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Hornblower 07 - Unter wehender Flagge

Hornblower 07 - Unter wehender Flagge

Titel: Hornblower 07 - Unter wehender Flagge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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Pferden, und Hornblower entsann sich, daß es Männern, die frisch von der See kamen, stets so vorkam. Die Lichter Whitehalls schienen auffallend hell zu sein. Im Kriegsministerium wurde er von einem jungen Lord empfangen, der ihm auf den ersten Blick sehr gut gefiel. Palmerston hieß der Unterstaats-Sekretär. Er stellte eine ganze Reihe intelligenter Fragen, die sich auf die Stimmung in Frankreich, die letztjährige Ernte und auf Einzelheiten der Flucht Hornblowers bezogen. Er nickte zustimmend, als Hornblower es ablehnte, den Namen des Mannes zu nennen, der ihn beherbergt hatte.
    »Selbstverständlich«, meinte er. »Sie fürchten, daß irgendein Idiot nicht den Mund halten könnte und Ihr Wohltäter infolgedessen erschossen würde. Vermutlich würde das geschehen. Ich werde Sie daher nur dann danach fragen, wenn es für uns von größter Wichtigkeit sein sollte, aber dann könnten sie sich auf unsere Verschwiegenheit verlassen. Und was wurde aus jenen Kettensträflingen?«
    »Der Erste Offizier der Triumph presste sie zum Marinedienst, Mylord.«
    »Dann sind sie also seit drei Wochen Matrosen an Bord eines Schiffes Seiner Majestät? Nun, ich glaube, ich wäre lieber Galeerensklave.«
    Hornblower freute sich, daß er jemanden in so hoher Stellung kennenlernte, der Verständnis für die Härten des Dienstes aufbrachte.
    »Ich werde bei der Admiralität durchdrücken, daß sie entlassen und hierhergebracht werden, denn ich habe eine bessere Verwendung für die Leute«, erklärte Lord Palmerston.
    Ein Diener brachte ein Briefchen, das der Unterstaatssekretär sofort öffnete.
    »Seine Königliche Hoheit befiehlt Sie zu sich«, sagte er. »Ich danke Ihnen für Ihren Besuch, Herr Kapitän. Hoffentlich werde ich binnen kurzem abermals das Vergnügen haben, Sie zu sehen.
    Droben im Norden hat es Arbeiterunruhen gegeben, und im Unterhaus hat die Linke Spektakel gemacht. Ihr Eintreffen kommt daher sehr gelegen. Guten Abend, Herr Kapitän.«
    Diese letzten Worte verdarben den ganzen Eindruck. Lord Palmerston, der einen neuen Feldzug gegen Bonaparte plante, gewann Hornblowers Hochachtung, aber Lord Palmerston, der in der gleichen Weise wie Frere die innerpolitischen Folgen der Rückkehr Hornblowers abwog, verlor sie wieder.
    »Was wünscht Seine Königliche Hoheit denn von mir?« fragte er, als sie wieder die Treppen hinunterstiegen.
    »Das soll eine Überraschung für Sie sein«, erwiderte Frere verschmitzt. »Vielleicht müssen Sie sogar bis zum morgigen Lever warten, um dahinterzukommen. Zu so vorgerückter Stunde ist unser Prinny, unser Prinzregent, zuweilen nicht nüchtern genug. Überhaupt werden Sie merken, daß man des Taktgefühls bedarf, wenn man ihm gegenübersteht.«
    Etwas verwirrt dachte Hornblower daran, daß er erst heute früh in völliger Ungewissheit dem Spruch des Kriegsgerichts entgegengesehen hatte. So viel war heute bereits geschehen. Die Erlebnisse überstürzten sich. Elend und bedrückt fühlte er sich.
    Und Lady Barbara und sein Söhnchen weilten in der Bond Street, wenige hundert Meter von ihm entfernt.
    »Wie spät ist es eigentlich?« fragte er.
    »Zehn Uhr. Der junge Palmerston macht lange Arbeitsstunden im Kriegsministerium. Er hat einen unbändigen Schaffensdrang.«
    »Hm.«
    Gott mochte wissen, wann er wieder den Palast verlassen durfte. Jedenfalls musste er bis morgen warten, ehe er in der Bond Street vorsprechen konnte. Vor dem Portal des Ministeriums wartete ein Wagen. Kutscher und Diener trugen die königlichen Livreen.
    »Vom Lordkanzler geschickt«, erläuterte Frere. »Nett von ihm.«
    Er schob Hornblower ins Innere und stieg selbst ein.
    »Sind Sie Seiner Königlichen Hoheit schon jemals begegnet?« erkundigte er sich.
    »Nein.«
    »Aber Sie waren bereits bei Hofe?«
    »An zwei Levers nahm ich teil. Im Jahre 98 wurde ich dem König Georg vorgestellt.«
    »Ah! Prinny ähnelt seinem Vater sehr wenig. Vermutlich kennen Sie aber Clarence, wie?«
    »Ja.«
    Der Wagen hielt vor einem hellerleuchteten Portal. Eine ganze Gruppe von Lakaien eilte herbei, ihnen behilflich zu sein.
    In der glitzernden Vorhalle ließ jemand, der eine Uniform anhatte und einen weißen Stab in der Hand hielt, prüfend den Blick über Hornblowers Erscheinung gleiten.
    »Hut unter den Arm«, flüsterte er. »Bitte mir zu folgen.«
    »Herr Kapitän z. S. Hornblower, Mr. Hookham Frere«, meldete eine Stimme.
    Der saalartige Raum erstrahlte im Licht unzähliger Kerzen.
    Am Ende des langgestreckten polierten Fußbodens

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