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Horasia (German Edition)

Horasia (German Edition)

Titel: Horasia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif Inselmann
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schmerzlose Todesursache."
"Beides falsch", sagte Lukhan. "Das hier sind die Reste von Veluzar, der Geißel des Ordens von Gesranun. Kein anderes Wesen hatte einen derartig geformten Schädel. Ich bin froh, endlich die Bestätigung seines Todes zu haben. Ein anderer Dämon kann es nicht sein. Die Körper von Dämonen zerfallen nach ihrer Vernichtung schnell. Veluzar war irgendwie anders. Soweit ich weiß, ließ er sich auch nicht bannen. Und die Todesursache war nicht der Schädelbruch."
"Du meinst, dass man ihm post mortem den Kopf zertrümmert hat? Wie kommst du darauf?"
"Wieder falsch. Veluzar hat damals ganz andere Sachen ausgehalten. Ich habe ihm selbst einmal den Schädel gespalten. Und wisst ihr, was er gemacht hat? Er hat mir das Schwert mit einer Kopfbewegung aus der Hand gerissen, es zerbrochen und mich mit dem hinteren Stück erdolcht. Eine meiner letzten alten Erinnerungen. In diesem Fall hat er mit zerschlagenem Schädel weitergekämpft. Er hat zweifellos noch gelebt, als ihm jemand die Seele ausgesaugt hat."
"Woher willst du das wissen?"
"Ich bin einer der mächtigsten Totenbeschwörer der Welt. Ich kann mit Leichtigkeit die Todesursache eines Toten bestimmen. Aber bevor ihr von dieser Sache Albträume bekommt, muss ich noch ergänzen, dass Veluzar keinen Schmerz empfinden konnte. Die sichtbare Verletzung wird ihn höchstens gestört haben, weil sie das Sehvermögen beeinträchtigt. Ich frage mich nur, wer das getan hat. Kein mir bekanntes Wesen, außer vielleicht Tar-Urth und Giznar, konnte Veluzar im Zweikampf besiegen. Selbst bei dem Meister wäre ich mir nicht sicher."
"Sollen wir jetzt Angst bekommen?", fragte George.
"Gesunde Vorsicht genügt vollkommen."
Bevor sie weitergingen, trat Lukhan noch einmal gegen das Skelett. "Das ist dafür, dass du mich umgebracht hast!"
"Könnte man das nicht auch als Aufstieg sehen?", fragte Sina.
"Ich kann nicht mehr essen, ich fühle kaum noch etwas, ich habe das Aussehen einer vertrockneten Mumie. Das soll ein Aufstieg sein? Nur für etwas übernatürliche Stärke und Unsterblichkeit, wenn man das so sagen kann?"
"Und was ist mit den Totenbeschwörer-Fähigkeiten?"
"Die hatte ich auch schon im Leben."
"Sei froh, dass du kein Vampir bist", meinte Rehson. "Du kannst wenigstens ins Sonnenlicht. Vampire brauchen dann mächtig starke Sonnencreme."
"Es gibt Vampir-Sonnencreme?", fragte Walter.
"Habe ich entwickelt. Die Nachfrage ist aber recht gering."
"Lass uns weitersuchen", drängte Gilran. "Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!"
"Eigentlich schon."
"Klappe, Rehson."
"Wir sollten uns nun dem anderen Raum zuwenden", schlug Calan vor.
Lukhan lief bereits über eine der Brücken zum Zeichen an der gegenüberliegenden Wand.
Als Calan den ersten Fuß auf die Brücke setzte, ertönte auf einmal ein Grollen.
"Was war das?", fragte er.
Sina deutete panisch auf den Bach. Die Statue, die auf dem Podest gestanden hatte, war herabgesprungen. Als sich beim Aufprall der Staub löste, erkannte Calan, dass es gar keine Statue war. Jetzt ließ sich auch die eigentliche Farbe erkennen: Es war leuchtend blaugrau und glitzerte an manchen Stellen leicht. Das seltsame Wesen sprang mit einem einzigen Sprung auf die Brücke und hieb mit den riesigen, klauenbewehrten Händen nach Calan. Dem ersten Schlag konnte er knapp ausweichen. Mit dem linken Fuß trat Calan zu, doch seine lange Fußklaue prallte wirkungslos von der Haut des Wesens ab. Da wurde dieses plötzlich von mehreren kleinen Geschossen getroffen, die beim Aufprall explodierten. Durch die Wucht der Explosion verlor es das Gleichgewicht und stürzte von der Brücke.
Rasch lud Walter seine Waffe nach, mit der er das Wesen niedergeschossen hatte.
"Ich glaube, das ist der Wächter", rief Lukhan und zog sein Schwert. "Vermutlich haben wir keine Chance. Das Ding hat schon Veluzar erledigt."
"Der hatte auch keine 15 Millimeter-Geschosse", meinte Ausgrym. Als der Wächter aus dem Graben hervor kletterte, traf ihn eine Salve von Ausgryms Geschossen. Die Treffer warfen ihn zwar immer wieder zurück, doch keiner verursachte eine sichtbare Verwundung. George verwandelte sich in seine Schnabeltier-Gestalt und stürzte sich auf den Wächter. Mit dem Schnabel umklammerte er den rechten Arm des Wesens. Der linke allerdings boxte immer wieder mit der Stärke und Präzision einer Maschine in den Bauch des Wandelwesens, bis dieses sich verletzt von dem Feind lösen musste.
"Das ist seltsam", rief Sina. "Ich kann dieses

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