoff verarbeiten. Gut, dass es die Atomkraft gibt. Gefährlich, aber sehr effektiv.“
"Ist bei uns genauso", bestätigte Walter. "Ich habe noch einmal eine Frage zu einem ganz anderen Thema. Unsere Wissenschaftler glauben seit einigen Jahren, Dinosaurier wie ihr hätten Federn. Wie ich sehe, ist dem nicht so. Könntet ihr das bitte erläutern?"
"Dann haben eure Wissenschaftler sehr veraltete Quellen", antwortete Rehson. "Unser letzter gefiederter Verwandter, der kein Vogel war, ist vor über vierzig Millionen Jahren ausgestorben. Die Neoraptoren gehören zu einem anderen Zweig der Dromaeosaurier. Wir haben eine etwas kürzere Schnauze, einen aufrechteren Körper und einen beweglicheren Schwanz als diese primitiven Verwandten."
"Zum Thema veraltete Quellen : Auf der Erde sind die Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren durch einen Meteoriteneinschlag ausgestorben. Wir vermuten, dass dieses Ereignis am meisten zur unterschiedlichen Entwicklung des Lebens auf beiden Planeten beigetragen hat. Seitdem beherrschen die Säugetiere die Welt."
"Bei uns sind die Reptilien noch die dominante Gruppe. Allerdings hat sich das in den letzten Millionen Jahren ein wenig ausgeglichen. Es gibt bei uns auch große Säugetiere, wenn auch wenige. Die vermutlich häufigste landbewohnende Reptilienart ist der Levulsquas. Dabei handelt es sich um omnivore Echsen mit einer Größe von ein bis zwei Metern und leichten Panzerplatten auf dem Rücken. Diese Viecher..."
"Wann kommen sie eigentlich?", fuhr Calan dazwischen.
"Wer?"
"Die Leute, die das interessiert."
Die anderen lachten. "Den Witz gibt es bei uns auch", bemerkte Walter.
"Ich glaube, wir sind uns gar nicht so unähnlich", meinte Sina.
"Nur dass wir wegen unserer Haare regelmäßig zum Friseur müssen. Was meint ihr erst, wie ätzend das bei meinen Regenerationskräften ist?"
"Dann hast du noch nichts von unserer Pediküre gehört", entgegnete Rehson. "Klauen von fünfzehn Zentimeter Länge müssen gepflegt werden. Manche Leute schärfen sie, andere stumpfen sie ab und wieder andere lassen sich Sprüche oder Bildchen eingravieren."
"Derartige Möglichkeiten haben wir bei unseren Fußnägeln nicht. Wachsen euch eigentlich ausgefallene Zähne nach?"
"Natürlich. Euch nicht?", antwortete Gilran.
"Nein, uns nicht. Deshalb muss man als Mensch jeden Tag seine Zähne putzen. Wie ich eure Spezies manchmal beneide."
"Wir sind halt die Krone der Schöpfung."
"Wenn ihr unter Wasser atmen und euch ganze Gliedmaßen nachwachsen lassen könntet, würde ich dir vielleicht zustimmen", sagte Ausgrym. "Ich erinnere euch daran, dass die Chunari bereits Burgen und Tempel gebaut haben, bevor ihr das Feuer entdeckt habt."
„Und wenn unsere Wissenschaftler nicht wären, würdet ihr das noch immer tun“, ergänzte Calan.
    "Wisst ihr eigentlich, wie erbärmlich es ist, die Stärken ve rschiedener Rassen gegeneinander abzuwägen wie die Kleinkinder?", fragte Rehson. "Es gibt Arten, die uns allen überlegen sind, wie zum Beispiel die Deuceren und verschiedene Vampirarten. Und bevor du dich feierst, Walter, du gehörst nicht dazu. Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass es noch außerirdische Rassen gibt, die uns alle übertreffen. Dämonen habe ich auch noch nicht mit einberechnet."
"Wiedergänger auch nicht", fügte Lukhan hinzu.
"Die gehören auch nicht in diese Liste. Wenn man die stärksten Untoten aufzählt, kommen am Anfang immer irgendwelche Vampire. Die meisten sind zwar nicht sonderlich stark, aber manche verfügen über Kräfte, um die sie jeder Magier Horasiens beneiden würde."
"Das führt doch zu nichts", meinte Sina.
"Sagte ich das nicht eben schon?"
"Ja, aber dann hast du wieder mit deinen wissenschaftlichen Monologen angefangen, für die du so berühmt bist."
 "Wie wäre es, wenn wir die Diskussion beenden und uns in Richtung unserer Zimmer bewegen, bevor es Verletzte gibt", schlug Calan vor. "Schließlich isst auch keiner mehr. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich werde mittlerweile auch schon müde."

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