Horasia (German Edition)
überall anders?"
Der magische Angriff hatte eine große, schwarze Felsplatte freigelegt, die vorher vom Gestein verdeckt war. In der Mitte prangte das Logo des Ordens von Gesranun: Zwei gekreuzte Pfeile und ein Stern in ihrer Mitte.
"Sehr gut", sagte Rehson. "Und wie kommen wir da herein?"
Megewid schoss noch einen Energiestrahl ab, doch die Steinplatte gab nicht nach.
Auch den roten Blitz, den Gilran kurz darauf auf den Fels abschoss, absorbierte dieser einfach.
"Hört auf", befahl Rehson. "Das bringt nichts. Magieresistenz. Und ich bezweifle, dass uns Sprengstoff da weiterhelfen wird. Vielleicht gibt es ein Schlüsselloch oder etwas Ähnliches."
Sie besahen sich die Platte aus der Nähe. Wieder stieß Walter einen hohen Schrei aus. "Das hat keinen Zweck. Es gibt keinerlei Unebenheiten, mit Ausnahme des eingravierten Zeichens."
"Was schließen wir daraus?", fragte Rehson. "Dass diese Tür entweder nur auf etwas bestimmtes, wie zum Beispiel eine Person, ein Ereignis oder einen besonderen Gegenstand wartet, oder bloß eine Dekoration ist, die zu öffnen keinen Nutzen hat."
"Eine bestimmte Person", wiederholte Lukhan. "Einen Versuch wäre es wert."
Er trat an die Platte heran und berührte den Stern in der Mitte mit seiner Hand. Sofort war ein seltsames Geräusch zu vernehmen und die schwarze Felswand schmolz davon.
Hinter der Steinplatte befand sich ein dunkler Gang, der in die Tiefe führte.
"Wie hast du das gemacht?", fragte ihn Calan.
"Unser Hauptquartier damals hatte eine ähnliche Tür. Nur Mitglieder des Ordens konnten sie öffnen. Das scheint ein ähnliches Prinzip zu sein. Vielleicht sollten überlebende Mitglieder des Ordens diesen Ort weiterhin erreichen können."
"Dann war es wohl dieser Öffnungsmechanismus, den ich gespürt habe", vermutete Calan.
"Wie und warum auch immer, es ist offen", meinte Walter. "Wir sollten hineingehen."
"Dafür sind wir schließlich hergekommen", sagte Sina.
Calan sah den dunklen Gang hinunter. "Hat jemand Taschenlampen?"
Gilran beschwor drei fliegende Lichtkugeln. "Genügt das?"
"Ich hoffe es. Wie lange halten die?"
"Eine Viertelstunde, wenn ich sie nicht zusätzlich mit Energie auflade. Aber das kann ich ständig machen. Mach dir keine Sorgen."
Als sie in die Höhle hinunterstiegen, flogen die Lichter über ihnen.
Zuerst führte der Gang einfach schräg nach unten. Nach vielleicht zwanzig Metern machte er eine Kurve und mündete in einen riesigen Raum. Als sie eintraten, entzündeten sich unter der Decke von selbst etliche bleiche Lichter.
"Das funktionierte damals schon ohne Lichtschalter?", scherzte Rehson.
"Das ist Magie", erklärte Gilran.
"Ich hätte als Innenarchitekt eher fluoreszierende Pilze verwendet. Magie ist manchmal zu unzuverlässig."
"Hier funktioniert sie aber hervorragend."
Die Wände, der Boden und die Decke des Raumes schienen aus demselben schwarzen Gestein zu bestehen wie die Felsplatte, die ihnen den Eintritt verwehrt hatte. In der Mitte des Raumes floss ein flacher Bach, über den zwei kleine Brücken führten.
Mehrere steinerne Säulen stützten die hohe Decke. Auf einem Podest in der Mitte des Baches stand eine eigenartige Statue, die einem Chunari mit Flügeln und Klauen ähnelte.
"Sieht wirklich schön aus", sagte Sina. "Aber wo finden wir das Namerdium?"
"Vermutlich im nächsten Raum", antwortete Lukhan und deutete auf die gegenüberliegende Wand, wo sich wieder ein Zeichen wie beim Eingang befand. Vor der mit dem Zeichen versehenen Wand war ein Podest aus dem Fels gehauen, das über eine Treppe zu erreichen war.
"Und dort hinten erreicht man diesen wohl", vermutete Gilran.
"Seid vorsichtig", warnte sie Rehson. "Es gibt immer noch diese Geschichte von dem Wächter, der das ganze bewacht."
"Hier ist aber nichts Magisches", sagte Calan. "Ich hätte es bemerkt."
"Und außer uns keine höheren Lebewesen", ergänzte Sina.
"Dieser Raum ist sauber", bestätigte Megewid. "Wir sollten uns weiter umsehen."
"Hier liegt ein Skelett", bemerkte Ausgrym.
Die anderen kamen sofort herbeigerannt. Hinter einer Säule lag ein relativ vollständiges Skelett, dessen Schädel zertrümmert war. Das Skelett gehörte augenscheinlich weder einem Menschen noch einem der horasischen Völker. Für jedes von diesen war es zu groß und das, was von dem Schädel übrig war, hatte eine falsche Form.
"Was ist das?", fragte Calan.
"Ein Dämon", spekulierte Rehson. "Arme Kreatur. Man hat ihm den Schädel eingeschlagen. Wenigstens eine relativ
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