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Hornblower 10 - Hornblower in Westindien

Hornblower 10 - Hornblower in Westindien

Titel: Hornblower 10 - Hornblower in Westindien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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hat«, meinte Ayora und winkte einen Mann herbei, der sich offenbar ganz in der Nähe bereitgehalten hatte. Dieser Mann war noch jung und auffallend hübsch, er trug einen schlichten aber eleganten blauen Anzug und einen Säbel in silberner Scheide.
    »Darf ich vorstellen?« sagte Ayora. »Don Miguel Gomez y Gonzalez, Kapitän der Estrella del Sur .« Man tauschte Verbeugungen aus.
    »Ich beglückwünsche Sie zu den Segeleigenschaften Ihres Schiffes, Herr Kapitän«, sagte Hornblower. »Besten Dank, Señor.«
    »Die Clorinda ist eine schnelle Fregatte, aber Ihr Schiff ist ihr in jeder Lage zum Wind überlegen.«
    Hornblower war sich nicht ganz im klaren, wie das auf Spanisch ausgedrückt werden mußte, aber anscheinend war es ihm doch gelungen, sich verständlich zu machen. »Nochmals aufrichtigen Dank, Señor.«
    »Vielleicht darf ich es wagen« - Hornblower breitete wie abbittend die Hände - »dem Kapitän dieses schönen Schiffes zu versichern, daß ich seine hohe Seemannskunst aufrichtig bewundert habe.«
    Kapitän Gomez verbeugte sich, im gleichen Moment gebot sich Hornblower erschrocken Einhalt. Diese hochtrabenden spanischen Komplimente waren ja gut und schön, aber man konnte sie allzu leicht übertreiben. Es durfte auf keinen Fall so aussehen, als ob ihm die Gunst seiner Gegenspieler besonders am Herzen läge. Ein Blick auf Gomez verriet ihm jedoch alsbald, daß diese Sorge überflüssig war. Der Mann strahlte buchstäblich über das ganze Gesicht. Dieser junge Mensch, so dachte Hornblower im stillen, kann zweifellos viel, aber er bildet sich auch mehr als genug darauf ein. Da konnte ein zusätzliches Kompliment gewiß nichts schaden.
    »Ich werde meiner Regierung vorschlagen«, fuhr er fort, »sie möge sich die Erlaubnis verschaffen, die Bauzeichnungen der Estrella del Sur zu kopieren und ihren Segelriß abzunehmen, damit das Schiff nachgebaut werden kann. Ein Fahrzeug wie dieses wäre für den Dienst in den hiesigen Gewässern geradezu ideal. Allerdings dürfte es schwer sein, einen Kapitän zu finden, der seine Vorzüge auch wirklich zu nutzen versteht.«
    Gomez verbeugte sich von neuem. Es war schwer, sich aller Selbstgefälligkeit zu enthalten, wenn man von einem Seemann mit dem sagenhaften Ruf eines Hornblowers solche Schmeicheleien zu hören bekam.
    »Seine Exzellenz«, bemerkte Ayora, »wünscht morgen früh auszulaufen.«
    »Das haben wir gehört«, sagte Gomez. Selbst Ayora sah etwas betroffen drein, als er das hörte. Hornblower merkte es ihm deutlich an. Stuart, der sich mit seinen Auskünften so nützlich machte, hatte natürlich keine Bedenken gehabt, auch der Gegenseite zu helfen. Es war genauso gekommen, wie Hornblower vorausgesehen hatte. Der Mann war mit all dem, was ihm Hornblower anvertraut hatte, schnurstracks zu den Spaniern gelaufen. Aber Hornblower wollte durchaus vermeiden, daß jetzt ein Mißton in die Unterhaltung kam.
    »Sie werden gewiß verstehen, Herr Kapitän«, sagte er, »daß ich gerne mit der gleichen Tide und der gleichen Landbrise auslaufen möchte, die Sie vor mir aus dem Hafen bringen. Nach unseren heutigen Erfahrungen muß ich leider annehmen, daß Sie sich darum keine Sorgen zu machen brauchen.«
    »Das liegt mir auch durchaus fern«, sagte Gomez mit einem Lächeln, das fast herablassend wirkte. Mehr als dieses Einverständnis mit seinen Absichten hatte sich Hornblower nicht gewünscht. Er mußte sich alle Mühe geben, sein inneres Aufatmen zu verbergen.
    »Ich habe natürlich die Pflicht, Sie zu verfolgen, wenn Sie nach meinem Auslaufen noch in Sicht sein sollten«, sagte er wie zur Entschuldigung und bedeutete dabei durch seine Blicke, daß diese Bemerkung nicht nur an Gomez, sondern auch an den Generalkapitän gerichtet war. Gomez hatte gleich seine Antwort bereit: »Davor habe ich keine Angst«, sagte er. »Sie haben gehört, Exzellenz«, sagte Hornblower und fuhr, um beide festzulegen, fort: »Ich darf Eure Exzellenz also dienstlich davon in Kenntnis setzen, daß das Schiff Seiner Britischen Majestät, das meine Flagge führt, den Hafen morgen früh so zeitig verlassen wird, wie es Herrn Kapitän Gomez genehm ist.«
    »Ich erkläre mich damit einverstanden«, entschied Ayora, »dennoch muß ich aufs tiefste bedauern, daß der Besuch Eurer Exzellenz von so kurzer Dauer ist.«
    »Im Leben des Seemanns«, sagte Hornblower, »scheinen Pflicht und Neigung einander ständig zu widerstreiten. Aber dieser kurze Besuch verschaffte mir wenigstens die Ehre und das

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