Horasia (German Edition)
verdammte Dämon?", fragte Rehson. "Er sagte doch, er sei rechtzeitig mit seinem neuen Körper da."
"Mach dir um Megewid keine Sorgen", sagte Gilran. "Der kommt noch früh genug."
Kurz darauf landeten sie vor den großen, roten Felsen an der Küste.
Die meisten der Seevögel, die auf den Felsen nisteten, waren nach dem Einschlag der Nebelgranaten fortgeflogen.
"Das schlechte an eurer Nebeltarnung ist, dass wir selbst kaum etwas sehen", meinte Sina, als sie das Flugzeug verließen.
"Wir können weit genug sehen", antwortete Walter. "Wir müssen nur die Steilküste nach einer Höhle absuchen. Vermutlich wird sie aber sehr gut versteckt sein."
Auf einmal sahen sie ein blaues Leuchten im Nebel vor ihnen. Walter hob seine Pistole.
"Ich bin es nur", antwortete eine Stimme aus dem Nebel. "Megewid. Wundert euch nicht, dass meine Stimme jetzt anders klingt. Das ist schließlich mein Kampfkörper. Als Dämon hat man so viele Vorteile. Zum Beispiel, dass man nicht immer organisch sein muss."
Jetzt trat er aus dem Nebel. Mit einem Menschen hatte Megewid außer dem Körperbau nichts mehr gemeinsam. Der Dämonenkörper war weit über zwei Meter hoch und bestand aus glänzenden Metallplatten, die durch magisches, blaues Licht zusammengehalten wurden. Megewids Kopf hatte nicht mehr die Form eines menschlichen Gesichts, sondern ähnelte eher einem Hai mit langen, metallenen Fangzähnen. Die Augen waren groß und leuchteten brennend rot.
„Was zum Teufel ist das?“, fragte George.
„Ein Carvenid“, antwortete Megewid. „Sie sind sehr selten und ihr Ursprung ist noch nicht geklärt. Vielleicht eine Kreuzung aus Dämonen und Sterblichen. Jedenfalls habe ich ihn sofort archiviert, als ich ihn vor einigen hundert Jahren gesehen habe.“
"Sieht nicht schlecht aus", meinte Calan. "Bei der Statur bekommt selbst Ausgrym Minderwertigkeitskomplexe."
"Nicht, solange ich diese Kanone habe", sagte Ausgrym und nahm das Vibanor-Gewehr vom Rücken.
"Wie süß", bemerkte Megewid lächelnd. Dann öffneten sich die Panzerplatten auf seiner Brust und ein blauer Energiestrahl schoss heraus und zertrümmerte einen herumliegenden Felsen.
"Wollen wir jetzt herumalbern oder die Welt retten?", fragte Gilran.
"Ich bin für Welt retten", antwortete Calan. "Mit herumalbern verdient man kein Geld."
"Dann fangt mal an, nach der Höhle zu suchen!", ordnete Walter an.
Sofort begannen sie, die Felswand auf Eingänge zu untersuchen. Walter stieß einen hohen Schrei aus.
"Was sollte das?", fragte Sina.
"Entweder er hat Panik oder er verwendet Echoortung", spekulierte Rehson.
"Letzteres", sagte Walter. "Ich kann mich zwar nicht in eine Fledermaus verwandeln, aber mit den verbesserten Sinnen kann ich immerhin wie eine sehen. Ideal zum Sondieren des Geländes. Begrenzt kann ich damit auch verborgene Hohlräume im Fels ausmachen, aber leider nicht sehr tief. Bis jetzt habe ich nichts gefunden."
"Und solange sich dort nichts Lebendes befindet, kann ich euch auch nicht helfen", sagte Sina.
"Aber ich vielleicht." Calan aktivierte seine Magiesicht. "Megewid, könntest du bitte etwas zur Seite gehen? Du leuchtest zu hell." Als der Dämon einige Meter in Richtung Meer gegangen war, konnte Calan sich den Felsen zuwenden. "Tot." Doch nach einiger Zeit konnte er ein schwaches Leuchten in der Ferne entdecken, das aus der Felswand kam.
"In der Richtung ist irgendwas. Da sollten wir nachsehen."
"Meinetwegen", antwortete Walter. "Ein Fels ist so gut wie der andere."
Als sie sich dem Leuchten näherten, wurde es heller und besser zu erkennen.
"Dort in der Felswand ist definitiv etwas Magisches", sagte Calan.
Rehson klopfte gegen den Fels. "Wenn du es sagst. Für mich sieht es hier genauso aus wie überall anders auch."
"Vielleicht ist der Eingang im Stein", spekulierte Lukhan.
"Dann müssen wir ihn wegsprengen", schlug Calan vor. "Können die uns von der Tiamat nicht eine Rakete schicken?"
"Damit wir mit dem Lärm die ganze Insel alarmieren?", fragte Walter. "Vergiss es. Die Haupteigenschaft von Codoneb ist, geheim zu bleiben."
"Geht bitte aus dem Weg", sagte Megewid.
Rehson trat zur Seite. Wieder öffnete der Dämon seine Brust und schoss einen Energiestrahl auf die Felswand ab. Das rote Gestein wurde auseinander gesprengt und an dem Punkt, wo der Strahl eingeschlagen hatte, sogar verflüssigt. Erneut schoss Megewid.
Dann schob er mit Magie die Gesteinsbrocken aus dem Weg, die noch vor der Felswand lagen. "Sieht es immer noch genauso aus wie
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