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Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Titel: Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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und Verlangen. Und sie hatte ihn erregt. Trotz seiner geistigen Verwirrung hatte er eine starke, sehr gesunde Reaktion gespürt, die Reaktion eines Mannes auf eine Frau.
    Cal richtete sich im Bett auf und ließ den Kopf gleich in die Hände sinken, denn schon drehte sich das Zimmer wieder um ihn. Seine Reaktion auf Libby Stone mochte ja gesund sein, aber er selbst war noch weit davon entfernt, etwas in dieser Richtung unternehmen zu können. Frustriert legte er sich wieder in die Kissen zurück. Noch ein wenig mehr Schlaf und Ruhe, entschied er. Wenn sein Körper noch einen oder zwei Tage Zeit zum Heilen bekam, würden hoffentlich auch der Verstand und das Gedächtnis wieder arbeiten. Immerhin wusste er ja bereits, wer und wo er war. Der Rest würde auch noch folgen.
    Sein Blick fiel auf ein Buch neben dem Bett. Cal hatte schon immer gern gelesen. Das geschriebene, beziehungsweise gedruckte Wort zog er Tonbändern oder Audioaufnahmen vor. Da, das war wieder ein Stück Erinnerung! Zufrieden nahm er das Buch zur Hand.
    Der Titel kam ihm ein bisschen eigenartig vor: „Die Reise zur Andromeda". Das hörte sich reichlich albern an für einen Roman, der als Science Fiction ausgegeben wurde. Jedermann mit einem freien Wochenende konnte zur Andromeda reisen - wenn er sich unbedingt fürchterlich langweilen wollte.
    Cal schlug das Buch auf und warf einen Blick auf das Impressum. Der kalte Schweiß brach ihm wieder aus. Das konnte unmöglich wahr sein! Das Buch in seiner Hand war neu und ganz offensichtlich noch nie aufgeschlagen worden. Hier muss bestimmt ein Druckfehler vorliegen, redete er sich ein, aber sein Mund war plötzlich staubtrocken.
    Es musste einfach ein Druckfehler sein! Wie sonst war es zu erklären, dass er ein Buch in der Hand hielt, das vor fast dreihundert Jahren erschienen war?
    Libby war so in ihre Arbeit versunken, dass sie die kleine schmerzende Stelle in ihrem Rücken einfach ignorierte. Ihr war sehr wohl bekannt, dass eine vernünftige Haltung unerlässlich war, wenn man mehrere Stunden am Computer saß. Wenn sie jedoch erst einmal in die Zivilisationen des Altertums oder der Vorgeschichte eingetaucht war, vergaß sie immer alles andere.
    Seit dem Frühstück hatte sie nichts mehr gegessen, und der Tee, den sie in ihr Zimmer mit heraufgebracht hatte, war eiskalt. Überall lagen Notizzettel und Nachschlagewerke herum. Kleidungsstücke, die sie noch nicht eingeräumt hatte, und der Stapel Zeitungen, die sie vom Einkaufen mitgebracht hatte, vervollständigten das Bild. Irgendwo waren auch die Schuhe gelandet, die sie ausgezogen hatte, weil sie die Füße immer um die Stuhlbeine zu schlingen pflegte.
    Ihre Schreibarbeit unterbrach sie gelegentlich nur dann, wenn sie ihre runden, schwarz gerahmten Brillengläser höher auf den Nasenrücken schieben musste. Sie war nämlich bei dem Kernstück ihrer Arbeit, der Soziologie der Kolbari-Insulaner, angelangt. Diese Inselbewohner waren trotz aller Einflüsse der modernen Zivilisation ...
    „Libby."
    „Was denn?" zischte sie gereizt, bevor sie sich umdrehte. „Oh."
    Blass und offensichtlich weich in den Knien, stand Cal auf der Schwelle. Mit einer Hand stützte er sich am Türrahmen ab, und mit der anderen hielt er ein Taschenbuch hoch.
    „Weshalb laufen Sie denn schon wieder herum, Hornblower? Ich habe Ihnen doch gesagt, Sie sollen mich rufen, wenn Sie etwas brauchen." Ärgerlich auf ihn wegen der Störung, stand sie auf, um ihn in einen
    Sessel zu setzen. Als sie seinen Arm berührte, zuckte Cal zurück.
    „Was tragen Sie da in Ihrem Gesicht?"
    Sein Ton erschreckte sie. Seine Stimme klang nach Wut und Angst - eine gefährliche Kombination. „Eine Brille", antwortete Libby. „Eine Lesebrille."
    „Das weiß ich auch, verdammt noch mal. Aber weshalb tragen Sie sie?"
    Ganz ruhig bleiben, befahl sie sich. Sanft nahm sie seinen Arm und sprach, als gelte es, ein verletztes Raubtier zu beschwichtigen. „Weil ich sie zum Arbeiten benötige."
    „Weshalb haben Sie sie nicht richten lassen?"
    „Meine Brille?"
    Er knirschte mit den Zähnen. „Ihre Augen! Warum haben Sie Ihre Augen nicht richten lassen?"
    Vorsichtshalber nahm sie die Brille ab und hielt sie sich hinter den Rücken. „Setzen Sie sich doch hin."
    Er schüttelte den Kopf. „Ich will wissen, was das hier soll."
    Libby warf einen Blick auf das Buch, mit dem er jetzt vor ihrem Gesicht herumfuchtelte. Sie räusperte sich. „Was es hier soll, weiß ich nicht, aber wahrscheinlich hat mein Vater es hier

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