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Hornblower 08 - Der Kommodore

Hornblower 08 - Der Kommodore

Titel: Hornblower 08 - Der Kommodore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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Flagge unter Weiß, Sir«, meldete Hurst ohne Zögern. Das dritte Fahrzeug folgte in größerem Abstand, und seine Flagge war entsprechend schwerer zu erkennen.
    »Ich glaube, das ist ein Franzose«, sagte Hurst. Der erste der drei kam nun schnell näher.
    Als der Bootsmannsstuhl aufgelaufen wurde, saß darin ein großer, wohlbeleibter Herr, der krampfhaft seinen Schiffshut festhielt. Er trug einen blauen Rock mit goldenen Knöpfen und Epauletten. Als er endlich an Deck stand, rückte er sein Säbelkoppel und seine Halsbinde zurecht, dann erst zog er zur Begrüßung seinen Hut, einen Schiffshut mit weißer Feder und schwedischer Kokarde, und nahm ihn mit feierlicher Verbeugung vor die Brust: »Baron Basse« stellt er sich vor.
    Hornblower erwiderte die Verbeugung:
    »Kapitän Sir Horatio Hornblower, Kommodore dieses Geschwaders.« Basse hatte schwere Hängebacken, eine große Hakennase und kalte graue Augen. Offenbar konnte er nur mühsam erraten, was Hornblower sagte. »Sie werden kämpfen?« brachte er endlich mit Anstrengung heraus. »Ich verfolge ein Kaperschiff unter französischer Flagge«, begann Hornblower, begriff aber sogleich, daß er sich nicht auf englisch verständlich machen konnte, wenn er seine Worte mit diplomatischer Vorsicht wählen wollte. Deshalb unterbrach er sich. »Hier, wo ist Mr. Braun?« Der Dolmetscher trat herzu und gab auf schwedisch eine kurze Erklärung über seine Person.
    Hornblower beobachtete die Blicke, die die beiden dabei miteinander wechselten; das waren politische Todfeinde, die sich hier auf dem verhältnismäßig neutralen Boden eines britischen Kriegsschiffes gegenüberstanden. Basse zog einen Brief aus der Tasche und gab ihn Braun, der ihn las und Hornblower weiterreichte:
    »Ein Akkreditiv des Generalgouverneurs von Schwedisch-Pommern«, erklärte er, »des Inhalts, daß dieser Herr, Baron Basse, sein volles Vertrauen besitzt.«
    »Ich verstehe«, sagte Hornblower.
    Basse redete bereits mit raschen Worten auf Braun ein. »Er sagt«, erklärte Braun, » daß er wissen möchte, was Sie unternehmen wollen.«
    »Sagen Sie ihm«, sagte Hornblower, »dies hänge ganz davon ab, was die Schweden tun. Fragen Sie ihn, ob Schweden neutral ist.« Die Antwort war jedenfalls kein einfaches ›Ja‹oder›Nein‹ .
    Basse gab vielmehr eine längere Erklärung ab.
    »Er sagt, Schweden sei alles daran gelegen, mit der ganzen Welt in Frieden zu leben«, sagte Braun.
    »Sagen Sie ihm, daß heiße doch nichts anderes, als daß es neutral sein wolle. Jeder Neutrale habe Vorrechte, aber auch ganz bestimmte Verpflichtungen. Da drüben liegt ein Kriegsschiff unter französischer Flagge. Sein Kommandant muß davon in Kenntnis gesetzt werden, daß ihm der Aufenthalt in schwedischen Gewässern nur für eine bestimmte, begrenzte Zeit gestattet ist, und ich selbst muß davon unterrichtet werden, welche Frist ihm gewährt wird.« Als Braun Hornblowers Forderung übersetzt hatte, sprach aus Basses massigen Zügen größte Verlegenheit. »Er sagt, er könne unmöglich die Gesetze internationalen Entgegenkommens verletzten«, sagte Braun.
    »Sagen Sie ihm, das eben müsse ich ihm vorwerfen. Diesem Schiff dort darf nicht gestattet werden, einen schwedischen Hafen als Operationsbasis zu benutzen. Es muß unbedingt Order zum Auslaufen erhalten, und wenn es diese Order nicht befolgt, dann muß es interniert werden. In diesem Fall gehört eine Wache an Bord, die in der Lage ist, jeden Fluchtversuch wirksam zu verhindern.«
    Während Braun das alles übersetzte, rang Basse buchstäblich die Hände, aber er kam nicht mehr dazu, zu antworten, weil Bush grüßend zu Hornblower trat.
    »Der französische Parlamentär ist längsseit, Sir, soll ich überhaupt gestatten, daß er an Bord kommt?«
    »Gewiß«, gab Hornblower mürrisch zur Antwort.
    Der Mann, der jetzt durch die Fallreepspforte trat, sah noch glanzvoller aus als Basse, obwohl er wesentlich kleiner war als dieser. Über seinem blauen Rock lag das rote Moireeband der Ehrenlegion, und ihr Stern glitzerte auf seiner Brust. Auch er zog mit einer förmlichen Verbeugung seinen Hut. »Graf Joseph Dumoulin«, stellt er sich in französischer Sprache vor. »Seiner Kaiserlichen und Königlichen Majestät, Napoleons, des Kaisers der Franzosen, Königs von Italien, Protektor des Rheinbundes und Mediators der Helvetischen Republik, Generalkonsul für Schwedisch-Pommern.«
    »Kapitän Hornblower«, sagte Hornblower. Er war plötzlich überaus zurückhaltend, weil

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