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Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur

Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur

Titel: Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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die Bucht einlaufen sah.«
    »Danke, Sir, mein Chef ist Kapitän Graham Moore von der Indefatigable .«
    Hornblower steckte den Bericht in die Tasche. Aus der Kajüte nebenan hatte er schon eine ganze Weile Geräusche und unterdrückte Stimmen gehört. Natürlich wußte er sofort, was die Ursache dieser Unruhe war. Jetzt klopfte es sogar an der Tür, und Bush steckte den Kopf herein. »Einen Augenblick bitte, Mr. Bush, Sie wissen doch, daß ich beschäftigt bin. Wie meinten Sie eben, Mr. Carron?«
    Bush war der einzige Mann an Bord, der es wagen durfte, den Kommandanten bei einer so wichtigen Besprechung zu stören, und auch für ihn ging das nur an, wenn er den Fall für besonders dringend hielt. »Nach dem Gesagten halte ich es für das beste, wenn Sie noch in dieser Stunde den Hafen verlassen.«
    »Jawohl, Sir. Ich hatte allerdings gehofft, daß Sie heute Abend mit mir soupieren würden.«
    »Die Pflicht geht vor. Ich danke Ihnen für Ihre freundliche Absicht.
    Jetzt fahre ich gleich an Land und werde bei den spanischen Hafenbehörden sofort alles Nötige veranlassen. Bald kommt die Landbrise auf, so daß Sie leicht in See gelangen.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Machen Sie also alles klar zum Ankerlichten.
    Die›Vierundzwanzig-Stunden-Regel‹ist Ihnen doch bekannt?«
    »Jawohl, Sir.«
    Nach den Neutralitätsbestimmungen durfte ein Schiff einer kriegführenden Nation einen neutralen Hafen erst verlassen, wenn seit dem Auslaufen eines feindlichen Schiffes volle vierundzwanzig Stunden verstrichen waren.
    »Von der Felicite werden die Dons wohl nicht erzwingen wollen, daß sie so lange wartet, wohl aber von Ihnen, wenn Sie dem Franzosen den Vortritt lassen. Im Augenblick treiben sich zwei Drittel der Besatzung der Felicite in den Tavernen von Cadiz herum, darum gilt es für Sie, die Gelegenheit zu nutzen.
    Ich werde die Dons energisch an die›Vierundzwanzig-Stunden-Regel‹erinnern, wenn sie Ihnen zu folgen versucht. Zum mindesten halte ich sie dadurch auf. Die Dons möchten es auf keinen Fall mit uns verderben, solange ihre Flora noch in See ist.«
    »Jawohl, ich habe verstanden, besten Dank, Sir.« Bei den letzten Worten hatte sich Carron bereits erhoben, und Hornblower folgte seinem Beispiel.
    »Rufen Sie das Boot des Konsuls längsseit«, sagte Hornblower, als sie auf das Achterdeck hinaustraten.
    Bush wollte immer noch etwas sagen, aber Hornblower achtete nicht auf ihn. Auch als Carron bereits von Bord war, hatte er noch einen Befehl bereit, der Bush von seinem Vorhaben abhielt. »Bitte lichten Sie den Backbordanker und hieven Sie den Steuerbordanker kurzstag.«
    »Aye, aye - darf ich Ihnen etwas melden, Sir?«
    »Das soll ganz leise geschehen, Mr. Bush, kein Gepfeife, keine Befehle, die man auf der Felicite hören kann. Stellen Sie zwei zuverlässige Leute an das Spill, die mit alten Lappen das Klicken der Fallen dämpfen. Ich will keinen Laut hören.«
    »Aye, aye, Sir - aber...«
    »Bitte übernehmen Sie dabei persönlich die Aufsicht, Mr. Bush.« Niemand anderer wagte es, den Kommandanten anzusprechen, als er nun in der warmen Nacht auf dem Achterdeck auf und ab schritt. Sehr bald erschien dann der Lotse, offenbar war es Carron gelungen, das übliche Tempo der spanischen Ämter zu beschleunigen. Rasch waren die Marssegel gesetzt, der Anker aufgehievt, und schon glitt die Hotspur mit dem ersten Hauch der nächtlichen Landbrise wieder zur Bucht hinaus. Hornblower achtete dabei sehr genau auf den Lotsen, denn offenbar hätte der Zwiespalt, in dem sich die Spanier befanden, eine einfache Lösung gefunden, wenn die Hotspur beim Auslaufen auf Grund geraten wäre. Hornblower war jedenfalls entschlossen, dafür zu sorgen, daß Absichten dieser Art von vornherein zum Scheitern verurteilt waren. Erst als der Lotse von Bord war und die Hotspur mit Südwestkurs in die See hinaussteuerte, nahm er sich die Zeit, Bush anzuhören.
    »Sir, Doughty ist weg!«
    »Was sagen Sie: weg?«
    Auf dem Achterdeck war es so finster, daß man Hornblowers Miene nicht sehen konnte; er gab sich die größte Mühe, daß auch seinem Tonfall nichts anzumerken war.
    »Jawohl, Sir, er muß sich durch das Heckfenster Ihrer Kajüte davongemacht haben. Wahrscheinlich ist er an den Fingerlingen des Ruders ins Wasser hinuntergestiegen, dicht unter dem Heck, wo ihn niemand sehen konnte. Dann ist er offenbar schwimmend auf und davon, Sir.«
    »Eine böse Sache, Mr. Bush. Ich bin sehr ungehalten. Der Schuldige wird mir dafür gradestehen.«
    »Nun,

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