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Hornblower 04 - Hornblower wird Kommandant

Hornblower 04 - Hornblower wird Kommandant

Titel: Hornblower 04 - Hornblower wird Kommandant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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Tauchen. Eine Stunde später saß er mit einem türkischen Mudir beim Kaffee, und in der nächsten hatte er sich mit dem Gerät für Unterwassersprengungen zu befassen. Wenn Abwechslung die Würze des Lebens war, dachte er, dann konnte man sein augenblickliches Dasein in der Tat mit einem orientalischen Curry vergleichen.
    »Auf Riemen!« kommandierte Hornblower, und die Gig trieb langsam auf die verankerte Planke zu, die die am leichtesten zugängliche Stelle des Wracks bezeichnete.
    Looney verstand sein Geschäft. Das eingenähte Pulverfaß lag neben ihm, es war in das Ende einer langen Leine eingeknotet.
    Looney nahm ein anderes, kurzes Stück Leine, befestigte das eine Ende an dem Faß, nahm die Bucht um die Bojenleine herum und befestigte dann auch das zweite Ende am Faß. Dann überzeugte er sich, daß das freie Ende des Luntenschlauches sicher an der leeren Tonne befestigt war, die es nachher an der Oberfläche halten sollte. Als alles klar war, gab er einem seiner beiden Gehilfen mit zwitschernder Stimme einen Befehl, worauf dieser aufstand und seine Kleider ablegte. Looney selbst versuchte unterdessen das Pulverfaß anzuheben, aber es war für seine spindeldürren Arme zu schwer.
    »Helft ihm«, befahl Hornblower den beiden vordersten Bootsgästen. »Achtet darauf, daß die Leine klar ist und daß vor allem der Schlauch klar ausläuft.«
    Unter Looneys Leitung wurde das Pulverfaß hochgelüftet und über die Bordwand gehoben.
    »Fier langsam weg - langsam!« rief Hornblower.
    Es war ein spannender Augenblick - der wievielte allein an diesem Tag -, als das Pulverfaß unter der windbewegten Wasserfläche verschwand. Die Matrosen fierten langsam die Leine, an der es hing, der Luntenschlauch lief gleichmäßig mit aus. Die Bucht, die Looney um die Bojenleine genommen hatte, bewirkte, daß das Faß an der richtigen Stelle unten ankam.
    »Grund, Sir«, meldete ein Matrose, als die Leine in seiner Hand lose kam. Einige Fuß von dem Schlauch waren noch im Boot nachgeblieben. Der Taucher saß bereits auf dem gegenüberliegenden Setzbord, er trug ein Messer an einer Schnur um die nackten Hüften und hielt die Kanonenkugel in den Händen, die Looney ihm gereicht hatte. Nun ließ er sich über Bord gleiten und verschwand in der Tiefe. Jetzt hieß es warten, bis er wieder hoch kam, wieder warten, bis der nächste verschwand und wieder erschien, und nochmals warten, bis Looney selbst getaucht war. Noch ein zweites Mal tauchte einer um den anderen auf den Grund, da es offensichtlich nicht so einfach war, das Faß genau an die richtige Stelle an der Vorkante des Achterdecks der Speedwell zu bringen. Doch am Ende schien dort unten alles in Ordnung zu sein. Jetzt kam Looney nach einer besonders langen Tauchzeit wieder hoch. Er war so ausgepumpt, daß er ins Boot gezogen werden mußte und hier eine Weile keuchend liegenblieb, bis er wieder zu Kräften kam.
    Dann setzte er sich auf und zeigte Hornblower die unmißverständliche Geste des Feuerschlagens mit Flintstein und Stahl.
    »Schlagen Sie Feuer«, sagte Hornblower zu Leadbitter - er selbst hatte sich sein Leben lang vergeblich bemüht, den richtigen Kniff dabei herauszufinden. Leadbitter öffnete die Zunderschachtel und schlug. Schlug einmal, zweimal und hatte schon beim sechsten Male Erfolg. Er beugte sich nieder und blies den Funken im Zunder zu heller Glut. Dann griff er zu einem Stückchen Zündschnur und entzündete sie daran. Als er auch sie angefacht hatte, blickte er Hornblower in Erwartung seiner weiteren Befehle an.
    »Ich will selbst anstecken«, sagte Hornblower.
    Leadbitter gab ihm die Lunte, Hornblower hielt sie noch eine Sekunde in der Hand, um rasch noch einmal zu überprüfen, ob alles klar war. Er bebte innerlich vor Erregung.
    »Die Tonne klar zum Aussetzen«, sagte er. »Leadbitter, halten Sie den Stöpsel bereit.« Aus dem Luntenschlauch hingen vier bis fünf Fuß Schnelllunte. Als Hornblower seine Glut daran hielt, fing sie in Sekundenschnelle Feuer. Er konnte verfolgen, wie der Funke an der Schnellunte entlanglief und im Schlauch verschwand.
    »Stöpseln Sie dicht«, sagte er. Leadbitter zwängte sogleich den hölzernen Stöpsel in die Mündung des Schlauches und zermahlte dabei die mürbe Asche der verbrannten Zündschnur.
    Einen Fuß in fünf Sekunden legte die Glut jetzt hoffentlich im Schlauch zurück, tiefer und immer tiefer, bis hinab auf den Grund der See. Am anderen Ende, dicht am Pulverfaß, schloß sich noch ein Fuß langsam brennender

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