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Hornblower 01 - Fähnrich zur See Hornblower

Hornblower 01 - Fähnrich zur See Hornblower

Titel: Hornblower 01 - Fähnrich zur See Hornblower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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aus einer Richtung zu kommen schienen, so lag das offenbar daran, daß sie um das äußere Ende der Teufelszähne herumschwenkten. Damit kamen sie für das Boot ungefähr querein und zwangen zu besonderer Vorsicht beim Steuern. Es galt jedesmal aufzudrehen, um einer anrollenden See mit dem Bug zu begegnen und dann sofort wieder auf den alten Kurs zu gehen, um sich wieder ein paar kostbare Meter gegen den Wind voranzuarbeiten. Hornblower nahm sich einen Augenblick Zeit, um einen Blick auf die Männer an den Riemen zu werfen, die Sekunde um Sekunde ihr Letztes an Kraft hergeben mußten. Hol - weg! Hol - weg! Es war erstaunlich, was Herz und Muskeln dieser Menschen hergaben.
    Immer näher kamen sie dem Wrack. Wenn es Gischt und Wind erlaubten, konnte Hornblower jetzt schon die ganze Länge des geneigten Decks überblicken. Er sah auch die Menschen, die am Schott des Achterdecks kauerten, einer von ihnen winkte sogar herüber. Aber schon im nächsten Augenblick mußte er auf etwas ganz anderes achten. Plötzlich tauchte nämlich keine zwanzig Meter voraus ein merkwürdig gezacktes Ungetüm aus der Tiefe. Eine Sekunde lang konnte er sich nicht vorstellen, was das war, dann erschien es von neuem, und jetzt wußte er gleich Bescheid: es war das Fußende eines gebrochenen Mastes, dessen Topp noch mit einem einzelnen, heilgebliebenem Want am Schiff festhing. Der Mast war ein Stück nach Lee abgetrieben und tanzte nun in der See auf und nieder, als drohte ihnen ein Meergott mit zorniger Faust aus der Tiefe.
    Hornblower machte den Bootssteurer auf das unheildrohende Ding aufmerksam, und dieser nickte zum Zeichen, daß er gesehen hatte. Sein entsetztes »Nombre de Dios!« verwehte ungehört im Sturm.
    Sie hielten gut frei von dem gefährlichen Rundholz. Als sie langsam, langsam daran vorüberkamen, konnte Hornblower sehen, wie es um ihre Fahrt bestellt war, da dieses festverankerte Objekt eine sichere Schätzung erlaubte. Er mußte feststellen, daß sie mit jedem Schlag nur ein paar armselige Zoll vorwärts kamen, obwohl sich die Männer wie toll in die Riemen legten, ja, daß das Boot zuweilen sogar stand oder gar achteraus sackte, wenn es von einer besonders heftigen Bö gefaßt wurde, als ob die peitschenden Schläge der Riemen überhaupt keine Wirkung hätten. So war jeder Zoll, der sie dem Ziel näher brachte, mit einer Unsumme von Kraftaufwand erkauft.
    Jetzt hatten sie den Mast endlich hinter sich und kamen dem gesunkenen Vorschiff immer näher. Zugleich waren sie auch den Teufelszähnen so nahe gekommen, daß sie jedesmal mit Gischt überschüttet wurden, wenn wieder ein neuer Brecher gegen die Außenkante des Riffs andonnerte. Im Boot schwappte das Wasser schon einen Fuß hoch von einem Ende zum anderen, aber an Ausösen war natürlich nicht zu denken, zumal jetzt der schwierigste Teil des ganzen Unternehmens bevorstand. Es galt nämlich, von der Seite her so dicht an das Wrack heranzukommen, daß die Überlebenden von Bord geholt werden konnten, aber ohne daß sich dabei das Boot etwa die Planken eindrückte. Rings um das Achterschiff des Wracks drohten allenthalben gefährliche Felsen, vorn ragte zwar die Back noch aus dem Wasser, aber das konnte nichts nützen, weil die Seen zuweilen über den vorderen Teil des Mitteldecks spülten. Das Schiff lag etwas nach Backbord, also nach ihrer Seite zu über, was das Herankommen etwas leichter machte. Im Wellental, unmittelbar ehe der nächste Brecher auf das Riff traf, erreichte das Wasser um das Wrack seinen tiefsten Stand. Auch dann waren mittschiffs neben dem Rumpf keine Felsen zu erkennen, wovon sich Hornblower hochaufgerichtet und mit gerecktem Hals überzeugte. Es war nicht schwer, den Bootssteurer genau dorthin einzuwinken. Als das Boot näher kam, gab er mit den Armen Zeichen, um die kleine Schar am Schott des Achterdecks aufmerksam zu machen, und deutete auf die Stelle, die das Boot ansteuerte. Wieder brandete eine See donnernd über das Riff, brach über das Heck des Wracks und füllte dabei das Boot bis fast zum Dollbord mit Wasser. Wirbelnde Strömungen rissen es zurück und dann wieder voraus, aber die Fässer hielten es über Wasser, und Geschick, Kraft und Erfahrung der Bootsgäste und des Mannes am Steuerriemen bewahrten es davor, entweder am Wrack oder an den Felsen zu zerschellen.
    »Jetzt!« schrie Hornblower hinüber - es machte nichts aus, daß er in diesem entscheidenden Augenblick Englisch sprach.
    Das Boot schoß vorwärts, die Überlebenden lösten

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