Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur

Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur

Titel: Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
Vom Netzwerk:
- friedlich beigedreht, aber jede Minute bereit, der Hotspur und den beiden Fregatten Doris und Najade zu Hilfe zu kommen, wenn die Franzosen je den Versuch unternahmen, diese frechen Späher zu verjagen.
    Aus dreien dieser Schiffe hatte das Küstengeschwader bisher bestanden, ein viertes kam, wie Hornblower sofort entdeckte, eben hart am Wind langsam näher, um es zu verstärken.
    Unwillkürlich warf Hornblower sofort einen Blick nach dem Petit Minou. Wie erwartet tanzten dort die Arme des Semaphors schon wieder lustig auf und ab.
    Die Ausguckposten signalisierten der französischen Flotte, daß ein viertes Schiff zum Küstengeschwader stieß. Jede, auch die unbedeutendste Bewegung der britischen Streitkräfte wurde von dort oben sofort bemerkt und gemeldet, so daß der französische Admiral bei sichtigem Wetter binnen weniger Minuten genau unterrichtet war. Das war ein unhaltbarer Zustand, denn dieser Meldedienst kam vor allem den Küstenseglern zugute, die ständig versuchten, durch die Passage du Raz von Süden her heimlich nach Brest zu gelangen. Gegen diese Signalstation mußte unbedingt etwas unternommen werden. Bush brachte grade Foreman in Schwung, den er - mit mehr oder weniger Geduld - zum Signaloffizier der Hotspur ausbildete. »Na, haben Sie das Erkennungssignal noch immer nicht?« fragte er. Foreman starrte angestrengt durch den Kieker, er hatte noch nicht gelernt, das linke Auge offen zu lassen, während er mit dem rechten durchs Glas blickte. Es war auch wirklich nicht einfach, die Flaggen abzulesen, da der Wind fast genau von dem einen Schiff auf das andere zu stand.
    »Neunundsiebzig, Sir«, meldete Foreman endlich.
    »Sieh einer an, es stimmt sogar«, staunte Bush. »Aber weiter, weiter, was tun Sie jetzt?«
    Foreman schnalzte mit den Fingern, als es ihm einfiel. Er eilte zum Signalbuch, das seinen Platz im Kartenhaus hatte. Als er darin blätterte, rutschte ihm der Kieker unter dem Arm heraus und fiel polternd an Deck. Er hob ihn rasch wieder auf und hatte auch alsbald gefunden, was er suchte. Schon wollte er sich wieder an Bush wenden, aber der wies ihn durch einen stummen Wink mit dem Daumen an Hornblower. »Es ist die Tonnant , Sir.«
    »Aber, Mr. Foreman, haben Sie denn alles vergessen?
    Machen Sie Ihre Meldung vollständig, wie es sich gehört.«
    »Die Tonnant , Sir, vierundachtzig Geschütze, Kommandant Kapitän Pellew.«
    Hornblower blieb stumm und sah ihn mit unbewegter Miene an. Da fiel ihm ein, was er noch hinzuzusetzen hatte: »Tritt zum Küstengeschwader.«
    »Danke, Mr. Foreman«, sagte Hornblower mit vollendeter Förmlichkeit. Schon im nächsten Augenblick nahm sich Bush den Ärmsten aufs neue vor. Er schrie ihn so laut an, als stünde er vorn auf der Back und nicht nur drei Meter vor ihm.
    »Mr. Foreman! Sehen Sie nicht, daß die Tonnant signalisiert?
    Nun aber dalli!«
    Foreman stürzte an die Reling und hob das Glas ans Auge.
    »Es ist an uns!« rief er.
    »Habe ich schon vor fünf Minuten gesehen. Lesen Sie ab, was das Signal bedeutet.«
    Foreman starrte wieder durch den Kieker, eilte zum Buch und versicherte sich dann noch einmal, daß er richtig gesehen hatte.
    Bush raste vor Ungeduld, als er endlich fertig war. »Es heißt:›Sendet Boot‹, Sir.«
    »Natürlich heißt es das. Habe ich Ihnen nicht gesagt, Sie sollten diese immer wiederkehrenden zweistelligen Signale endlich auswendig lernen? Zeit genug hatten Sie dazu.« Zu Hornblower gewandt fuhr er dann fort: »Sir, Signal der Tonnant :›Sendet Boot‹«
    »Danke, Mr. Bush, zeigen Sie›Verstanden‹und lassen Sie das Heckboot klar machen.«
    »Aye, aye, Sir. - Mr. Foreman, heißen Sie›Verstanden‹!« Eine Sekunde später brüllte Bush von neuem los: »Nicht diese Flaggleine, du Rind... Sie gedankenloser Mensch, Verzeihung junger Herr, Sie! Merken Sie denn nicht, daß die Tonnant unser Signal nicht sehen kann, wenn Sie es hinter dem Kreuzmarssegel setzen? Dort, an der Großmarsrah muß es geheißt werden! Los!«
    Bush blickte Hornblower wortlos an und zuckte resigniert die Achseln. Das sollte wohl heißen, daß er die Hoffnung aufgab, solchen Nullen von Untergebenen etwas Vernünftiges beizubringen, aber es konnte ebenso gut sein, daß sich seine stumme Geste auf Hornblowers unglaubliche Marotte bezog, zu verlangen, daß man diesen Foreman einen »jungen Herrn« nannte, statt ihn mit den kräftigen Ausdrücken zu bedenken, die er verdiente. Jetzt wandte er sich ab und verfolgte mit kritischem Blick, wie Cummings eben

Weitere Kostenlose Bücher